Kapitel 1

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Danas Sicht:

Ich saß im Garten und sonnte mich. Endlich war mal wieder gutes Wetter und man konnte sich einfach mal wieder mit einem Buch nach draußen setzen und einfach entspannen.

Auf einmal fühlte ich eiskaltes Wasser an meinem Rücken und sprang von meinem Stuhl auf. Ich sah die drei Jungs wie sie mit einem Eimer voller Wasserbomben am Wasserhahn standen und sich vor lachen kaum halten konnten. „Na warte euch werde ich zeigen" murmelte ich leise und rannte so schnell wie möglich zu unserem anderen Wasserhahn am Ende des Gartens. Dort schnappte ich mir den Gartenschlauch und drehte das Wasser auf. Die Jungs hatten mittlerweile mitbekommen was ich vorhatte und liefen durch den Garten. Nowi zielte mit einer weiteren Wasserbombe genau auf mich und diese zerplatzte vor meinen Füßen. Währenddessen hatte auch Hannes einen Gartenschlauch angeschlossen und in kürzester Zeit waren wir alle vollkommen durchnässt. Aus dem Augenwinkel sah ich Steff in der Terassentür stehen, von wo aus sie uns lächelnd beobachtete. Thomas nutzte meinen Moment der Unaufmerksamkeit und traf mich mit einer Wasserbombe direkt im Gesicht. „Nun hilf mir doch mal!" rief ich Steff lachend zu und jagte den Jungs mit dem Schlauch hinterher. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Sie schnappte sich mehrere Wasserbomben aus dem Eimer und rannte ihnen ebenfalls hinterher. Während ich noch darüber nachdachte wie glücklich mich diese Familie machte, verloren meine Füße auf dem nassen Rasen den Halt und ich fiel der Länge nach ins Gras. Ich lag mit dem Gesicht nach unten in der grünen, angefeuchteten Wiese und konnte nicht anders als zu lachen. Für die anderen vier sah es wahrscheinlich aus als ob ich weinen würde, da mein ganzer Körper bebte. Innerhalb von Sekunden spürte ich Steffs Hand auf meinem Rücken. „Ist alles okay Kleines? Ist mit deinem Knie alles in Ordnung?" fragte sie besorgt, woraufhin ich lachend zu ihr hoch guckte. Als sie sah, dass ich lachte entspannte sie sich direkt und fiel in mein Lachen mit ein. Auf dem Weg zurück zu mir waren auch Hannes und Nowi ausgerutscht, was uns alle nur noch mehr zum Lachen brachte. So lagen wir alle im Gras bis uns vor Lachen die Tränen die Wangen herunter liefen. In Momenten wie diesen wurde mir immer wieder bewusst wie viel mir diese Familie bedeutete, ob nun blutsverwandt oder nicht. Wir waren eine große Familie und ich wüsste nicht, wo ich heute ohne sie stehen würde.

Steffs Sicht:

Immernoch lachend blickte ich auf meine kleine Familie, wie wir hier so im Gras lagen, alle völlig durchnässt und voller Matsch. Für nichts in dieser Welt würde ich meine kleine Chaostruppe  eintauschen. Neben mir richtete sich Dana langsam wieder auf und setzte sich zu mir. Sie war total in ihren Gedanken versunken, jedoch lag ein vorsichtiges Lächeln auf ihren Lippen.

„Denn ich lebe für Momente wie den hier" begann Dana zu singen. Augenblicklich bildeten sich Tränen in meinen Augen. Die Jungs waren ebenfalls ungewöhnlich still geworden und schauten Dana an, welche mit geschlossenen Augen weiter sang.

„Mir wurde schon zu viel Zeit gestohlen.

Doch ich werde nicht warten

Sie mir einfach nehmen

Werd sie mir wiederholen

So wie jetzt wird's nie wieder

Nein wir gehen hier nicht weg

So wie jetzt wird's nie wieder

Der Moment ist perfekt"

Sie öffnete  ihre Augen und sah mich direkt an, wobei sie eine unglaubliche Ruhe auf mich ausstrahlte. Ich nahm ihre Hand, lächelte und wir saßen einfach nur da, ließen ihre Worte nachklingen und atmeten die angenehme Frühlingsluft ein.

Ich schaute meine kleine Schwester genauer an, welche eigentlich meine Halbschwester war, aber das tat nichts zur Sache. Sie hatte in ihren 22 Jahren schon so unglaublich viel durchgemacht und sich immer wieder hochgekämpft, niemals aufgegeben und war zu einer wundervollen Person herangewachsen. 

Plötzlich platschte es laut zwischen uns und ich spürte wie sich erneut Wasser über meine Hose verteilte. „Hey ihr Träumerchen" rief Thomas uns zu, während er gerade auf uns zu kam. Er half uns beiden hoch und auch Nowi und Hannes kamen dazu. Mit einem Lächeln im Gesicht gingen wir alle zurück ins Haus. „Ich hole uns allen mal ein paar Handtücher. Wir müssen ja nicht alles hier volltropfen" erklärte ich und ging in unseren kleinen Abstellraum. Ich zog mir noch schnell was trockenes über, nahm dann die Handtücher und machte mich wieder auf den Weg zurück. Als ich sah, wie sie alle dort an der Tür standen konnte ich nicht anders als lauthals loszulachen. Vier begossene Pudel standen dort wie bestellt und nicht abgeholt. Ich warf ihnen ihre Handtücher zu und während sie sich abtrockneten sah ich, dass Dana am ganzen Körper zitterte. „Vielleicht gehst du direkt warm duschen. Nicht das du nachher noch eine Erkältung bekommst." Schlug ich ihr vor.

„Ja, das ist vielleicht keine so schlechte Idee" stimmte Thomas mir zu und ich lächelte ihn an. Auch wenn Dana schon 22 war, würde unser Beschützerinstinkt wahrscheinlich niemals vollkommen verschwinden. „Jaja, ich gehe ja schon." Lachend machte sich Dana auf den Weg nach oben ins Bad. 

Während ich vor dem Spiegel stand und versuchte den Rest der Schminke, welcher nach unserer Wasserschlacht noch übrig geblieben war, ab zu bekommen, kam Thomas wieder runter und legte von hinten die Arme um mich. Für einen kurzen Moment kuschelte ich meinen Kopf in seine Halsbeuge und genoss unsere Zweisamkeit. „Ich bin so froh, euch alle meine Familie nennen zu können" flüsterte Thomas mir ins Ohr. Ich wandte mich ihm zu und lächelte ihn an. „Und ich erst." „Wir sind manchmal schon ganz schön kitschig" schmunzelte er und ein Grinsen erschien in unserem Gesicht, bevor sich unsere Lippen vereinten. Er drückte mir noch einen Kuss auf meinen Scheitel und ging dann in die Küche um unser Grillfleisch rauszuholen. Die anderen drei Chaoten kamen nach einiger Zeit wieder runter und wir bereiteten alle zusammen das Essen vor. Dana und ich machten zwei Salate, die Jungs heizten währenddessen den Grill vor und deckten unseren Tisch im Garten.

Danas Sicht:

Am Tisch herrschte nun gefräßige Stille und man merkte, dass wir alle ziemlich erschöpft von diesem Tag waren. Ich machte noch schnell ein Bild von meinem Essen um es auf Instagram zu posten. Danach legte ich mein Handy jedoch sofort wieder weg und fokussierte mich wieder ganz auf mein Essen und unsere Gespräche. Ich führte zwar einen ziemlich erfolgreichen Blog und Youtubekanal, doch jedes Mal wenn ich etwas postete überkam mich die Angst das die Menschen dort draußen durch irgendein Bild oder Video was ich veröffentlichte mein Geheimnis enthüllen würden. Eigentlich wäre es überhaupt nicht schlimm wenn die Menschen es wüssten, aber trotzdem jagte mir der Gedanke daran eine Heidenangst ein. Ich sah, dass Steff mich beobachtete und mich nun fragend anschaute. Ich war wahrscheinlich wieder total in Gedanken versunken und sie merkte sofort wenn mich etwas beschäftigte, was seine Vor- und Nachteile hatte. Kaum merklich nickte ich ihr zu und formte lautlos das Wort „später", woraufhin sie mir zu lächelte und ebenfalls nickte. Es würde gut tun mit ihr darüber zu reden und vielleicht würden wir ja auch zu einer Lösung kommen.

Song: So wie jetzt - Silbermond


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 20, 2021 ⏰

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Stürme, die uns auf die Probe stellenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt