Kapitel 41

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Louis POV

Als ich zurück ins Schlafzimmer kam, lag Harry bereits bis zur Nase zugedeckt auf seiner Seite, relativ weit außen im Bett. Die Augen schienen schon schwer zu sein, denn er blinzelte angestrengt, als ich ihm den Tee reichte.

„Wenn du nicht mehr trinken magst, dann stell ihn einfach hin. Ich sehe doch, dass du müde bist.", sagte ich sanft, krabbelte auf der anderen Seite selbst unter die warme Decke und nahm einen Schluck des noch immer dampfenden Tees.

„Du hast ihn doch aber extra gekocht.", Harry hielt die Tasse in seinen Händen, gähnte einmal herzhaft und trank ein bisschen, ehe er ihn auf den Nachttisch stellte.

„Das heißt aber nicht, dass du ihn austrinken musst.", sagte ich sanft und wollte schon aus Gewohnheit seine Hand greifen, doch er zuckte sofort zurück.

Auch wenn ich wusste, dass es nicht an mir lag, versetzte mir die erneute Abweisung doch einen noch größeren Stich als vorhin. Nicht mal seine Hand durfte ich halten.

Alle Nähe der letzten Nacht zwischen uns war dahin und die Angst, dass er mich nie wieder an sich heranlassen würde, mir vielleicht jetzt doch die Schuld gab, ließ mir einmal mehr schwindelig werden.

Harry atmete inzwischen schon gleichmäßig, als ich zu ihm hinübersah. Die Gesichtszüge wirkten entspannt und das Bedürfnis ihn zu berühren wuchs von Sekunde zu Sekunde. Erneut ließ ich meine Hand zu ihm rüber wandern, hielt sie schwebend über seine weichen Locken, die ich so gern berührt hätte.

Was würde ich nicht alles dafür tun, dass alles wieder wie vorher war? Wie gern hätte ich meinen Harry zurück, der mit dominanter Stimme bestimmte, was ich zu tun hatte. Wie gern wollte ich mich seinen Berührungen unterwerfen, ihn wieder bei und in mir fühlen, merken, dass ich zu ihm und niemanden sonst gehörte.

Über all den Gedanken schlief ich selbst irgendwann ein.

XXX

Harry POV

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, schlief Louis noch. Er hatte ein Kissen in seine Arme gezogen, hielt dieses fest umklammert und sein Gesichtsausdruck sah alles andere als friedlich aus.

Immer wieder verließ ein leises Stöhnen seine Lippen, das Antlitz war zu einer Grimasse verzogen und erst da fielen mir auch die Schweißperlen auf seiner Stirn auf.

Wie aus Reflex hielt ich meinen Handrücken an seine Stirn und erschrak, als ich die Hitze wahrnahm, die er ausstrahlte. So wie ich es einschätze, hatte er Fieber und das nicht gerade wenig.

Ich dachte an den Abend zurück, an dem Lou in den Wald gelaufen war. Vermutlich hatte er sich dort einen Infekt geholt, so ohne Jacke und warmer Kleidung.

„Lou, Love, hörst du mich?", fragte ich leise und rüttelte an seiner Schulter.

Als Antwort bekam ich jedoch nur ein nicht zu verstehendes Gemurmel und so beschloss ich aufzustehen und im Bad nach meinem Thermometer zu suchen.

Leider war das Glück nicht auf meiner Seite und ich konnte den Aufenthaltsort des Messgeräts nicht ausmachen. Louis hatte es wahrscheinlich irgendwo anders hin geräumt und dass ich diesen Ort jetzt fand, war eher nicht zu erwarten.

„Harry, guten Morgen.", Lukas begrüßte mich mit einem Lächeln, als ich nach unten kam.

„Hallo Lukas.", gab ich zurück, öffnete mehrere Küchenschubladen, ehe er mich fragend ansah.

„Ich suche ein Fieberthermometer.", klärte ich den MI-6 Mann auf. „Louis hat scheinbar Fieber und ich wollte sehen, ob ein Arztbesuch notwendig ist."

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt