Kapitel 67

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Louis POV

Als ich merkte, dass Harry einen Asthmaanfall erlitt, war kurzzeitig alles andere vergessen. Ich hatte nur ein paar dieser Anfälle miterlebt, wusste aber, dass jeder trotz guter Medikamenteneinstellung, potenziell lebensbedrohend sein konnte.

„Nicht reden. Ich bin ja da.", sagte ich sanft, legte meinen Arm um ihn, strich über seine noch immer unregelmäßig hebende Brust.

„Bleib ganz ruhig, lass deinen Körper zur Ruhe kommen.", flüsterte ich, während er nach meiner freien Hand griff und diese umklammerte.

„Immer noch flossen seine Tränen in Strömen und das war der Moment in dem ich begriff, dass wir uns beide unnötig weh getan hatten, denn eigentlich wollten wir das selbe. Zusammensein mit dem Menschen, den wir liebten.

„Pssst. Alles ist gut Haz. Alles ist gut. Ich liebe dich.", flüsterte ich jetzt in sein Ohr und in dem Moment merkte ich, wie die Entspannung in seinen Körper kam, seine verkrampfte Haltung sich langsam lockerte und die Atmung gleichmäßiger wurde.

XXX

Auch als er sich beruhigt hatte, sah er mich nicht an, sondern umklammerte weiterhin nur meine Hand mit seinen.

„Harry, alles in Ordnung?", fragte ich nach einer Zeit sanft, blickte auf die Uhr und sah, dass wir kaum noch Zeit zum Frühstücken hatten.

„Ich, ich schäme mich.", sagte er und ich schluckte.

„Warum?", fragte ich sanft und jetzt hob er den Kopf, sah mich mit den roten verquollenen Augen an.

„Du fragst warum? Warum?", seine Stimme klang fast hysterisch. „Erst schmeiße ich dich raus, dann zerre ich dich gewaltsam hier wieder rein...", er brach ab und das Einzige was mir in dem Moment einfiel war, ihn in meinen Arm zu ziehen.

„Ja, ja das war scheiße Haz.", sagte ich leise. „Aber wir alle machen Fehler und ich habe bei deinem Anfall begriffen, dass doch das Einzige was zählt unsere Liebe zueinander ist. Bitte, lass uns einfach nicht mehr streiten. Gib mir noch etwas Zeit, mit der ganzen Sache und dann, dann finden wir einen gemeinsamen Weg. Versprochen."

Als er gerade noch etwas erwidern wollte, klopfte es energisch an die Tür. „Los jetzt, der Bus fährt gleich!", Kenais Stimme zerriss die kurzzeitige Stille.

„Kommen schon.", rief ich zurück und sah Harry noch einmal an.

„Ich liebe dich, Love.", sagte er, griff nach meinen Wangen und küsste mich ganz zart.

„So sehr!"

XXX

Der Soundcheck verlief gewohnt chaotisch. Irgendwie war das schon immer so gewesen. Nichts funktionierte, die Techniker waren in Hektik und wir saßen am Bühnenrand und ließen gelangweilt die Beine nach unten baumeln.

„Bei euch wieder alles gut?", Liam legte seinen Arm um mich und flüsterte seine Frage in mein Ohr.

Ich lächelte, nickte und beugte mich dann vor, um an Niall vorbei zu Harry zu sehen.

Seine grünen Augen waren in die Ferne der Arena gerichtet und er schien weit weg zu sein.

„Jungs, ihr könnt weiter machen.", rief uns einer der Techniker plötzlich zu und während Liam, Niall und ich direkt aufsprangen, hatte Harry scheinbar nicht gehört.

„Hey, es geht weiter.", sagte ich sanft, reichte ihm meine Hand und zog den Größeren auf seine Füße.

Erstaunlicherweise verlief die Generalprobe und der anschließende Auftritt tatsächlich ohne größere Probleme. Es war wirklich, als hätten wir nie eine Pause gemacht.

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt