Kapitel 48

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Lucas by MusicalGirl200

Was für ein stressiger und nervenaufreibender Tag! An mir klebte immer noch das Blut des Vampires, den ich getötet hatte, um meine kleine Schwester zu retten. Zu vieles war heute einfach schief gelaufen. Erst die Sache mit Serafina und dann die Sorge um Clary. Ich war jetzt einfach nur froh, dass es ihr soweit gut ging und Sean würde sich jetzt gut um sie kümmern, da war ich mir sicher.

Nachdem ich mit Seth und Ryder alles geklärt hatte und sie sich um die Leiche des Vampirs kümmern wollten, schnappte ich mir noch eine Flasche Bourbon und machte mich auf den Weg zur Wohnung. Ich hoffte inständig, dass Serafina schlief. Ich hatte heute wirklich keine Lust auf noch mehr Drama. Ich war gerade einfach nur froh, dass es meiner kleinen Schwester gut ging.

Also ging ich in der Wohnung gar nicht ins Schlafzimmer sondern setzte mich dort auf unser Sofa und schenkte mir ein Glas des Bourbon ein. Duschen konnte ich später immer noch. Ich nippte an meinem Glas, als plötzlich die Schlafzimmertür aufging und Serafina herauskam. Ich wandte meinen Blick ab und starrte auf mein Glas.

Serafina wagte sich zunächst gar nicht zu mir, aber sie ging dann doch langsamen Schrittes auf mich zu, doch ich sah nicht in ihre Richtung. Ich brauchte noch etwas Zeit und hoffte, dass sie sie mir gab. Ich hatte mit ihr normal reden wollen, aber sie hatte geschwiegen. Vielleicht hätten wir auch dadurch alles aus der Welt schaffen können. Aber sie hatte leider nicht gewollt.

Als sie bei mir am Sofa ankam, setzte sie sich nicht zu mir. Sie kniete sich vor mir hin, auch wenn es schwer war mit ihrem großen Bauch sich auf den Boden zu begeben. Sie legte betend ihre Hände zusammen und sah mich mit feuchten Augen an, doch ich mied weiter den direkten Blick zu ihr.

"Lucas, mein Schatz. Ich weiß ich habe richtigen Mist gebaut. Ich hätte all das nicht sagen dürfen. Es ist eine große Schwäche von mir, dass ich zuerst handle und erst im Nachhinein denke. Und es tut mir leid. Es tut mir wirklich aus tiefsten Herzen leid. Ich habe dich verletzt und das ist unverzeihlich.

Dominic hat mir erzählt, dass unsere Mutter wohl auch krankhaft eifersüchtig war und dies hat sie anscheinend an mich weitergegeben. Ich versuche mich zu bessern und meine Gefühle in den Griff zu bekommen. Ich verspreche es dir. Es tut mir wirklich schrecklich Leid", sagte sie zu mir und die Tränen brachen aus ihr heraus.

Ich war während ihrer Entschuldigung einfach nur still gewesen und hatte steif da gesessen. Dann stellte ich das Glas ab, dass ich immer noch in der Hand hielt und als die Lichter auf meine Hand trafen, sah Serafina dort das getrocknete Blut. Sofort riss sie ihre Augen auf. "Lucas, was ist geschehen? Wer hat dich angegriffen?", schluchzte sie voller Sorge.

Dachte Serafina wirklich es machte alles jetzt besser, wenn sie mir sagte, dass auch ihre Mutter eifersüchtig gewesen war und es weitergegeben hatte? Was war das für eine Aussage? Aber ich konnte und wollte mir jetzt nicht länger darüber Gedanken machen. Ich wollte keinen Streit zum Schutz unserer Babys.

"Clary wurde angegriffen von einem Vampir eures ehemaligen Clans. Er war bereits dabei gewesen sie auszusaugen und hat sie angefasst. Sean und ich konnten noch das Schlimmste verhindern. Sie sind auf Rache aus, weil Sean sie verraten haben und sind nun hinter Clary her. Sie hatte eine Drohung erhalten und wollte zu Sean und hat ihn dann mit dir vorgefunden und ist deswegen weggelaufen und dabei genau in die Arme des Vampirs. Ich habe ihn getötet und Sean ist jetzt bei Clary", erzählte ich Serafina monoton und griff nun wieder zu meinem Glas.

Serafina starrte mich einfach nur fassungslos an, ehe sie vor Schock nach hinten kippte und gegen den Tisch. Ein neuer Schwall Tränen lief aus ihren Augen über ihre Wangen. Ich konnte ihr ansehen, dass sie sich wieder für alles verantwortlich machte. Das tat sie immer, obwohl sie mir versprochen hatte es nicht zu tun.

Ich konnte mir vorstellen, dass es für sie ein Schock war, dass die Vampire da waren, aber ich würde sie mit meinem Leben beschützen. Aber vielleicht zählte das auch nichts mehr.

Ich stellte mein Glas wieder auf den Tisch und bückte mich zu Serafina, um nachzusehen, ob sie sich verletzt hatte. Doch ihr ging es gut. Also hob ich sie hoch und trug sie wortlos zurück ins Schlafzimmer. Ich legte sie vorsichtig im Bett ab und deckte sie zu.

"Aria hat gesagt, du sollst dich wegen unseren Babys bitte schonen. Bitte höre wenigstens auf ihren Rat. Ich gehe kurz duschen und bin gleich wieder da", sagte ich zu ihr und verschwand ins Badezimmer. Ich schälte mich aus meiner Kleidung und atmete tief durch.

Ich schaltete die Dusche ein und ließ das frische Wasser über meinen Körper laufen und versuchte das Blut wegzuschruben. Ich wünschte, ich könnte irgendetwas zu Serafina sagen, aber ich wusste einfach nicht was. Ich hörte, wie sie im Bett einfach weiter weinte. Was sollte ich denn noch tun?

Als ich aus dem Badezimmer kam, hatte sich Serafinas Gesicht verändert. Ihre roten Augen und ihre Vampirzähne waren zu sehen. Ihre Vampirseite gewann die Oberhand, weil sie unglücklich war, weil sie sich auch immer noch unglücklicher machte.

Ich seufzte, als ich Serafina so sah. Wir konnten nicht einmal einen Streit normal klären, ohne das sie wieder in dieses Muster fiel. Genau diese Situation hier hatten wir schon nur allzu oft gehabt. Sie machte sich wieder für alles verantwortlich und wollte aufgeben. Dabei hatte sie mir versprochen, dass sie kämpfen wollte.

Sie hätte mir doch nur etwas Zeit geben müssen und dann hätten wir normal miteinander reden können. Das müssste sie doch inzwischen wissen. Dachte sie wirklich, ich würde sie sofort verlassen? Das stimmte mich traurig. Ich setzte mich neben ihr ins Bett.

"Weißt du noch, was du mir vor einigen Monaten versprochen hast? Du hast mir versprochen zu kämpfen und jetzt gibst du wieder auf, weil wir einen Streit hatten. Ja, deine Worte haben mich hart getroffen, aber ich hätte mir gewünscht, dass wir einfach normal darüber hätten reden können."

Ich fuhr mir mit der Hand durch mein Haar. "Ich hätte mir gewünscht, du hättest vorhin einfach normal mit mir geredet. Auch das hatten wir uns versprochen. Du müsstest doch wissen, dass ich dich nicht verlassen würde. Ich würde dich niemals im Stich lassen", sagte ich zu ihr und senkte den Kopf. Ich war mit meinem Latein am Ende. Egal, was ich sagte, es schien keine Wirkung zu haben.

Cursed Beings - Bloody RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt