Prolog

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„Vielleicht in einem anderen Leben, das ist ein Scherz, oder?"

Der bärtige Mann vor mir verzieht den Mund zu einer Linie und sieht mich traurig an. „Nein leider passiert das wirklich. Es kommen einfach keine Kunden mehr. Dieser Laden lief seit fast dreizig Jahren, doch jetzt soll es wohl nicht mehr so sein. Glaube mir, dass das Letzte, was ich will, ist dich zu entlassen. Du warst so eine fleißige, freundliche und liebenswerte Mitarbeiterin, aber ich fände es nicht fair dir gegenüber dich noch länger hier zu behalten. Du bist so talentiert, es gibt Hunderte Agenturen, die besser sind als der alte Landen hier", mit einem traurigen lächeln sieht mich mein ehemaliger Chef Herr Holzten an.

Ich seufze. Er hat ja recht, der Job hier war wirklich nicht gut bezahlt, dennoch war er mein erster richtiger Job nach dem Abitur. Ich war so froh, als mich Herr Holzten vor einem dreiviertel Jahr hier eingestellt hatte. Und das, obwohl ich gar keine professionelle Erfahrung als Fotografin hatte. Bisher hatte ich nur als Hobby fotografiert und war dementsprechend nicht darauf eingestellt, direkt meinen Traum verwirklichen zu können. Jetzt stehe ich schon wieder mit leeren Händen da.

Ich lächele den älteren Mann vor mir an. „Es ist okay. Ich kann sie vollkommen verstehen. Natürlich ist es schade, ich habe den Job bei ihnen sehr geliebt, aber wie sie sagten: Was nicht sein soll, soll nicht sein" „Kommen sie her, sie werden mir wirklich als Mitarbeiterin fehlen" Damit zieht er mich in eine herzliche Umarmung, die ich erwidere. Er war ein guter und fairer Chef gewesen.

Ich stecke mir meine geliebte Kamera und zwei Objektive ein, die mir Herr Holzten geschenkt hatte. Das bimmeln der Glocke über der Tür kündigt meinen Abschied an. Ein letztes mal betrachte ich den kleinen Laden der voller Fotos war. Jeden Tag stand ich hier und entwickelte Fotos oder schoss welche.

„Viel Glück, Ally!", ruft Herr Holzten mir noch zu, ehe ich verschwinde.
Wie soll ich denn nun meine Miete bezahlen? Oder die Kosten für Cam? Augenblicklich denke ich an meinen Australian Sheppard namens Camira, der seit fünf Jahren bei mir wohnt. Wahrscheinlich liegt sie auf dem Sofa und wartet, dass ich von der Arbeit wieder komme. So wie immer um 14 Uhr. Heute das letzte Mal.

Ich biege gerade in die Straße ein, in der ich wohne, da prasseln schon die ersten Regentropfen auf mich herab. Na super! Als ich den Laden verlassen habe, dachte ich schon, dass der Himmel ungewöhnlich dunkel aussieht. Natürlich habe ich mir keinen Regenschirm mitgenommen, weshalb ich nun die letzten fünfzig Meter zu der Wohnung renne. Vor der Tür angekommen presse ich mich an das grüne Metall und krame nach meinem Schlüssel. Nach einigen Minuten betrete ich endlich völlig durchnässt meine Wohnung im zweiten Stock. Sofort kommt Cam angelaufen und begrüßt mich hechelnd.
„Cam, jetzt nicht, es war kein guter Tag, und ich bin völlig nass. Lass mich also bitte duschen, sonst hab ich überall Haare an mir" Mein Hund lässt sofort den Kopf sinken und trottet wieder in das Wohnzimmer zurück. Genervt schmeiße meine Sachen auf die Kommode im Flur und gehe in mein Schlafzimmer um mir frische Klamotten zu holen.

Ich will gerade zur Dusche gehen, als ich mein Handy klingeln höre. „Hallo, Allysia Reynolds hier?" Ich höre ein lautes Lachen. „Das ist mir bewusst, dass du so heißt." Ich runzele die Stirn und merke dann, dass es Anna meine beste Freundin ist. Ich hatte gar nicht auf den Display geguckt, sondern einfach abgehoben. „Ich wollte eigentlich nur fragen, ob du gleich mitkommst in den Club?", fragt Anna weiter. Ich überlege kurz. Feiern könnte ich nach diesem Tag wirklich gut gebrauchen. „Das kommt ja wie gerufen! Ich hatte einen wirklich stressigen Tag, ich könnte ein bisschen Alkohol gut gebrauchen" „Was ist denn los?" Ich seufze laut, „Herr Holztens Laden ist pleite, weshalb ich entlassen wurde." Es ist kurz Stille am anderen Ende. Dann atmet Anna laut aus und meint: „Dann bin ich in einer halben Stunde bei dir. Du musst mir alles noch mal erzählen, ja?" Ohne das ich antworten kann, legt meine beste Freundin schon auf. Nur noch das Tuten ist zu hören.

Ich gucke die Jogginghose in meiner Hand an, werfe sie zurück in den Kleiderschrank und ziehe ein schwarzes Kleid hervor. Na dann heißt es heute wohl doch feiern...

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Hey ihr da draußen,
ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Also erstes möchte ich mich dafür bedanken das ihr diese Geschichte überhaupt angeklickt habt, das ist schließlich nicht selbstverständlich :)
Außerdem ist das hier meine erste Geschichte, die ich veröffentliche weshalb ich mich sehr über konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge freuen würde (Und drückt bitte ein Auge zu wenn manches unlogisch ist).
Ich muss beichten, dass ich tatsächlich kein Leverkusen Fan bin und auch noch nie richtig im Stadion war, aber unbedingt mal dorthin will!
Zur Geschichte: Ich versuche regelmäßig zu Updaten, ich bin aber eine Person die oft schnell die Motivation verliert länger etwas zu schreiben. Ich habe auch schon einige andere Geschichten/ Bücher angefangen, mit denen ich Teils zufrieden bin, teils nicht... Aber hey, einen Versuch ist es wert und vielleicht wird die Story ja was :)

Kurz gesagt, Dankeschön dass ihr hier seid und viel Spaß beim Lesen.

Ps. Über Bewertungen würde ich mich natürlich auch freuen ;)

How deep is your love - Kai Havertz ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt