"Nein! Stiles!" zieht mich Scott am Arm zurück, als ich auf den Wolf zugehen wollte. "Aber... Es ist Derek! Er wird mir schon nichts tun." versuche ich ihm zu erklären. Doch er hält mich weiter, wie ein kleines Kind zurück. "Ich rufe jetzt Deaton an! Vielleicht kann er uns weiterhelfen." meint Scott und holt sein Handy hervor. Währenddessen drängt er uns Richtung Ausgang. Verflucht was soll das? Ich will zu ihm. Ich muss einfach. Vielleicht verschwindet er wieder. Noch mal stehe ich das nicht durch. Mein Blick haftet weiter auf dem Wolf. Er sieht verängstigt aus. Was mit ihm passiert sein mag? Ich merke wie er mich ebenfalls anschaut. Seine Augen leuchten auf einmal hellblau auf. Als wollte er mir irgendetwas mitteilen, doch ich verstehe ihn nicht. Vielleicht konnten es Scott, Malia oder Liam. Aber sie sind viel zu beschäftigt, um ihn zu verstehen. "Deaton! Wir haben Derek!" telefoniert Scott. Und legt nach einem kurzen Gespräch auf. "Er kommt gleich. Ich warte hier bis er kommt. Geht ihr schon mal zum Unterricht!" meint Scott. Das kann jetzt nicht sein ernst sein!
Er hat uns ernsthaft zum Unterricht geschickt, während er auf Deaton wartet. Als Scott zur 3. Stunde nach oben kommt. Während wir an unseren Spinden die Sachen für die nächste Stunde heraussuchen. "Was ist mit Derek?" frage ich, als ich Scott in den Schulgängen erkenne. "Deaton hat ihn mit in die Tierklinik genommen. Er will sich einfach nicht zurück verwandeln." meint Scott und öffnet dabei seinen Spind. "Wieso?" fragt Lydia. "Ich weiß es nicht! Deaton sieht sich das genauer an. Nach der Schule kann ich ja mal hinfahren!" sagt er und kramt ein paar Hefte hervor. "Ich komme mit!" bestimme ich gleich. Ich will zu ihm. Egal was Scott sagt, er kann mich nicht aufhalten. "Nein, Stiles! Das ist viel zu gefährlich. Wir wissen nicht was mit Derek ist." sagt er und ich verschränke die Arme wütend vor der Brust. Bin ich etwa ein kleines Kind. Ich komme auf jeden Fall mit. Davon wird mich nicht Scott, oder sonst jemand abhalten können. Ich werde auf jeden Fall mitkommen. Egal was Scott sagt, ich bin alt genug um zu entscheiden, welcher Gefahr ich mich aussetzen will.
"Na schön, aber wenn dir was passiert, dann werde nicht ich deinem Dad erklären müssen, wer daran schuld war." sagt er deutlich und schmeißt seine Spindtür zu. Lydia und ich schrecken bei dem Knall zusammen. Scott läuft vor uns in die Klasse und wir ihm hinterher. Egal was er gesagt hätte ich wäre trotzdem mitgekommen. Trotzdem gut, dass er es endlich eingesehen hat, dass ich mitkomme. Lydia und ich nehmen im Klassenraum Platz. Als der Lehrer zur Tür reinkommt, begrüßt er die Klasse. Als er uns irgendwas über die amerikanische Geschichte erzählen wollte, wurde ich aber von anderen Gedanken abgelenkt. Meine Gedanken driften natürlich wieder zu einem ganz bestimmten Wolf. Was ihn wohl daran hindert sich zurück zu verwandeln? Er wirft so viele Fragen auf. Ich kann mich wieder einmal gar nicht richtig auf den Unterricht konzentrieren. Da ich die ganze Zeit an Derek denken muss.
Endlich klingelt es zum Schulschluss und eilig rennen Scott und ich nach draußen. Zum Glück hat es aufgehört zu regnen. Das plötzliche unerwartende Unwetter war gruslig gewesen. Ich schließe meinen Jeep auf und wir fahren direkt zur Tierklinik. Dort angekommen öffnet uns Deaton die Tür. Langsam treten wir hinein. "Wo ist er?" Fragt Scott und Deaton führt uns in eines der Behandlungsräume. Meine Nervosität steigerte sich bei jedem Schritt. Wir treten in den Raum und dort liegt er. Ich mache eine kurze Pause und sehe ihn nur an. "Was ist mit ihm?" frage ich und wollte näher an ihn heran. Beide halten mich aber diesmal wieder fest. Fragend sehe ich zu den beiden auf. "Nicht. Wir wissen nicht was er hat." meint Deaton. "Ach kommt schon. Er wird mich ja nicht gleich auffressen." sage ich und grinse dabei etwas. "Da wäre ich mir nicht so sicher." sagt Deaton.
Während sich Deaton und Scott weiter unterhalten, trete ich unbemerkt näher zu Derek. Er liegt dort in seiner vollen Wolfsform auf dem Behandungstisch. Er sieht so ängstlich und verletzlich aus. Langsam komme ich noch ein Stück näher zu ihm. Vorsichtig streiche ich mit meiner Hand durch sein schwarzes Fell. Sein Fell ist so weich. Er sieht zu mir auf. Seine Augen glühen wieder in einem hellblau auf. Er ist so wunderschön. "Derek..." flüster ich leise vor mich hin. Die ganze Zeit rast mein Herz wie verrückt und ich kann Derek nur anstarren. Was für ein besonderer Moment zwischen uns. Noch intensiver als wir uns damals geküsst haben. Ihn einfach nur anzusehen, berührt mich in so vielen Hinsichten und sofort sind alle Zweifel weg, an denen ich lange darüber nachgedacht habe, was diese Gefühle eigentlich bedeuten. Jetzt bin ich mir zu hundert Prozent sicher, dass sie echt sind. Dass er mir wichtig geworden ist und ich ihm auch, wenn noch auf eine unberuhigende Art und Weise mag. Dieser Wolf hat mir ordentlich den Kopf verdreht. Ich will diese besondere Verbindung zwischen uns nicht zerstören.
Als plötzlich etwas passiert. Ich weiß nicht wie oder warum. Aber irgendwas ist anders. Das Schwarze Fell verschwindet und es erscheint daraufhin Haut. Sein Gesicht verformt sich. Seine Glühenden Augen erlöschen und das Grün-Grau bildet sich zurück, die mich ängstlich durchdringen. "Stiles..." flüstert er leise. Erschreckend und noch total überrascht von der plötzlichen Verwandlung sehe ich ihn an. Seine Hand berührt meine und ich spüre, wie das Kribbeln in meinem Magen anfängt. Und ehe ich etwas darauf sagen kann, werden wir von Scott unterbrochen. "Derek? Du... Wie ist das möglich?" fragt er und bleibt direkt neben uns stehen. Derek antwortet nicht. Ich schlucke schwer und sehe ihn noch immer an. "Deaton!" ruft Scott nach ihm und kurze Zeit später steht auch noch Deaton neben uns. Na super. So habe ich mir das sicher nicht vorgestellt. Ich wollte doch nur ein wenig Zeit mit ihm alleine verbringen. Doch Scott hat diesen besonderen Moment zerstört.
"Derek, wie geht es dir?" fragt Deaton. "Müde... Erschöpft... und ängstlich!" gibt er zu. Ängstlich? Er gibt freiwillig zu, dass er ängstlich ist. Was ist bloß mit ihm passiert?
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𝚂𝚝𝚎𝚛𝚎𝚔 N͟i͟c͟h͟t͟ I͟r͟g͟e͟n͟d͟e͟i͟n͟ W͟e͟r͟w͟o͟l͟f͟ ᴛᴇɪʟ 1
FanfictionINFO! Das hier ist eine überarbeitete Version von "Nicht Irgendein Werwolf!" 𝚃𝚎𝚒𝚕 𝙾𝚗𝚎 -Komische Gefühle- Stiles muss mit erschrecken feststellen, dass er ausgerechnet den Grumpy des Rudels vermisst. Plötzlich sind da so viele wunderschöne und...