Draco's POV:
Noch immer schwebten mir die Ereignisse des letzten Ausflugs in Sinn. Die dunklen Gassen, der modrige und verfaulte Geruch, der Gestank nach verwesenden Menschen, das Weinen der Kinder und das Blut was schlussendlich an jedem von uns geklebt hatte. Dankbar war ich gewesen als ich das blonde Haar und von ihr gesehen hatte.
Doch als sie fragte, was geschehen war, blieb meine Kehle Staub trocken und alles kochte erneut hoch. Ich konnte es ihr nicht erzählen, auch nicht bis zum jetzigen Tage. Es war als läge ein dunkler Schatten über mir, der mir verbietet darüber zu sprechen oder auch nur darüber nachzudenken.
Aber auch Grace schien diesen Schatten zu spühren. Jeden einzelnen Tag stand sie einfach nur da, am Fenster und schaut in die Ferne. Sie schaut über Wiesen und Wälder, doch nichts schien ihr das zu zeigen, was sie zu finden sucht.
Durch das große Haus streifend,auf der Suche nach Grace begegnete ich meinem Vater . Sein kalter Blick stieß wie ein Schwert in mein Herz und ließ mich elendig verbluten. Er ging an mir vorbei, streifte meine Schulter und hinterließ nichts als eisige Kälte.
Frustriert stieß ich gegen eines der Sofas und ließ mich anschließend darauf fallen. Wie ein nasser verlorener Sack saß ich einfach nur da und starrte ebenfalls in die Leere. In meinem Augenwinkel sah ich jemanden auf mich zu kommen. Einen Mann in einem schwarzen Umhang, aber dies war hier im Hause ja nicht unüblich. Noch immer starrte in unentwegt auf den Boden,doch dann vernahm ich eine mir nur zu bekannte Stimme. Es war eine Stimme, die direkt aus dem Totenreich hätte kommen können. So grausig, kühl und unvernehmlich scharf wir die Zunge einer Schlange. Sofort erhob ich mich. Ging ein paar Schritte rückwärts um Abstand zwischen ihm und mich zu bringen. Leicht verbeugte ich mich, versuchte mein Untertan dasein zu demonstrieren. Ich merkte wie mir das Blut in den Kopf stieg,meine Knie weich wurden und ich immer weiter nach unten sank. "Erhebe dich." sprach er zu mir. Seinen Worten leistete ich folge, aber mein Wille war es nicht. Lieber würde ich ihm ein Messer direkt ins Herz stechen ,es hinaus reißen und zur Sicherheit ihm noch einmal den Avada Kedavra auf den Hals jagen. Aber dies alles war nur mein Wunschdenken. Ich bleib wo ich war, meine Beine bewegten sich nicht, kein Messer war weit und breit und auch die Angst, die über mir lag, machte es mir unmöglich auch nur meinen Zauberstab aus meiner Jackentasche zu holen.
"Draco..Draco..Draco, der Junge, der sich in der Liebe verlor." hauchte er kaum merklich. Wieder überkam mich eine gewisse Furcht.
"Was wollen Sie damit andeuten, mein Lord?", fragte ich ihn dennoch, denn ich verstand nicht, was er mir sagen wollte. "Das weißt du nicht? Welch tragisches Schicksal. Die Schönheit einer Frau ist für viele Männer ein tödliches Verhängnis. " sprach er immer noch in Rätseln. "Ich verstehe nicht. "
Er lachte auf und meine Nackenhaare stellten sich Grund dessen auf. "Grace Belvoir."
Dann wie aus dem nichts löste der dunkle Lord Visionen bei mir aus. Visionen, die nicht stimmen konnten, aber all mein Dasein und mein Glaube ins Wanken brachten.Ich stand wieder auf dem Astronomieturm. Es war herrlich warm draußen, doch der Himmel war düster. Es war die selbe Nacht, wie damals, als ich hätte Dumbledore töten sollen. Neben wir stand Grace. Sie sah genauso aus wie damals. Mit dem Unterschied, dass sie mich ganz anders ansah.
"Tuh es, Draco." , sprach sie fordernd. Ich blickte nach vorne und vor mir stand erneut Dumbledore, der immer weiter zu Boden rutschte. "Tuh es endlich!" Aber ich konnte nicht. Ich konnte die Worte nicht über meine Lippen bringen. "Tuh es für mich!"forderte sie mich erneut auf. "Ich kann nicht. Ich...ich..." Doch mehr brachte ich nicht zustande. Sie fing auf einmal an zu lachen. Doch dies war nicht ihr Lachen. Es war ein falsches und grausig schrilles Lachen. "Grace?"
"Soll ich dir mal was sagen, Draco. Ich habe dich nie geliebt. Ich habe bloß mit dir gespielt, weil ich genau wusste, dass du mir alles von den Lippen ab liest. Und siehe da, ich hatte recht. Aber jetzt? "
Eine plötzlich Einsamkeit überkam mich. Gleich darauf folgte Wut. Aber es war nicht die meine Wut. Es war als würde jemand an meinen Gefühlen rütteln. Jemand von außen.
"Ich habe alles für dich getan, nur damit du glücklich bist. Ich liebe dich und dafür hasse ich mich selbst!"
"Und ich hasse dich, wie ich es schon immer getan habe. "
Tränen bildeten sich in meinen Augenhöhlen.
"Sag sowas nicht. Das meinst du nicht so. "
"Doch. Ich habe dich nie geliebt. Du bist ein Versager."Dann richtete sie ihren Zauberstab auf Dumbledore und er fiel die Brüstung hinunter. Sie schaute mich ein letztes Mal an, bevor sie die Treppen hinunter lief.
Versager, Versager ,Versager, lief es immer wieder durch meinen Kopf.Ich öffnete meine Augen. Meine Wangen waren feucht. Der dunkle Lord stand noch immer vor mir und lächelte auf mich hinab.
"Verstehst du nun was ich meine. Sie brauch dich nicht. Mit solch einem Versager, möchte niemand sich abgeben. "
Ohne groß darüber nachzudenken rannte ich aus dem Raum. Ich öffnete die Tür nach draußen. Rannte über die Wiese und sah sie. Grace saß unter der großen Linde und hielt ein Stück Pergament in der Hand.
Zuerst wollte ich weiter rennen,doch dann blieb ich stehen. Hatte der dunkle Lord womöglich recht?
"Draco" rief sie mich. Es war diese Stimme die mich zum Laufen brachte. Die Art wie sie meinen Namen rief. Es war nicht das liebevolle Draco meiner Mutter, das hasserfüllte Draco meines Vaters, das fordernde Draco meiner Tante und das des dunklen Lords. Nein es war das Draco, welches nur ein Engel sagen konnte.
"Meine Eltern. Sie..Sie haben mir geschrieben. " Überglücklich strahlte sie mich an, doch aus irgendeinem Grund konnte ich nicht mit ihr glücklich sein. Noch immer brannte das Wort Versager in meinem Kopf. Noch immer sah ich die Enttäuschung in den Augen meines Vaters, als ich den Muggel nicht töten konnte. Wie hilflos ich einfach nur dort gestanden hatte. Voller Blut als Greyback den Mann zerrissen hatte.
Wut stieg in mir hoch.
Sie überreichte mir den Brief.
Schnell überflog ich ihn. Ihre Eltern schrieben die allerschönsten Worte, die Grace sich nur wünschen konnte. Doch beim letzten Satz, verharrte ich.
Trotz dessen sind die Malfoys kein Guter Umgang. Du solltest dich von dem Jungen fernhalten. Er ist es doch, der dich dort hin gebracht hat.
Wir holen dich da wieder raus, mein Schatz.
Ich lass den Absatz nun zum dritten Mal vor. Die Wut von vorhin wurde immer größer.
"Ich bin nicht der Bösewicht in diesem Kapitel unserer Familiengeschichte. Ich bin derjenige, dem Unrecht getan wurde, ich bin der der innerlich stirbt, und doch niemals betrauert wird. Und während du alles bekommst was du willst, habe ich eine Familie, der es egal ist ob ich lebe oder sterbe. Also geh. Zieh los! Lass mich alleine und verschwinde, so wie du es schon am Anfang hättest tun sollen! "
Sie schaute mich perplex an, doch dann kam ihre winzige Falte zwischen den Augen zum Vorschein. Nun war es auch sie, die Wut verspührte.
" Ich soll also verschwinden, wie eine Versagerin? Denkst du nicht, dass ich mehr Ehre habe? Denkst du etwa ich bin hier, weil ich an das Glaube, was Voldemort sagt. Du willst das ich gehe und dich hier lasse ? Verzeih mir, dass ich verbittert klinge, aber was tun wir, wenn wir einander die Herzen gebrochen haben? Werden wir unser Leben fortsetzen, unsere Liebe irgendwo ohne uns existieren lassen? Oder werden wir beide völlig auseinander fallen, weil wir einander so lebendig abwesend sind? Also hör mir zu! So sehr wir es nicht zugeben wollen, wir haben diese völlige Abhängigkeit voneinander geschaffen. Wenn einer von uns jemals gehen würde, würden wir beide umfallen. Und nein, diese Sucht ist nicht gesund, aber was soll ich tun, wenn du der Einzige bist, den ich lieben kann? "
Ich schaute sie einfach nur an. In ihre strahlend blauen Augen. "Ich bin der Einzige, den du lieben kannst?" ,fragte ich sie verblüfft,aber dennoch sprang mein Herz in die Lüfte. "Wie könnte ich jemals jemand anderen lieben." Sie sprang mir in die Arme, küsste mich und wieder einmal war ich von ihr in den Bann gezogen.
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𝖂𝖆𝖗 𝖔𝖋 𝖍𝖊𝖆𝖗𝖙𝖘
FanfictionWie man es weiß sind es die kleinsten Dinge , die ein Leben verändern können. In einem kurzen Moment kann sich zufällig etwas ereignen. Gerade, wenn du es am wenigsten erwartest, bringt es dich auf einen Weg, den du nie einschlagen wolltest. In eine...