Kapitel 5

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Schlaftrunken schlage ich mit der linken Hand nach meinem Wecker, welcher die fröhlichen Töne von Shawn Mendes spielt. Wie sehr ich dieses Lied doch hasse... Völlig übermüdet versuche ich mich irgendwie aufzurichten um den verdammten Wecker auszustellen. Nach ein paar Mal Blinzeln schaue ich dann auf die Uhrzeit des Weckers, welchen ich doch irgendwie aus bekommen habe. 6:30 Uhr. Wieso denn so frü... Oh Mist! Ich sollte doch um 13 Uhr bei der Agentur beim Vorstellungsgespräch sein!

Panisch springe ich aus meinem Bett, wobei ich mir natürlich den Fuß umknicke. Fluchend und Humpelnd gehe ich in meine Küche, wo Cam friedlich auf ihrer Decke liegt. Als ich mir jedoch einen Kaffee mache, schnellt ihr Kopf in die Höhe. Schneller als ich gucken kann kommt sie schon zu mir und schaut mich mit ihrem typischen „Ich hab' Hunger, also mach mir Essen" Blick an.

„Du verfressenes Wesen!", lache ich Kopfschüttelnd, mache meiner Mitbewohnerin und mir dann aber gleichzeitig Frühstück. Für Cam ihr geliebtes Hundefutter, für mich einen Toast mit Erdbeermarmelade.

* * *

>>Achtung, der Regionalzug nach Leverkusen hat aufgrund eines entgegenkommenden Zuges 15 Minuten Verspätung<< , verkündet die unverständliche Dame aus dem Lautsprecher. Ich stöhne genervt. Das war so typisch! Immer muss mir sowas passieren... Warum kann ich nicht einmal Glück bei so einem Scheiß haben?

Immer noch gereizt ziehe ich mein Handy aus der Hosentasche und sehe auf die Uhrzeit. 10 Uhr. Wenn ich Heute vielleicht doch noch Glück habe, könnte ich es mit dem Zug noch Pünktlich schafften. Das ist doch das Klischeehafteste was es gibt. Beim Bewerbungsgespräch zu Spät kommen... Werden die Leute eigentlich überhaupt noch angenommen wenn sie zu spät kommen? Das werde ich später sicherlich noch herausfinden.

Normalerweise hätte auch den Zug der vor diesem hier kommt genommen, aber eine gewisse Hundedame fand es äußerst amüsant draußen weg zu laufen und schließlich mit ihrem besten Hundekumpel Cooper wieder aufzutauchen. Natürlich war ich mit den Nerven am Ende, was nach einer Viertelstunde Suchen wahrscheinlich normal ist, habe ich Cooper zu seiner Besitzerin zurückgebracht, die ihn schon verzweifelt gesucht hat. Nachdem ich mich bei ihr entschuldigt hatte, bin ich mit Cam im Schlepptau zurück zur Wohnung gejoggt. Weil ich völlig durchgeschwitzt war, musste ich mich nochmal Duschen und es wieder schaffen, dass ich einigermaßen seriös beim Gespräch auftauche und nicht wie eine verwahrloste Hexe, die gerade aus dem Wald gekrochen ist. Nun ja, dann bin ich die fünf Minuten hier her gelaufen und jetzt stehe ich hier und warte auf den verflixten Zug.

>>Achtung, auf Gleis 1 Einfahrt des Regionalzugs nach Leverkusen Hauptbahnhof<<, reißt mich die Stimme der Lautsprecherdame wieder in die Realität zurück. Schnell schließe ich Instagram, stoße mich von der Wand ab und gehe näher zum Bahngleis. Schon ein paar Minuten später lasse ich mich seufzend auf einen freien Platz nieder und stecke meine Airpos in meine Ohren. Mit den Klängen von OneDirection fährt der Zug los, und kommt auch 20 Minuten später in Leverkusen an. Dort angekommen steige ich in die S-Bahn und fahre Richtung Stadion. Die letzten zwei Kilometer dorthin gehe ich dann zu Fuß und ehe ich mich versehe stehe ich auch schon vor einem der Nebengebäude, wo mein Gespräch stattfinden soll.

Kurz schließe ich meine Augen, Atme dann einmal Tief durch und öffne die Tür zum Gebäude. Ich lande in einer kleinen Empfangshalle, wo auch eine Dame hinter einem Schreibtisch sitzt und auf den Bildschirm vor sich starrt. Weil mir sonst nichts anderes einfällt, laufe ich zu der Dame, die anfängt zu lächeln als sie mich sieht. „Entschuldigung, können sie mir vielleicht weiterhelfen? Ich suche Frau Ludwigs, dort habe ich ein Vorstellungsgespräch" „Ja klar kann ich Ihnen da weiterhelfen! Einfach hier durch die Tür", mit dem Finger deutet sie neben sich auf eine große Glastür, „Dann gehen Sie den Flur bis an das Ende durch und dann rechts. Dort sind ein paar Stühle wo Sie warten können. Das müssen Sie wahrscheinlich aber nicht lange, weil wir eine Minute vor 13 Uhr haben." Sie fängt an zu kichern, zeigt dann aber auf die Tür. „Ich denke Sie sollten los" „Äh ja, Danke", antworte ich ihr schnell und mache mich dann, auf dem Weg den sie Beschrieben hat, zu dem Büro von Frau Ludwigs.

How deep is your love - Kai Havertz ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt