4: Projekt "gute Laune"

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*Sams Sicht*

Ich konnte Gabriels Reaktion nun einigermaßen nachvollziehen... Ich meine, wer empfindet schon nichts dabei, seinen eigenen Bruder zu töten? Ich hätte das bei Dean nie gekonnt. Allein die Vorstellung jagte mir einen Schauer über den Rücken... Meine Gedanken wurden davon abgelenkt, das Gabe meine Hand ergriff. Seine Hand zitterte und seine Augen waren wieder ein wenig feucht geworden. Er schaute sehr traurig drein... Ich wollte ihm unbedingt helfen! Es ging einfach nicht anders, also nahm ich ihn den Arm und sagte zärtlich: "Ich kann deinen Schmerz verstehen... Immerhin hatte ich hundert Mal Dienstag, wenn du versteht was ich meine...." Ich versuchte ihm mit diesem Gespräch ein Lächeln zu entlocken, aber vergebens. Ich fuhr fort: "Weißt du was? Ich glaube ein Bad könnte uns beiden grade ganz gut tun. Was sagst du dazu?" Er nickte einfach nur und starrte in die Gegend, besser gesagt meine Schulter.

Ich erwiderte den festen Griff seiner Hand und führte ihn ins Badezimmer, wo ich die große Badewanne mit Wasser und viel Schaum voll laufen ließ. Wenig später saßen wir also beide in der Wanne und fingen eine Schaumschlacht an. Endlich fing er wieder an zu lächeln! Ich fühlte mich wie ein kleiner Junge, der genau DAS Geschenk bekommen hatte, das er wollte. Bei diesem Gedanken schämte ich mich irgendwie total und ich merkte, dass ich rot anlief.
Plötzlich bemerkte ich, wie er  meinen Knöchel packte. Mit einem Ruck zog er daran und ich war mit dem Kopf unter dem Wasser. Prustend tauchte ich auf und wischte mir den Schaum aus den Augen, während Gabriel den größten Lachanfall hatte, den ich jemals gesehen hatte. Er saß einfach da und konnte nicht aufhören zu kichern...

Ich revanchierte mich damit, dass ich einen gigantischen Schwall Wasser über ihn goss und er nass bis auf die Knochen war... Die Wasserschlacht war nun offiziell eröffnet! Es ging damit weiter, dass wir und gegenseitig mit Wasser und Schaum bekriegten und es endete mit zwei vor Lachen erschöpften Parteien. Auf einmal ergriff Gabriel einen Schwamm und warf ihn mir volle Kanne ins Gesicht. Er sagte dabei: "Hier Sammy, fang! Es wäre nett, wenn du mir den Rücken abseifst. Bitte Elchlein", und bei dem Gesicht das er dabei machte konnte ich einfach nicht ablehnen.
Er drehte sich also mit dem Rücken zu mir und ich wusch ihn. Erst jetzt fiel mir auf, was für eine ausgeprägte Rückenmuskulatur er hatte... Bei all den Süßigkeiten die er verdrückt hatte ich das nicht erwartet, aber er überraschte mich sowieso immer wieder. Besonders ins Auge fielen mir zwei kleine Hügel in der Nähe der Schulterblätter... Ob da wohl seine Flügel herauskamen? Jetzt wo ich es sah, fiel mir auf, das ich seine Flügel noch nie gesehen hatte...
Naja vielleicht wird er sie mir irgendwann zeigen.
Er schien meine Faszination meinerseits an seinem Körper bemerkt zu haben, denn er drehte sich um und saß nun auf meinem Schoß. Nackt.

In. Der. Badewanne.

Die Schamesröte stieg mir sofort wieder ins Gesicht, denn ich musste an diese eine Nacht denken... Aber Gabriel schien es nicht zu stören, denn er sah mir tief in die Augen. Der leichte Goldschimmer seiner Augen fixierte mich regelrecht und machte mich bewegungsunfähig... Er schlung seine Arme um mich und gab mir einen innigen Kuss. Ach, wie ich diese Süße vermisst habe! Ich erwiderte den Kuss offenbar ein wenig ZU leidenschaftlich, denn es ging ziemlich stürmisch zu und das Wasser schwappte beinahe über.

Doch mit einem Mal klopfte es an der Tür! Dean kam herrein... und ging sofort wieder hinaus. Er brüllte von hinter der Tür: "JUNGS! ERNSTHAFT! NEHMT EUCH EINE WOHNUNG! ARRGH! MEINE AUGEN!"
Gabe konterte geschickt: "Ach Dean-O Lern du erstmal dich zu beherrschen! Es ist ein Wunder das mein Samsey gestern Nacht bei eurem Krach nicht aufgewacht ist!"
Gabriel gab mir einen Kuss auf die Stirn bevor er sagte: "Das Wasser wird langsam kalt... Wollen wir unsere <Unterhaltung> in deinem Zimmer fortführen?" Mit einem gewissen Unterton in seiner Stimme ahnte ich, das er auf DAS hinaus wollte...

Ich stand also auf, nahm mir ein Handtuch und gab Gabe eins. Kaum war ich aus der Tür raus, sah ich Dean mit verschränkten Armen am Küchentisch sitzen. Mit abwertendem Blick verfolgte er uns aus den Augenwinkeln. Quasi als letzte Provokation an Dean, gab Gabriel mir einen Klaps auf den Hintern, kurz bevor wir außer Sichtweite waren.

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