Kapitel 52

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Clary by MusicalGirl200

Ich hörte die Nachricht von Serafina an und sofort stieg meine Sorge um meinen großen Bruder. Ich kaute nervös auf meiner Unterlippe umher. Sean und ich hatten gerade seine Sachen in mein Zimmer geschafft und er war gegangen um Blut zu holen. Dabei hatte er mir ausdrücklich gesagt, ich sollte hier bleiben.

Aber wie sollte ich dieses Versprechen halten, wenn Lucas in Gefahr war und vielleicht auch noch Serafina und dadurch auch noch meine Nichten oder Neffen? Ich versuchte Sean anzurufen, aber er ging nicht dran. Ich konnte nicht auf ihn warten, auch wenn draußen die Clanvampire es auf mich abgesehen hatten, so musste ich es für meine Familie riskieren. „Es tut mit leid Sean", flüsterte ich.

Ich sprach ihm auf die Mailbox, wo ich hin war und dann sprang ich aus dem Fenster und lief zum Wald. Ich hörte einen Schrei, Serafinas Schrei und dann entdeckte ich sie. Lucas hatte Serafina gegen einen Baum gedrückt und trank gierig ihr Blut und ich konnte ihm ansehen, dass er nicht aufhören würde, bis sie tot war.

Was war mit Lucas los? Das war doch nicht er. „Lucas! Lass Serafina los!", brüllte ich ihn an. Doch er reagierte nicht. Also zog ich an ihm und schaffte es mit großer Mühe ihn von Serafina wegzuschleudern, wenn auch nur einwenig, weil er stärker als ich war. Serafina ging erschöpft zu Boden, aber sie lebte. Lucas fauchte uns beide an und dabei fiel mir auf, dass über seine Augen ein Nebelschleier lag.

Plötzlich ließ er von uns ab und stürmte mit Hybridengeschwindigkeit davon. Ich kniete mich zu Serafina, biss mir ins Handgelenk und hielt es ihr entgegen. „Bitte trink Serafina und was ist mit Lucas nur los?", fragte ich sie panisch.

Tränen flossen wie ein Wasserfall Serafinas Wangen hinunter. Sie wollte auch nicht glauben, dass das gerade eben unser Lucas gewesen war. Niemals würde er so etwas tun. Er liebte Serafina über alles, das wusste ich. Niemals würde er ihr weh tun. So war mein Bruder nicht. Er war ein guter Kerl.

Als ich Serafina mein Handgelenk reichte, nahm sie einige Schluck, sodass ihre Wunde heilen konnte und sie wieder etwas gestärkt wurde. "Irgend ein Hexenzauber liegt auf ihm. Zuerst hatte er Albträume, dass er mich tötet, aber jetzt hat anscheinend irgend was von ihm Besitz ergriffen, Clary. Wir müssen ihn finden", erklärte sie mir verzweifelt.

Das war schrecklich! Unser armer Lucas. Ich half Serafina vorsichtig hoch und umarmte sie erstmal fest. Ich wusste, dass sie das jetzt brauchte „Wir werden ihn finden und ihn zu uns zurückholen, ok? Lucas ist doch so stark, wir müssen ihn nur daran erinnern und zu ihm durchdringen. Du musst zu ihm durchdringen, immerhin liebt er dich über alles", sagte ich zu Serafina und versuchte nicht selbst in Tränen auszubrechen. Wir mussten ruhig bleiben. Das hatte mir mein großer Bruder beigebracht.

Ich wollte meinen Bruder unter keinen Umständen verlieren und Serafina und die Babys durften ihn auch nicht verlieren. „Geht es soweit wieder? Er ist in den Wald gelaufen. Ich hoffe, dass uns keine Vampire aus dem Clan begegnen werden. Sean hat mich etwas trainiert, aber naja ich bin noch nicht sehr gut. Ich habe ihm Bescheid gegeben, aber er ist unterwegs um Blutreserven zu holen. Er wird sehr wütend auf mich sein, dass ich einfach weg bin."

Serafina ging es körperlich wieder besser, also nickte sie. Auch sie wusste, dass sie jetzt nicht durchdrehen durfte und einen kühlen Kopf bewahren musste. "Okay... Also... Du musst jetzt ganz stark auf deinen Geruchssinn vertrauen, Clary. Konzentriere dich. Du kannst Lucas finden und du wirst es auch rechtzeitig bemerken sollten sich uns Vampire nähern. Ich weiß, dass du das schaffst", redete sie mir zu. Sie vertraute mir und ich wollte alles versuchen, um zu helfen.

Ich nickte und begann mich auf die Gerüche des Waldes zu konzentrieren, während Serafina ihr Handy rausholte. Sie wischte sich ihre Tränen weg und tippte eine Nachricht. So kurz wie möglich erklärte sie die Situation und schickte sie an all unsere Freunde. Dann ergriff ich ihre Hand und ging mit ihr los. Ich hatte Lucas Spur gefunden.

Ich ließ mich von meinen Sinnen führen und führte uns dadurch noch tiefer in den Wald. Wir mussten Lucas wieder zurückholen. Ich fragte mich nur, wer ihm so etwas antat? Wer hasste Lucas nur so sehr, dass er ihn quälte und ihn jetzt auch noch benutzte Serafina zu töten?

Schließlich kamen wir auf einer Lichtung an und tatsächlich war dort Lucas. Aber er war nicht alleine. Ich konnte auch den Geruch von Werwolf wahrnehmen. Ein Mädchen mit roten Haaren war ebenfalls dort und hatte ihre Arme um meinen Bruder gelegt. Sie war definitiv der Werwolf. Ich konnte nicht glauben, was ich dann sah. Lucas beugte sich zu ihr vor und die Beiden begannen sich leidenschaftlich zu küssen.

Wer zum Teufel war das? Serafina tat mir so unendlich leid, dass sie das sehen musste. Ich konnte mir nur allzu gut vorstellen, wie weh das tat. Tränen füllten ihre Augen und sie wirkte, als würde sie dieses Mädchen kennen. Ich nahm ihre Hand und drückte sie fest. "Das ist nicht Lucas. Er würde dir so etwas niemals antun!", flüsterte ich ihr zu.

Man sah Serafina deutlich an, wie es ihr das Herz brach. Wem würde es nicht weh tun, wenn der Mann, denn du liebst ein anderes Mädchen küsste? Doch sie musste daran festhalten, dass das nicht Lucas war. "Emery", sagte sie leise. So hieß also die Werwölfin und sie schien also hinter allem zu stecken, was Lucas widerfahren war. Ich spürte, wie die Wut in mir immer mehr aufstieg. Dieses Miststück würde niemals meinen Bruder bekommen. Ich fragte mich nur, mit welcher bösen Hexe sie zusammenarbeitete.

Diese Emery hatte uns bestimmt gerochen und dieses Kuss war als Genugtuung und Provokation an Serafina gedacht, wenn sie sich offensichtlich kannten. Serafinas Augen färbten sich sofort rot. Auch wenn wir besser auf unsere Freunde warten sollten, so hielt sie es nicht mehr aus. Deshalb trat sie aus unserem Versteck raus.

"Emery, du lässt sofort Lucas in Ruhe! Wir erbärmlich bist du eigentlich? Du benutzt tatsächlich Magie, um einen Mann an dich zu binden, der dich nicht will? Wir armselig!"

Emery begann finster zu lachen und drehte sich zu uns, während sie mit ihren Fingern über Lucas Brust strich. Sein Blick wirkte so leer und kalt. Es war, als wäre er nicht mehr anwesend. Dieses verdammte Miststück. Sie würde dafür bezahlen, dass sie Lucas weh getan hat. Auch meine Augen begannen rot zu glühen und mein Vampirgesicht kam zum Vorschein. Ich wollte auf diese Wölfin zustürmen, doch Serafina hielt mich noch zurück.

"Hallo Serafina, schön dich wieder zu sehen. Na, tut es weh Lucas und mich so innig zu sehen? Er ist so ein verdammter guter Küsser. Aber wem sage ich das. Der Sex ist bestimmt auch phänomenal. Das sollte ich unbedingt noch testen, bevor ich ihn langsam töte. Immerhin hat er dich geschwängert und pfeif gefälligst diesen Möchtegernvampir neben dir zurück", sagte Emery grinsend und gab Lucas gleich noch einen Kuss.

"Aber ich verrate dir mal ein kleines Geheimnis Serafinachen. Ich habe Lucas nicht an mich gebunden, damit er mich vögeln wird. Oh nein, das ist nur ein kleines Souvenir. Denn dein geliebter Lucas ist noch immer da drinnen. Oh ja, aber er kann sich einfach nicht dagegen wehren, weil der Zauber zu stark ist. Ich will Rache!

Ich möchte, dass du von deinem Geliebten umgebracht wirst und er das alles mit seinen eigenen Augen mitbekommt und wenn er dann wieder er selbst ist, wird er mich anflehen, dass ich auch ihn töte und diesen Gefallen werde ich ihm sehr gerne erweisen", fügte Emery noch hinzu.

Diese Emery tickte doch nicht mehr richtig! Sie würde mit Serafina auch die Babys töten. Wie konnte man nur so kalt sein? Wie konnte man nur so eine große Eifersucht in sich tragen? "Das wird niemals passieren, Emery. Lucas ist stark. Unsere Liebe ist stärker als jeder Zauber. Hörst du Lucas? Ich weiß du kannst es schaffen dich dagegen zu wehren! Du würdest mich niemals töten! Besiege diesen Fluch. Ich glaube fest an dich!", begann Serafina zu sagen, während sie mich noch immer etwas zurück hielt.

Ich begann immer lauter zu knurren. Ich wollte dieser Emery ihr Herz herausreißen. Sie sollte uns gefälligst meinen Bruder zurückgeben. „Aww, du naives Dummchen. Lucas tut was ich will und jetzt will ich, dass er dich angreift. Lucas bring es endlich zu Ende und töte Serafina", wies sie meinem Bruder an und jetzt brannten meine Sicherungen durch und ich stürzte mich auf Emery, während Lucas auf Serafina losstürmte.

Ich verpasste dieser Emery ein paar Schläge aber dann biss sie mich und ich stöhnte vor Schmerzen auf. Ich war einfach noch keine Kämpferin. Wie sehr wünschte ich mir Sean wäre hier. Er wüsste, was zu tun ist. Emery packte mich und schleuderte mich gegen einen Baum. Ich fühlte mich unglaublich schwach. Das Gift begann bereits zu wirken. Im Augenwinkel sah ich noch, wie Serafina von Lucas an der Kehle gepackt wurde und gegen einen Baum gedrückt wurde. Was sollte ich nur tun?

Cursed Beings - Bloody RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt