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„Mutter, Mutter! Vater! Wo seid ihr? Hilfe! Wo seid ihr?" überall loderte Feuer. Kein Stein stand mehr auf dem anderen. Das Volk schrie. Alle liefen wild umher. Überall herrschte Chaos, Verderben und Tod. Verbrannte Körper lagen auf dem Boden, ich lief zwischen ihren Leichnamen hin und her.
„Mutter!" ich schrie. Ich schrie, bis meine Augen müde wurden und ich zu Boden sank.

Erschrocken fuhr ich hoch. Von meiner Stirn perlte der Schweiß, mein Atem ging schwer und meine Hände zitterten. Der dünne Stoff meines Nachthemdes klebte auf meiner Brust. Zuerst hatte ich Probleme, mich zu orientieren, dann fiel es mir wieder ein.
Der selbe Planet, der selbe Traum. Gefangen auf Sakaar. Als Sklavin des Grandmasters.

Seit fast zwölf Jahren lebte ich nun auf diesem Planeten, voller Müll und gestrandeter Seelen.
Die Legionen des Grandmasters fanden mich, als mein Volk niedergemetzelt wurde und meine Heimat beinahe zerstört war. Ich war einer der letzten Überlebenden. Damals war ich dreizehn.
Seitdem lebte ich auf Sakaar.
Ich wusste schon gar nicht mehr, wie es war in Freiheit zu leben.
Alles war besser, als hier zu sein. Selbst der Tod.
Wäre ich doch damals mit meinen Eltern in Würde gestorben.

Es war noch in der Früh. Ich hatte zwar meine eigene Kammer, mit Bad, aber Privatsphäre gab es hier nicht.
„Steh auf!" raunte mich eine kalte Stimme an.
„Geh dich waschen! Der Grandmaster wartet auf dich!" eine seiner Wachen muss sich wohl in mein Zimmer geschlichen haben. Er musterte mich auf den Weg ins Bad.
Als ich an ihm vorbeilief gab er mir einen saftigen Klaps auf meinen nackten Po.
Sofort drehte ich mich zu ihm um und fasste ihn an seinen Handgelenken.
Ha! Damit hast du nicht gerechnet, du kleiner Perversling!
Mit meinem Knie, trat ich ihm kräftig in die Kronjuwelen!
Voll auf die 12!
Er winselte und kroch am Boden rum, wie eine schäbige Kakerlake. Aber das war er auch, nicht mehr und nicht minder. Eine Kakerlake. So wie alle auf dem Planeten.
So wie der Grandmaster.

Ich wusch mich und legte mir mein Gewand an. Danach machte ich mich auf den Weg zum Großen Saal, um vom Grandmaster empfangen zu werden.

„Sklavin 2405. Wie ich hörte, haben sie heute gewalttätige Aktionen gegenüber einer der Wachen gezeigt" stellte der Grandmaster mit Arroganz fest, als er mich begrüßte.
„Sollen wir sie schmelzen, Herr?" fragte seine burschikose Handlangerin.
„Nein, aber nein doch! Für sie habe ich heute noch Nutzen. Du weißt, welchen Wert sie für mich hat!" In zwei großen Schritten war er bei mir. Mit außerordentlicher Kraft, packte er mein Gesicht in seine wiederwertige Hand und musterte es.
„Viele meiner.. Freunde.. zahlen einen beachtlichen Betrag an Units, um..Zeit..mit ihr zu verbringen. Sie einfach zu schmelzen, wäre schlecht für die Geschäfte. Außerdem finde ich selber Gefallen an ihr." bei seinen Worten wurde mit schlecht.
„Weißt du, Sklavin 2405? Wir haben einen neuen Gast, hier auf Sakaar. Er ist quasi ein Ehrengast. Er soll in deinen Genuss kommen, sozusagen als...Willkommensgeschenk... ich werde natürlich auch vertreten sein. Den Spaß will ich mir doch nicht entgehen lassen. Ich verlange, dass du heute Abend um 20:00 Uhr in meiner Kammer auf uns wartest. Er wird eine Überraschung für ihn werden. Weißt du, er ist noch nicht lange bei uns. Er soll die Vorzüge genießen, die eines Ehrengastes. Ich möchte, dass du dich hübsch machst und vollen Einsatz zeigst. Du weißt ja, was mit deinen Vorgängerinnen passiert ist, die die Ansprüche meiner Ehrengäste nicht erfüllen konnten." demonstrativ zeigte er auf den Schmelz-Stab in der Hand seiner Handlangerin.
Gott bitte! Bring es doch endlich zu Ende! Alles ist besser, als noch einen deiner Gäste und dich zu beglücken!

Saviour (Loki x Female Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt