Kapitel 79

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Die fröhlichen Lieder verstummten, die Beleuchtung erlosch, der Weihnachtsbaum wurde hinaus geworfen und Stille und Düsternis breitete sich wieder im Anwesen der Malfoys aus.
Draco und ich liefen durch den dichten Schnee, unsere Nasen ganz kalt und die Schuhe durchnässt.
Hinter uns hörte ich ein bizarres Knirschen des Schnees, welches sich mit einem Zischen vermischte. Als ich mich umdrehte, entdeckte ich die Schlange Nagini mit ihren großen gelben Augen und ihrem gefährlichen Mundwerk. Sie schlängelte sich an uns vorbei und sofort folgten wir ihr. Durch die große Tür hindurch, schlängelte sie sofort zu Voldemort und verschwand. Gebannt, was für Neuigkeiten sie verbergen mag, horchten Draco und ich an der Tür. Von innnen konnte man nur das Zischen hören, welches weder Draco noch ich verstanden. Dann ertöhnte ein wütender Schrei, das Klappern eines umgefallen Stuhls und das nun noch lautere Zischen der Schlange.
"Dieser..dieser verdammte Harry Potter! Verflucht soll er sein! Genauso wie dieser Schuft von Grindelwald !", schrie Voldemort erneut auf. Erleichtert atmeten Draco und ich aus. Nagini hatte Harry, Hermine und Ron nicht erwischt. Aber was hatte Voldemort mit  Grindelwald zu schaffen?
Von innen vernahmen wir wütendes umher Getrappel  welches schon bald immer näher auf uns zu kam. Schnell liefen Draco und ich von der Tür weg und versteckten uns in einem anderen Raum, der unmittelbar in der Nähe war. Die Tür wurde aufgerissen und Voldemorts Schritte  wurden immer leiser, bis wir nur noch Stille vernahmen.
"Was hat der dunkle Lord mit Grindelwald zu schaffen?", fragte mich Draco flüsternd. Ich hatte keine passende Antwort auf seine Frage, denn ich hatte nie vermutet, dass die beiden größten Verabscheuer der Muggel in irgendeiner Weise in Beziehung zueinander stehen. Voldemort war viel zu jung um in den aktiven Zeiten Grindelwalds mit zu mischen.
"Ich habe absolut keine Ahnung. Aber zumindestens ist dies vielleicht die Antwort darauf,  warum die Laune Voldemorts noch weiter gesunken ist, als sein Charakter  noch  zulassen könnte. "
Wir horchten ein letztes Mal an der Tür. Von draußen war immer noch kein Geräusch zu hören. Langsam öffnete Draco die Tür und lugte hinaus. "Es ist niemand da." Schnell rannten wir aus der Tür,die Treppe hinauf und schlossen die Tür von Draco's Zimmer hinter uns. Augenblicklich musste ich lachen. Draco fiel mit ein und beide ließen wir uns aufs Bett sinken und hielten schon bald unsere Hände über unseren  Bauch, weil es schmerzte.

Irgendwann hegten Draco und ich den Gedanken, dass jemand ganz bestimmtes uns helfen könnte . Jemand, den man nicht so schnell verdächtigt und vorallem missachtet oder gar übersieht. Schnell liefen wir nach unten. Wir suchten in den verschiedensten Gängen, in der Küche und sogar dort, wo die Hauselfen ihre Nacht verbrachten. Doch Ajax blieb unauffindbar. Ohne jegliche Idee liefen wir in die Bibliothek. Wir setzten uns und da kam mir der entscheidende Gedanke. Oft hatte ich Ajax hier gesehen. Er lief meistens durch die hinteren Regalreihen und untersuchte die Bücher. Ich sprang auf und ganz leise lief ich nach hinten. Der kleine Hauself saß über ein Buch gelehnt und versteckte sich hinter einem weiteren Stapel Bücher.
"Ajax, hier bist du. ", sagte ich fröhlich, doch Ajax, der mich nicht gehört hatte, erschreckte sich zu Tode und das Buch flog durch die Lüfte. "Das...das tut mir leid. Ich wollte nicht. Also...." Der kleine Hauself stand urplötzlich auf, griff nach dem Buch und packte es nicht zurück ins Regal, wie man vermutet hätte, sondern schlug sich damit gegen den großen Schädel. "Ganz böse, Ajax. Ganz böse. " Immer wieder wiederholte er diese Sätze und schlug sich immer heftiger gegen den Kopf. Kurzerhand schnappte ich nun das Buch und stieß dabei gegen den Stapel Bücher auf dem Boden. Sofort wollte Ajax wieder zu einem Buch greifen, doch Draco packte ihm am Hemd und hielt ihn hoch. Ajax hörte sofort auf sich zu bewegen. Ängstlich schaute er Draco an, der ihn einfach wieder auf den Boden setzte. "Es tut mir leid, Ajax. Ich wollte dich nicht erstrecken. "
"Es tut ihnen leid ? Gar nichts muss ihnen leid tun. Ajax darf nicht hier sein. Bestrafen müssen sie ihn. "
"Nein. Bestraft wird hier niemand. ", meinte Draco plötzlich. Mit großen Augen musterte Ajax Draco. Dann verneigte er sich tief vor ihm. Währenddessen hatte ich angefangen die Bücher zurück zustellen. Draco griff sich ebenfalls ein paar Bücher. Hin und wieder sortierte Ajax die Bücher um, doch ansonsten lächelte er unentwegt.
"Ajax, wir müssen dich um einen Gefallen bitten. Einen sehr großen Gefallen."
"Alles was sie wünschen, Grace."
Einen kurzen Augenblick zögerte ich. "Wir möchten dich bitten, dass du den dunklen Lord im Auge behälst. Wir möchten wissen, was seine neuen Pläne sind. Ich weiß, wir verlangen viel von dir, zu viel um genau zu sein, aber wir sind nicht in der Lage dazu. Würdest du uns helfen wollen ?"
"Auf jede erdenklich Weise, würde ich Ihnen zur Hilfe kommen, Grace. " Ajax lächelte und ich konnte nicht anders als mich zu ihm runter zu beugen und zu umarmen. Ajax verkrampft sich, aber er wirkte nicht abgeneigt. "Danke, Ajax." Auch Draco bedankte sich bei ihm.
Wir gingen zurück zum Kamin und zu den Sesseln, als ich auch schon auf die Uhr blickte.
"Schon so spät. Ich muss los! Voldemort erwartet mich. " Ich wollte schon los rennen ,als Draco mich zurück zog und mich küsste. Wärme breitete sich in meinen Körper aus, die schon bald wieder verflog als ich die Tür hinter mir schloss und vor Voldemort stand.

                                              *
Ajax POV :

Während die wunderschöne Grace hinter sich die Tür schloss, schaute der junge Mr Malfoy ihr noch lange hinter her. Besorgt ließ er sich auf einen der Sofas nieder.
"Soll ich Ihnen etwas bringen? " Er schüttelte nur den Kopf. Langsam ging ich zur Tür und auf meiner Zunge brannte eine Frage, die ich mir nicht verbieten konnte. Zu sehr mochte ich dieses Mädchen und die Art, wie sie den Jungen Mr Malfoy veränderte.
"Sie mögen sie sehr, nicht wahr?"

Draco's POV:

Ich schaute den kleinen Hauself an. Nicht lange musste ich darüber nachdenken, was ich antworten sollte. Doch dies was ich dachte, wollte ich nur für mich behalten.

Ich habe Hunderte von Romanen in meinem Leben gelesen. Die meisten, behaupten, dass Liebe das Zentrum des Universums ist. Das die Liebe jeden Schaden in uns heilen kann und etwas ist, was wir zum Überleben brauchen. Von Darcy über Heathcliff, dachte ich immer, dass sie Narren wären. Das Liebe nicht echt ist – nur in warmen Seiten eines Buches zu finden ist. Aber das hat sich alles geändert, seit ich meine Elisabeth Bennett kennengelernt habe. Ich hätte nie gedacht, dass ich mein Selbst völlig verzehrt vorfinden würde in Abhängigkeit zu jemand anderen, bis sie in mein Leben trat. Sie nahm meine Hand und führte mich aus der Finsternis und zeigte mir, dass, woraus auch immer unsere Seelen gemacht sind... sie und meine sind gleich

"Ich würde für sie in den Tod gehen.", antwortete ich ihm stattdessen und hielt den Gedankem für immer in meinem Herzen fest 

𝖂𝖆𝖗 𝖔𝖋 𝖍𝖊𝖆𝖗𝖙𝖘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt