14. Catorce

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Zusammen mit Leo saß ich oben in der Höhle und ging einen Stapel Dokumente durch. Er hatte mir helfen wollen, aber nun saß ich hier und war mit den Gedanken weggedriftet. Warrior hatte die Nacht wieder bei mir geschlafen und diesmal hatten wir wirklich geschlafen. Ich hatte in ihren Armen gelegen und mir waren die Augen zugefallen. Wir hatten nicht viel geredet, denn worüber sollten wir rede, wenn wir beide das Thema Zukunft umgingen. Wir wussten noch immer nicht wie es weiter ging und das brachte mich noch um den Verstand. Ich wollte bei ihr sein. Ich wollte mit ihr sein. Aber wie konnte ich das, wenn ich hier meine Verpflichtungen hatte?

„Mom?" jemand schnippte vor mir mit den Fingern.

Ich wurde wieder in die Realität gerissen. „Hm?"

„Ich fragte, wann du zu den Dreharbeiten musst?" er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„In einen Monat." sagte ich nachdenklich. „Die letzte Staffel wird innerhalb 3 Monaten dann abgedreht."

„Mom, sag mal was ist los mit dir? Du bist doch sonst nie so in den Gedanken versunken?" er setzte sich gerade auf. „Was ist los?"

Ich seufzte. „Es geht um die Sache mit Warrior." sagte ich schließlich. Auffordernd sah er mich an und ich begann schließlich meinen Sohn alles zu erzählen, auch meine Sorgen. Ich und Leo hatten eine gute Beziehung zueinander. Er hörte mir immer zu und ich konnte ihm zuhören, wenn er mal sorgen hatte.

Am Ende schwieg er eine Weile. „Vielleicht ist das doch eine gute Idee."
„Was?"

„Das ich hierbleibe und deine Aufgaben hier erledige, Mom." er sah mich an. „Ich bin fast 18, ich habe dir Jahre hierbei zugesehen. Du hast mir alles beigebracht, was ich wissen muss. Ich kann dich gut hier vertreten. Du bist meine Mutter und ich sehe wie glücklich dich Warrior macht. Geh mit ihr."

„Aber, ich kann dich nicht einfach zurücklassen, du bist mein Sohn."

„Mom, das werde ich immer bleiben. Ich bin hier Glücklich. Ich habe hier Diona, ich habe hier meine Freunde. Ich werde hier klarkommen, so lange du und Kingston mich mindestens einmal im Monat besucht. Mindestens. Wenn nicht sogar öfters." er lächelte nun leicht.

Ich starrte ihn an. „Und du bist dir wirklich sicher?"

„Ja, Mom." er drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Ich will das du glücklich bist. Und hier wirst du nicht glücklich. Außerdem liebt Kingston das Meer, sie würde sich bestimmt freuen mitzukommen."

„Ich weiß nicht." überlegte ich. „Ich weiß nicht ob ich dich einfach zurücklassen kann."

„Du lässt mich nicht zurück. Wir bleiben ja im Kontakt. Ich muss dir ja von allem hier berichten und ihr werdet mich besuchen. Mom, ich bin fast erwachsen, du musst mich irgendwann loslassen."
Seine Worte klangen hart, aber er hatte schon recht in dem was er sagte. „Gib mir ein wenig Zeit darüber nachzudenken, okey."

„Natürlich, Mom." er lächelte. „Aber ist nicht heute der Geburtstag von Warrior?"

„Ja." ich kratzte mich am Kinn. „Und ich bin schon die ganze Zeit am überlegen, was ich ihr Schenken soll."

„Das ist doch klar." er verdrehte die Augen. „Du wirst ihr von meiner Grandiosen Hilfe erzählen und dir dann deinen Verlobungsring zurückholen."

„Ich dachte du wärst sauer, nachdem was sie alles getan hat?"

„Klar war ich sauer, aber ich sehe doch wie glücklich sie dich macht und Warrior wirkt durch dich auch gelassener und ist nicht ganz so schlecht gelaunt wie sonst. Jeder Blinde würde sehen, das ihr füreinander bestimmt seid. Und Kingston hat garantiert nichts dagegen ihre Eltern wieder zusammen zu sehen." er stand auf und zog etwas hervor. „Hier, gib das Warrior zum Geburtstag." er hielt mir ein Päckchen hin. „Das ist von mir und Kingston. Und dann gehst du jetzt los und überraschst sie. Hop Hop."

Save me from losing youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt