1.10 - Die Wahrheit

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,,Bitte was?", fragte Louis am Telefon nach, nicht ganz verstehend, was Liam gerade sagte. ,,Ich weiß auch nicht Lou. Sie meinten nur am Telefon, dass ich bitte Harry von der Schule abholen soll, weil dieser Streit mit einen anderen Mitschüler hatte, aber dass es ihm gut gehen würde" ,,Bist du sicher, dass das Harry war?", fragte Louis darauf ungläubig nach. ,,Keine Ahnung. Alles was ich weiß ist, dass ich gerade im verdammten Stau stehe und sich nichts bewegt. Kannst du ihn also bitte abholen? Ich bin so schnell zuhause, wie es nur geht.", sagte Liam darauf leicht gereizt. ,,Ja natürlich. Bin sowieso schon aus dem Studio zurück. Ich mache mich gleich auf den Weg. Halte dich auf dem Laufenden." ,,Danke Lou. Ich beeile mich.", sagte Liam darauf mit einem Seufzer. ,,Kein Stress. Ich bekomme das schon hin.", meinte Louis, während er schon in den Flur ging, um sich seine Schuhe an zu ziehen. Sie verabschiedeten sich kurz und Louis ging darauf raus zu seinen Auto und fuhr los zur Schule.

Der Weg zur Schule ist zum Glück nicht lang, weshalb er schon kurze Zeit später auf dem Parkplatz der Schule ankam und sein Auto ausstellte. Ohne viel Zeit zu verlieren, stieg er aus dem Auto aus und ging zur Schule. Da Liam ihm den Weg schon Mal erklärt hatte, fand er auch schnell den Weg zum Lehrerzimmer. Er wollte geradewegs zur Tür gehen und klopfen, da sah er Harry der dem gegenüber auf einen Stuhl saß. Sein Blick war gesenkt. Neben ihm seine Schultasche, auf der seine Regenjacke lag, die ihm Finn zuvor noch gebracht hatte. Harry saß alleine da, Max wurde bereits von seiner Mutter abgeholt.

,,Hey Love.", sagte Louis, als er zu Harry rüber ging. Harry sah in dem Moment auf und mit glasigen Augen in Louis. Louis hockte sich vor Harry und legte eine Hand gegen seine Wange, um ihn etwas genauer angucken zu können. Jetzt erst bemerkte er die kleinen Cuts an Harrys Augenbraue und an seiner Lippe, die er von den Schlägen von Max bekommen hatte. Louis merkte, wie sich in ihm eine Wut aufbaute auf den, der Harry dies angetan hatte. Er hatte jedoch nicht weiter Zeit darüber nach zu denken, weil Harry ihn weinend in seine Arme fiel. ,,Hey, alles gut Love. Alles gut. Wir fahren gleich nach Hause. Liam ist auch schon auf den Weg nach Hause. Es ist alles gut.", sagte Louis, während er Harry fest an sich drückte. Jetzt erst bemerkte er, dass Harrys Rücken komplett nass war und auch seine Haare. ,,Harry Honey, warum ist dein Rücken so nass?", fragte Louis verwirrt nach und wütend auf die Lehrer ihn einfach in nassen Klamotten hier hin zu setzten. ,,M - M - Ma -ax h - ha...", fing Harry an und unterbrach sich selber durch einen Schniefer. ,,Ist ok Love. Beruhig dich. Du kannst mir alles in Ruhe zuhause erklären. Beruhig dich.", sagte Louis darauf ruhig und strich Harry weiter über den Rücken. Harry nickte nur in Louis Halsbeuge.

Als er sich etwas beruhigt hatte, setzte Louis ihn wieder auf den Stuhl. Er gab ihn noch kurz einen Kuss auf den Kopf und sagte dann: ,,Ich bin sofort wieder da. Ich sage eben bescheid, dass ich dich mit nehme." Harry nickte kurz, schniefte noch ein Mal und versuchte sich dann noch die Tränen vom Gesicht zu wischen. Louis lächelte ihn nochmal an und stand dann auf.

Anstatt zum Lehrerzimmer zu gehen, ging er direkt zu der Tür auf der 'Direktorat' stand. Er klopfte an dieser und wartete auf das 'Herein', welches kurz darauf kam. Er ging herein und schloss die Tür hinter sich. In dem Raum saß eine ältere Frau, hinter einem hölzernen Schreibtisch. Sie trug eine kleine Lesebrille ohne Rahmen, über die sie sah, um Louis an zu schauen. Dann nahm sie die Brille ab und sah auf. ,,Ich wollte nur bescheid sagen, dass ich Harry mitnehme.", sagte Louis darauf. ,,Ach den kleinen Raufbold. Ja alles klar.", sagte sie etwas abwertend und sah wieder auf das Blatt, welches vor ihr lag. ,,Wie bitte? Kleiner Raufbold? Harry ist ganz sicher kein Kind, welches irgendwelchen Streit anfängt. Zudem wurde am Telefon gesagt, dass es ihm gut gehen würde. Die beiden Cuts in seinen Gesicht sagen mir jedoch etwas anderen. Und warum sitzt er bitte in nassen Klamotten hier komplett frierend? Haben Sie hier keine Wechselklamotten? Was ist das bitte für eine Schule?", ratterte Louis wütend runter und mit leicht lauter Stimme zum Schluss. ,,Jetzt übertreiben Sie mal nicht Mister - " ,,Tomlinson." ,,Mister Tomlinson. Harry geht es gut und sie sind ja schließlich schon da und holen ihn ab. Er wird davon wohl kaum sterben.", sagte die Direktorin leicht gelangweilt. Louis konnte nicht ganz glauben, wie unbegeistert sie das sagte. ,,Wie bitte? Es ist Ihre Aufgabe, sich um die Kinder hier zu kümmern. Und wenn Harry deshalb krank wird, glauben Sie mir, dann haben Sie das Problem.", sagte Louis darauf wütend. Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um und verließ das Direktorat.

Mein Kleiner Bruder Harry 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt