Kapitel 66

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Louis POV

Auch wenn mir nicht wirklich wohl war, die Nacht bei Kenai zu verbringen, wollte ich nicht auch noch bei ihm einen Aufstand machen. Sicher hätte ich zu Liam gekonnt, doch noch jemanden in Harrys und mein Problem reinzuziehen wollte ich nicht.

Wir waren schließlich auf Tour und mussten uns zusammenreißen, ansonsten würde das hier in einer Katastrophe enden.

„Ich schlafe links.", Kenai riss mich aus meinen Gedanken und ich schluckte, sah auf das Bett, dass nur Queensize aufwies.

„Ich nehme die Couch.", sagte ich sofort, doch der MI-6 Mann packte mich und zerrte mich rüber zum Bett.

„Vergiss es. Du musst morgen ausgeschlafen sein und wirst es ja wohl eine Nacht neben mir aushalten.", knurrte er. Und solltest du versuchen zu fliehen, du weißt, dass ich Menschen fixieren kann.", er grinste mich an, wie ein Bär vor einem Honigtopf und ich schnaubte.

„Arschloch!", pfefferte ich ihm an den Kopf, ließ meine Klamotten an und krabbelte unter die Decke und legte mich direkt an die Bettkante.

„Meine Güte, du bist echt ein kleines störrisches Kitten. Aber jetzt mal ernsthaft.", seine Stimme wurde plötzlich sanft. „Ich habe schon mit Harry darüber geredet, dass er mal ein oder zwei Gänge herunterschalten muss. Er ist einfach nur viel zu euphorisiert von allem Neuen. Für ihn als Dom ist dieses Gefühl der Macht natürlich noch viel pushender, als für dich als,", er hielt inne, rieb sich über den Dreitagebart. „Du weißt schon was ich meine, ich will dir mit dem Wort nicht zu Nahe treten. Ich hoffe ich konnte ihm eindrücklich klar machen, dass er dir mehr Zeit geben muss."

Überrascht über die einfühlsamen Worte drehte ich mich nun zu ihm herum und seine hellbraunen Augen sahen mich sanft an.

„Danke.", kam nur über meine Lippen, bevor mir die Tränen kamen.

„Hey, hey.", vorsichtig streckte er seine Hand in meine Richtung, wischte die Tränen weg, die immer stärker wurden.

„Es tut mir leid, dass du so unter der Situation leidest, Louis. Das sollte so nicht sein! Vor allem darf eure eigentliche Beziehung nicht kaputt gehen, daran.", ich merkte mit Schrecken, dass ich mich in die sanften Berührungen schmiegte und hörte nur ein warmes Lachen.

„Komm schon her. Ich glaube ein wenig Nähe tut dir gut.", Kenai griff nach meinen Oberarmen, zog mich zu sich rüber und ich ließ es geschehen. Ließ geschehen, wie seine großen starken Arme mich ummantelten, wie in einem Kokon und sein warmer Körper mir die Nähe gab, nach der ich mich gerade sehnte.

„Schlaf kleines Kitten, ich passe auf dich auf. Versprochen.", hörte ich ihn noch flüstern, spürte wie er mich sanft hin und her wiegte und ich kurz danach tatsächlich einschlief.

XXX

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war Kenai schon aufgestanden und saß angezogen am Schreibtisch und tippte auf seinem Laptop.

„Du bist ja wach. Gut, in fünf Minuten hätte ich dich eh geweckt.", sagte der Große zu mir und ich ließ meinen Kopf wieder in die Kissen sinken.

Erst jetzt schwante mir, was letzte Nacht geschehen war, warum ich hier im Bett lag und die Erinnerung, schwach in Kenais Armen gelegen zu haben, drehte mir den Magen um.

„Du siehst nicht gut aus. Alles in Ordnung?", der MI-6 Mann sah mich mit besorgtem Blick an und ich nickte, krabbelte unter der Decke hervor.

„Ich war heute früh schon bei Harry und habe mit ihm geredet. Er weiß, dass er gestern massiv überreagiert hat und möchte vor dem Frühstück mit dir reden.", ich seufzte und wäre am liebsten wieder in das Traumreich verschwunden, doch Kenai war schon aufgestanden und reichte mir meine Kulturtasche.

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt