Chapter 2

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,,Na komm wir müssen los!", ruft Mia aus dem Flur. ,,Jaja ich komme sofort.", grummel ich mies gelaunt. Na toll! Die Woche ging viel zu schnell rum. Letztens war es erst Montag und jetzt schon Sonntag!

Ich betrachte mich im Spiegel. Meine Haare sind offen und geglättet. Mia hatte mich gezwungen Deutschlandflaggen auf meine Wange zu malen. Sie meinte, ich zitiere, ,,ein echter Deutschland Fan macht sowas". Zum Glück konnte ich sie noch überreden, das ich das Deutschlandtriko weglasse und stattdessen mir ein schwarzes normales Tshirt an zu ziehen. Mein Blick schweift noch mal über mein Outfit und bleibt bei meinen Deutschlandflaggen hängen.

Es tut weh. Sehr weh.

Ich schaue meinem Spiegelbild in die Augen und sehe das sich schon Tränen gesammelt haben...
,,Jasmin!", höre ich nun Mias Stimme, die so laut und schräg war, das ich ein kurzen Moment dachte ihre Stimmbänder wären gerissen.
Ich wische mir schnell die Tränen aus den Augen und öffne dann schnell die Tür. Ich gehe in den Flur, wo Mia schon aufgebracht wartet.
,,Los jetzt sonst kommen wir zuspät!", sagt sie greift meinen Arm und zieht mich aus der Wohnung raus. ,,Warte! Mein Handy!" zu meinem Glück lässt Mia mich für einen kurzen Moment los und ich renne ins Bad wo ich es mir schnappe.

Die Autofahrt ist wirklich nicht angenehm. Auch wenn Mia sich bereit erklärt hatte zu fahren, war es doch eine Qual. Sie hörte sich alte EM Songs in Dauerschleife auf höchster Lautstärke und sang die ganze Zeit mit.

Ich schaue auf mein Handy.

Na toll 4 verpasste Anrufe von Mama.
Ich lösche die Benachrichtigungen und entsperre mein Handy.
Ich entschied mich ein wenig zu lernen, da ich zum Glück meine Lernzettel abfotografiert hatte. Beim durchsuchen meines Handy stoße ich auf ein Foto.

Ich sitze mit meiner Familie auf der Couch. Wir hatten uns schon bereitgemacht für ein Deutschlandspiel. An dem Tag passierte es...

Ich wischte schnell das Foto zur Seite, da ich nicht vor Mia anfangen wollte zu weinen.
Und konzentrierte mich voll und ganz auf meine Lernzettel.

Nach einer Weile kommen wir endlich am Stadion an. Es ist einfach riesig.
Mia ist so aufgeregt, dass sie immer wieder auf und ab springt. Ich kann mir zwischendurch ein Schmunzeln nicht verkneifen, denn es sieht schon echt witzig aus.

Schnell springt sie aus dem Auto und beschtaunt das große Stadion.
Wie ein kleines Kind
Ich öffne die Tür des Wagens und steige in die Hitze.
Wieso muss es heute ausgerechnet 32°C sein.

Ich kneife meine Augen zusammen, weil die Sonne mir direkt in die Augen scheint. ,,Jetzt sei nicht so ein Muffel. Das wird lustig!", versucht Mia mich zu motivieren

Wir beide gingen auf das riesige, prächtige Stadion zu. Drum rum standen überall Menschenmengen, die sangen, sich unterhielten und umarmten. Eine der Dinge die Fußball zu dieser schönen Sache machen. Die Menschen die sich treffen, Zeit miteinander verbringen und zusammen feiern und singen.
Ein kleines Schmunzeln kam auf mein Gesicht und zu meinem Unglück bemerkte Mia dies. ,,Ich sag doch das wird toll!", sagt sie und schüttelt mich an den Schultern.

Ein nicht so schöner Teil war das Anstehen um durch sucht zu werden. Es ging langsam voran und zu meinem Unglück war vor uns ein Kind was die ganze Zeit weinte und schreite.
Ich atmete erleichtert auf als auch dies geschafft war und mit Mia gingen wir die Treppen hoch ins Innere des Stadions hinein.

Ein Lärm von Menschen, die sich unterhielten und ihre Plätze aufsuchen kam mir entgegen. Wir pressten uns durch die Menschenmenge geradewegs auf die Theke zu.
Ein netter Barkeeper sah uns mit einem wartenden Blick an. ,,Zwei Flaschen Bier bitte.", bestellte Mia und ich verdrehte nur die Augen. Natürlich darf der Alkohol nicht fehlen.

Während wir auf die Bestellung warten schaue ich mich in der Gegend um. Überall stehen Menschen die sich nach ihrer Nation geschminkt und angezogen haben. Entweder sind es kleine Gruppen von Jugendlichen die sich einfach freuen etwas Alkohol zu trinken. Andere sind Familien die sich am meisten ,,rausgeputzt" haben.

Ich muss schmunzeln als ich ein Vater sehe der lauthals etwas singt und seinen Kindern wohl sehr peinlich ist.

Das kannte ich nur zu gut

Auf einmal spüre ich wie sich eine kalte Flüssigkeit auf meinem Shirt breit macht und mein Blick schnellt zu meinem Oberteil.
Ein großer Bier Fleck machte sich auf meinem Tshirt groß und geschockt starre ich auf den fetten Fleck auf meinem Tshirt.
,,Sorry.", sagt eine britische Stimme die dies aber nicht allzu laut sagte.
Ich kochte vor Wut und schnellte meinen Blick in sein Gesicht.

Vor mir stand eine große Gestalt mit Sonnenbrille, einem schwarzen Kapuzenpulli. Er hatte sich komplett mit Eingehüllt sodass man sein Gesicht nicht erkennen konnte. ,,Mein ganzes Tshirt ist nass!", schreie ich verärgert. ,,Sei doch nicht so laut." Ist das sein Ernst?! ,,Ich bin so laut wie ich sein will!" schreie ich nun extra lauter und ich bemerkte schon wie manche Köpfe sich schon uns zu wandten doch das war mir Egal. Viel zu wütend war ich auf den Typen der mich erst vollschüttet und mir dann noch sagen will das ich nicht so schreien soll. ,,Pass auf, ich hab noch ein Tshirt bei mir ich kann dir das geben wenn das ok für dich ist." Ich starre ihn zornig an. Ich soll jetzt mit einem Fremden mitgehen damit er mir ein Tshirt gibt? Auf der einen Seite wäre dass das dümmste was  ich jetzt machen könnte auf der anderen Seite wollte ich nicht mit einem nassen Tshirt die ganze Zeit auf der Tribüne sitzen. Aber auf der anderen Seite ist es 32° also... ,,Was ist jetzt?", drängelt der Typ und bekommt von mir dafür nur ein verärgertes Schnaufen. ,,Von mir aus.", antworte ich doch war selbst sehr erstaunt von meiner eigenen Antwort.

,,Dann komm mit." Er läuft los und ich folge ihm. Wir pressen uns wieder durch die Menschenmenge raus aus dem Stadion, auf den Parkplatz. ,,Wo ist dein Auto?", will ich wissen und schaue mir die ganzen Autos an die hier auf dem Parkplatz stehen. ,,Auto?", fragt er verwirrt. ,,Ja Auto.", erkläre ich ihm wie einem Kleinkind. Doch er antwortet darauf nicht weiter sondern geht direkt auf eine andere Tür ins Stadion. ,,Ich glaube da dürfen wir...", versuche ich ihn aufzuhalten doch er achtet nicht auf mich und geht einfach durch die Tür.

Ich folge ihm direkt. Kann ja nicht falsch sein. Wir betreten einen langen Flur und der Mann bleibt einfach stehen. Fasst wäre ich gegen ihn gelaufen. Genervt blicke ich hoch zu ihm ,,Wieso sind wir...?" wollte ich gerade fragen als ich in das Gesicht des Typen blicke welches nun keine Sonnenbrille und Kapuze mehr bedeckte.

That girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt