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Mein Zimmer für die nächsten vier Monate gefiel mir. Es war nicht ganz so üppich wie ich es gewohnt war, etwas schlichter. Weniger ist mehr, das würde vermutlich niemals in die Köpfe der Leuten an Board gehen.

Um meinen Vater nicht in die Quere zu kommen, entschied ich mich statt meiner geliebten Jogginghose für ein doch eher schickeres Outfit, welches dennoch meinem Geschmack entsprach

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Um meinen Vater nicht in die Quere zu kommen, entschied ich mich statt meiner geliebten Jogginghose für ein doch eher schickeres Outfit, welches dennoch meinem Geschmack entsprach. Immerhin musste ich es tragen.
Zufrieden betrachtete ich mein Spiegelbild.

Nachdem ich mich trotz Nachfrage beim Personal, sage und schreibe acht Mal verlaufen hatte, bereits kurz vorm Umkehren war, erreichte ich schließlich doch noch das Deck bevor mein Geduldsfaden gerissen war

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Nachdem ich mich trotz Nachfrage beim Personal, sage und schreibe acht Mal verlaufen hatte, bereits kurz vorm Umkehren war, erreichte ich schließlich doch noch das Deck bevor mein Geduldsfaden gerissen war.

Meine Mundwinkel zuckten, als ich mich umsah, nur um festzustellen, dass ich die einzige hier oben war.
Schmunzelnd nährte ich mich dem Geländer, an das ich mich anschließend lehnte.

Vor mir erstreckte sich ein zauberhaftes Panorama.
Vom Festland war schon lange nichts mehr zu sehen.
So beruhigend die Wellen und der endlose Ozean auch waren, so ganz wohl fühlte ich mich hier nicht. Meere bereiteten mir schon immer einen dieses unangenehme Kribbeln.
Sie waren ein Mysterium. Die Hälfte, der darin heimischen Lebewesen waren mit Sicherheit noch nicht erforscht. Das klang etwas dramatisch. Eigentlich reichten die Wellen alleine völlig aus, um mich so empfinden zu lassen.

Als ich mich etwas vorbeugte, löste sich auf einmal der Verschluss meiner Kette am Hals und blieb auf einem kleinen Vorsprung liegen. "Verdammt."
Um das Geschenk meiner Mutter zu fassen, setzte ich mich in die Hocke und griff zwischen die Gitterstäbe. Zu weit weg.
Mir blieb nichts anderes, als auf die andere Seite der Brüstung zu klettern.

Meine Mutter war es wahrscheinlich wert, sollte ich über Board stürzen. Immerhin wäre ich in Ehren gestorben.

Mit großem Unwohlsein stieg ich so also über die Sicherung.

"Halt", brüllte jemand, als ich mich gerade nach dem Schmuckstück bückte. "Yes", triumphierte ich, richtete mich wieder auf.

Entgeistert gaffte ein Mann, etwa meines Alters mich an. Dachte er, ich wollte springen?

Selbst als ich wieder mit beiden Beinen auf sicherem Untergrund stand und mir das Accessoire wieder umband, guckte er so dumm. Ein wenig amüsiert setzte ich mich in Bewegung.
"Jetzt kommen Sie mal runter, Jack. Das hier ist nicht die Titanic und ich bin auch nicht Rose, die sich umbringen will", klopfte ich ihm beim Vorbeigehen gelassen auf die Schulter.

"Jimin."

In meiner Bewegung hielt ich inne und machte auf dem Absatz kehrt. Mit gefalteter Stirn sah ich in sein makelloses Gesicht.

"Park Jimin."

Misstrauisch hob ich meine perfekt gezupfte Braue. Dieser Name kam mir bekannt vor, doch ich konnte ihn niemandem zuordnen.

"Für mich fühlt sich das hier nebenbei bemerkt schon ein bisschen wie Titanic an." Nun war ich diejenige, die platt wie ein Pfannkuchen da stand, doch ehe ich dies hätte beenden können, indem ich nachhakte, rief jemand nach mir.
Bei diesem 'jemand' handelte es sich um niemand geringeren als Lee Changmin.

"Miyeon, kommst du?", grummelte er und scannte meine neue womöglich auch nicht so neue Begegnung finsterst, "Du hast mir den ersten Tanz versprochen und bist noch nicht einmal in einem vernünftigen Kleid."
Die vorherige Unterhaltung hatte mich so sehr in ihren Bann gezogen und von den Socken gehauen, dass ich mir keine Ausrede überlegen konnte und einfach Richtung Eingang ging.

"Übrigens, Miyeon", setzte Jimin abermals an und ich wendete mich ihm ein letztes Mal zu, "Ich wäre gerne Jack, solange du Rose bist." Diese Worte gaben mir den Rest.
Total von der Rolle setzte ich einen Fuß vor den anderen.

Park Jimin hatte definitiv Eindruck hinterlassen. Offensichtlich.
Den gesamten Abend, die gesamte Nacht dachte ich an nichts anderes als dieses scheinbar fehlerfreie Gesicht. Ich überlegte wirklich, ob es auch nur ein einziges Schandmal gab, doch nein. Von seinen orangenen, mittellangen Haaren, über die dunklen Augen bis zu diesen vollen Lippen und der scharfen Kinnlinie war alles perfekt. Von seinem trainierten Körper wollte ich gar nicht erst anfangen.

𝐌𝐎𝐃𝐄𝐑𝐍 𝐓𝐈𝐓𝐀𝐍𝐈𝐂 - p.jm ff ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt