Teil 75

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Zu heilen ohne mit meinen Kräften nachhelfen zu können war ätzend, alles tat mir weh, egal ob ich stand saß oder lag. Natürlich heilte ich schneller als es bei den Meisten der Fall war, trotzdem war es nicht schnell genug wenn man mich fragte. Einen Arm hatte ich hinter meinen Kopf gelegt, die andere lag locker auf meinem Bauch und ich ließ mir nochmal durch den Kopf gehen wie ich Steve vor ein paar Tagen gesehen hatte, hielt mich daran fest. "Die Leute hier reden eine Menge über dich, die Frau von Captain America und dem Winter Soldier." Erklang eine männliche Stimme mit einem leichten Akzent, ein winziges Lüftungsloch verband die Zelle mit der nebenan, "Er ist nicht mehr der Winter Soldier." sagte ich, es war inzwischen wie ein Reflex geworden, weil ich wusste wie wichtig es für Bucky war, ein kleines Lachen erklang. "Verzeihung." Sagte er, "Du scheinst nicht mit vielen hier was zu tun haben." meinte ich, es war mir schnell aufgefallen das mein Zellennachbar sich aus allem raus hielt, wenn es ging. "Ich bin lieber alleine, gebe mich nicht so gerne mit diesen Tieren hier ab." Meinte er und ich sah weiter an die graue Decke, "Trotzdem komme ich mit wie die Leute reden, über dich und was du im Speisesaal getan hast, das der Captain dich besucht hat. Das du Dizzys Leute ganz schön aufgemischt hast, obwohl sie in der Überzahl waren." Dizzy, nannte sich Schiefnase etwa so? "Ist ja nicht so als hätten sie mich nicht ordentlich erwischt." Sagte ich, "Trotzdem hast du dich behauptet, nicht viele schaffen es an ihrem ersten Tag hier in die Box. Sie reden auch darüber was du getan hast um hier zu landen. Stimmt es? Hast du das aus freien Stücken getan?" ich schluckte, er war der erste der fragte ob ich eine Wahl gehabt hatte. "Ich habe sie getötet, aber nicht aus freien Stücken."

Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen, Dizzy hatte es auf mich abgesehen und keiner schien sich daran zu stören, weder die Insassen noch die Wärter, solange es nicht ausartete. Schon wieder waren zwei Wochen vergangen, morgen würde ich wieder einen von ihnen sehen, würde einen winzigen Moment dieser Hölle entfliehen können, weil ich wusste das ich bei ihnen sicher war, egal wo ich war. Ich stützte mich an der Wand ab, sah dabei zu wie Blut aus meinem Mund auf den Boden tropfte, "Wie lange denkst du kannst du das noch aushalten bevor du merkst das du das nicht alleine durchstehen kannst?" ich machte mir nicht die Mühe aufzusehen, kannte Moxies Stimme inzwischen gut genug. Immer wieder kam sie bei mir an, ich spuckte das restliche Blut aus meinem Mund aus und fuhr mir mit dem Ärmel über die Lippen, "Das ist wohl meine Sache." meinte ich und sie schnaubte. "Bist du zu dumm oder zu stolz dir helfen zu lassen?" Wollte sie wissen und ich hob eine Augenbraue, "So langsam glaube ich bist du diejenige die was von mir will und nicht anders herum." Sie biss die Zähne zusammen, als würde ihr das hier so gar nicht gefallen, schön, dann waren wir ja schon zwei. "Was sollte ich von jemandem wie dir schon brauchen?" Schnauzte sie und ich hob die Hände, "Keine Ahnung, sag du es mir, du bist diejenige die ständig bei mir angelaufen kommt." sie schien zu zögern, doch dann nickte sie. "Gut, komm mit." Ich rührte mich nicht von der Stelle, "Ich schwöre das dir nichts passieren wird, ich muss dir nur jemanden vorstellen. Komm schon." vielleicht war ich einfach zu neugierig, vielleicht glaubte ich ihr, vielleicht war ich auch einfach verrückt geworden, aber ich folgte ihr. "Als ich bei Hydra angefangen habe, da habe ich in den Laboren gearbeitet, unter anderem mit deinem Vater, ich sollte ihm dabei helfen herauszufinden wieso das Serum bei dir wirkte aber bei keinem anderen." Sie hatten keine Ahnung gehabt das es nicht am Serum gelegen hatte, sondern an mir, dass diese Kräfte schon in mir gewesen waren, "Er ist nicht mein Vater gewesen." stellte ich klar, der Rest ging sie nichts an. "Okay, mir auch egal. Jedenfalls hat es nicht geklappt wie sie sich das vorgestellt haben, dass weißt du sicher und wenn Blake eins nicht leiden konnte, dann war es versagen." Da konnte ich ihr nur zustimmen, wann immer ich einen meiner Wachen bekämpft hatte und gewonnen, war er verschwunden, "Und was hat deine traurige Geschichte des Versagens mit mir zu tun?" wollte ich wissen. "Langsam kann ich verstehen wieso dich keiner leiden kann, du bist ein Arschloch. Darum geht es aber nicht, als ich nicht schaffen konnte was Blake von mir wollte, da hat er mich versetzen lassen. Zu Andrej Koslow, zu der Zeit war ich 22." Sagte sie und so wie sie es sagte wusste ich was geschehen war, "Ich habe ihn auch schon kennengelernt, er ist niemanden den man in seiner Nähe haben will." meinte ich und wir Bogen um eine Ecke, ich wusste das die Bibliothek hier irgendwo sein musste. "Das ist noch milde ausgedrückt, das Schwein hat mich beinahe umgebracht, aber es gab einen Mann der mich rausgeholt hat, weg von Koslow." Ich blieb stehen, "Okay, kannst du zur Sache kommen? Was soll das? Wieso sollte ich mich für deine Geschichte bei Hydra interessieren? Nur weil wir beide da waren macht uns das noch lange nicht zu verbündeten." sie funkelte mich an. "Bist du immer so verdammt Stur?" Wollte sie wissen und bevor ich ihr antworten konnte, tat es eine schrecklich bekannte Stimme, "Ohja, so war sie schon immer, nicht wahr Babygirl?" jegliches Blut gefror mir in den Adern als ich Luca entdeckte, der mit verschränkten Armen an einer Wand lehnte und mich ansah. "Ich denke nicht das du dich freust mich zu sehen, nicht wahr?" Sagte er und ich schüttelte den Kopf, "Wie kann das sein du warst.." murmelte ich und er stieß sich von der Wand ab, kam auf uns zugeschlendert. "In einem ganz anderen Gefängnis, ja aber ich habe ein paar Hebel in Bewegung gesetzt als ich gehört habe das du hier bist, ich konnte es gar nicht glauben. Ich bin vor ein paar Tagen hier angekommen, doch nachdem ich gehört habe was mit dem Mann in der Caféteria passiert ist, dachte ich es wäre besser wenn du zu mir kommst, als wenn ich auf dich zu komme. Ich kann drauf verzichten mit einem Tablett verprügelt zu werden, danke Moxie. Du kannst gehen, ich glaube wir kommen allein zu recht." Die Frau nickte und verschwand, ich runzelte die Stirn, als ich die Teile zusammen setzte, "Du hast sie vor Koslow gerettet." murmelte ich und er nickte. "Auch wenn du das in mir siehst, bin ich nicht der Böse. Was zwischen uns geschehen ist, war falsch und schrecklich, dass habe ich jetzt eingesehen, es tut mir leid, dass ich so lange dafür gebraucht habe, Babygirl." Ich schüttelte den Kopf, "Was meinst du passiert jetzt? Das ich dir glaube das du dich geändert hast? Das du im Gefängnis geläutert wurdest und jetzt ein rechtschaffender Bürger bist? Scheiße vergiss es, halte dich von mir fern Luca, oder du bekommst schlimmeres als ein Tablett ab." er machte einen Schritt auf mich zu, ich machte einen zurück, wollte unbedingt den Abstand zwischen uns bewahren. "Koslow hat dich gezwungen diese Tat zu begehen, habe ich recht? Er hat es getan damit er an der Spitze steht, er plant irgendwas großes glaube ich, man hört das er es auf dich abgesehen hat, seid du ihn bestohlen hast. Das hier wird noch nicht alles sein, du brauchst jemanden.." Obwohl es weh tat warf ich die Arme in die Luft, "Jemanden der an meiner Seite steht nicht wahr? Das höre ich ständig, aber was im Himmels Willen lässt dich glauben das du dieser jemand sein kannst? Hast du den Verstand verloren nach allem was du mir angetan hast, kann ich dich kaum in meiner Nähe ertragen." er hob die Hände. "Bitte hör mir zu, ich möchte nur ein wenig wieder gut machen, mehr nicht. Ich weiß ich kann nicht alles vergessen machen, aber wenigstens kann ich dir hier drin helfen. Für das wofür du mich hasst, haben andere hier drin Angst vor mir, Respekt. Ich will nichts, außer das du zulässt das ich dir helfe. Keinen Gegengefallen, nichts in der Art." Ich wollte nicht hören was er sagt, drehte mich um und ging in die Richtung aus der ich gekommen war, "Sie sehen das Dizzy es schafft dich in die Finger zu kriegen, sehr bald werden andere es versuchen und sie werden dich umbringen!" rief er, doch ich ging einfach weiter. War gradezu erleichtert als das Geräusch ertönte, dass sagte das wir uns in den Zellen einfinden mussten.
Ich saß auf meinem Bett, die Finger zusammen gepresst und konnte noch immer nicht glauben das Luca hier war, als jemand vor meiner Zelle erschien, die Wächter machten ihre Runde um zu sehen ob alle waren wo sie hingehörten, bevor sie die Türen schlossen. Ich hatte gehört wie sie die Tür der 12 geschlossen hatten, "Freak, steh auf." Dennings Stimme hallte durch meine kleine Zelle und ich tat was er wollte, schnell hatte ich erkannt das Sanchez recht gehabt hatte, Glover war der Captain aber Dennings führte diesen Laden. Neben ihm stand sein kleiner Kumpel, sein Name war Montana, die Insassen nannten ihn auch Chihuahua, weil der Dennings wie ein Hund folgte. "Deine Kleidung ist dreckig." Meinte der Mann mit den Goldzähnen und sein Kumpel grinste, ich sah an mir runter, entdeckte tatsächlich ein paar Blutflecken. "Willst du dich über jemanden hier berschweren? Jemanden verpfeifen?" Ich schluckte, "Nein sir, war nur ein wenig Nasenbluten." ich hatte noch nicht vollkommen den Verstand verloren wie es schien. "So kannst du nicht rumlaufen, wechsel die Kleidung." Befahl Dennings und ich nickte, doch keiner von ihnen rührte sich vom Fleck, "Jetzt Freak." beide legten die Hände an die Schlagstöcke. Ich könnte mich weigern, doch dann würde es ziemlich unschön und vorallem schmerzhaft für mich enden, ich fixierte einen Punkt an der Wand und zog den Reißverschluss des Anzugs auf, wollte ihre Gesichter dabei nicht sehen. "Es ist wie mit der verbotenen Frucht nicht, Ed. Die verdrobenen Dinge sind immer so verlockend anzusehen." Murmelte Montana und ich schluckte, "Natürlich, Hexen wie sie locken dich so an um dir deine Seele stehlen zu können. Das ist es auch was sie mit diesen Helden getan hat, nicht wahr, Freak?" ich biss die Zähne zusammen und sagte nichts, starrte weiter an die Wand, wollte nur das sie verschwanden, mich alleine ließen. "Hey Dennings!" Beinahe wäre ich bei der Stimme aus der Nachbarzelle zusammen gezuckt, "Was willst du Penner, ich habe zu tun." knurrte der Wärter. "Habe mich nur gefragt ob sie gesehen haben das Glover da hinten kommt, anscheinend macht er auch eine Runde heute." Fluchend sahen die beiden Männer um die Ecke, "Zieh dich wieder an, du Miststück." knurrte Dennings, bevor sie die Tür zu meiner Zelle schlossen und zusahen das sie verschwanden. "Danke." Murmelte ich, wusste das mein Nachbar mich hören konnte, "Ich habe nichts gemacht. Ich mische mich nicht ein." schnell zog ich meinen Anzug an und schloss ihn. "Natürlich nicht. Sagst du mir eigentlich irgendwann wie du heißt?" Fragte ich, "Natürlich, irgendwann." ich könnte schwören das er bei den Worten lächelte.

Zwischen Herz und Verstand IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt