"Happy Birthday to you, Happy Birthday to you, Happy Birthday Liebe Kat, Happy Birthday to you!",schallt es in meinem Zimmer. Wieso machen sich denn meine Eltern immer so große Mühe, mir einen schönen Geburtstag zu bereiten? Sie wissen ganz genau, was ich mir seit 3 Jahren wünsche. Ich möchte endlich mal den "Big Ben" sehen, oder das "London Eye". Mittlerweile hab ich die Hoffnung allerdings aufgegeben, weil meine Eltern nur sehr wenig Geld haben. Wir können uns kaum noch ernähren, auf Grund der finanziellen Lage. Trotzdem möchte ich spätestens in 4 Jahren nach London. "Wir haben eine Überraschung für dich", erzählen mir meine Eltern. Was sollte das schon großartig sein? Soll ich etwa wie jedes Jahr, meine Verwandten sehen? Davon habe ich langsam echt genug! Meine ganze Famile von außerhalb ist mir total fremd... wieso sollte ich sie dann kennenlernen wollen? Doch das ist es nicht. Meine Eltern sind verschlossen, wie sonst nie. "Komm zieh dich an, sonst kommen wir zu spät!", rufen meine Eltern, die sich mittlerweile in die Küche zurück gezogen haben. Langsam setze ich auf und lege mir die Sachen für den heutigen Tag zurecht. Ich ziehe mir ein blaues, durchsichtiges Top an und eine schwarze Röhrenjeans an, dann gehe ich in die Küche und frühstücke etwas, bis meine Eltern mich packen und mit verbundenen Augen ins Auto setzen. "Du wirst begeistert sein von deinem Geschenk", verrät mir meine Mutter. Ihr wisst doch eh nicht, was ich mir wünsche, beleidige ich meine Eltern lautlos. Nach gefühlten zehn Minuten hält unser Auto und mein Bruder Bastian nimmt mir die Augenbinde ab. Ich sehe meine Schule. Nein, ihr werdet mich nicht auf meinen Geburtstag, an einem Sonntag in die Schule schicken, schreit mein Unterbewusstsein. Trotzdem gehe ich hinein und sehe sofort meinen Freund Felix. Ich bin mittlerweile seit einem halben Jahr mit ihm zusammen und hoffe um ehrlich zu sein immernoch, dass er der Richtige ist. Er ist bei seinen Freunden ein totaler bad Boy, aber wenn wir allein sind ist er ein echter Chameur. Ich gehe auf ihn zu. "Hey", rufe ich und laufe in seine Arme. "Hey meine Süße", begrüßt er mich und drückt mir einen Kuss auf die Stirn: "ich hab dich vermisst". Das liebe ich an ihm, aber sobald Mika oder Henning in seiner Nähe sind, ist unsere Beziehung geheim und ich bin die blöde, anhängliche Mitschülerin der Jungs. Ich weiß bis heute nicht, ob ich damit leben kann. Früher oder später ist es seine Sache für wen er sich entscheidet. Ich werde nicht einsehen, dieses Spiel weiter mitzuspielen. Plötzlich nimmt er meine Hand und führt mich in einen Raum, in dem viele Bekannte aus dem Ort sitzen. Ich sehe kurz auf die Tafel und sehe , dass das Thema ein Schüleraustausch ist. Nein, das kann nicht sein, meine Eltern interessieren sich doch garnicht für mich, sage ich mir selbst, danke Mum, danke Dad.