WarriorCats-Das Geheimnis der Sonne

17. Kapitel

Schmutzpfotes Hinterbein schmerzte dumpf als sie sich am nächsten Morgen aus ihrem Nest kämpfte, aber es tat nicht zu weh, um zu laufen. Vorsichtig stellte die Tigerkätzin das Bein ab und belastete es.

Hm...es wird wohl für das Training reichen, dachte Schmutzpfote zugleich froh und ängstlich. Was würde Sonnenstrahl heute mit ihr unternehmen? Dieses Mal würde Kastanienfall nicht dabei sein um im Notfall einzuschreiten.

"Bist du sicher, dass dein Bein wieder in Ordnung ist?", fragte Himmelspfote besorgt aus ihrem Nest. "Sonnenstrahl hat dir einen echt starken Tritt verpasst. Vielleicht solltest du heute in deinem Nest bleiben."

"Es geht schon, Himmelspfote, es tut gar nicht mehr weh", log Schmutzpfote und versuchte, ihre Stimme fest klingen zu lassen. "Was macht Kastanienfall heute mit dir?"

"Wir gehen die Grenze zum Zweibeinerort ab. Vielleicht sehen wir Hauskätzchen oder sogar Hunde!", erzählt die weiße Kätzin mit leuchtenden Augen. "Ich würde die so fertig machen!"

"Du wirst doch vorsichtig sein, oder?", fragte Schmutzpfote, die Ohren am Kopf agelegt. Allein die Vorstellung, ihre Schwester könnte so enden wie Schwalbenpfote ließ einen dicken Kloß in ihrem Hals entstehen.

"Natürlich. Ich kann dich doch nicht mit Schwanenpfote alleine lassen." Schnurrend knuffte Himmelspfote Schmutzpfote an die Schulter. "Mach dir keine Sorgen, Kastanienfall passt ja auf mich auf", miaute sie noch, bevor sie aufstand und an der Tigerkätzin vorbei aus dem Schülerbau tappte.

Einen Moment später folgte Schmutzpfote ihrer Schwester auch schon, sie wollte noch schnell etwas essen, ehe Sonnenstrahl sie zum Training abholte. Zum Glück war ihr Mentor ein Langschläfer und sie hatte noch ein bisschen Zeit.

Kaum war sie in das düstere Morgenlicht getreten, wurde sie von der Seite angefallen, winzige Pfoten trommelten in ihre Seite. Sowie sie erkannte, wer sie da attackierte, ließ sie sich zur Seite fallen.

"Bitte, habt Gnade", jaulte sie lachend, während Himbeerjunges, Kirschjunges und Jubeljunges sie mit ihren Krallen kitzelten, an ihren Ohren zogen und in ihrem getigerten Fell wühlten.

"Wir haben dich umzingelt, SeeClan-Katze!", rief Jubeljunges, begeistert, dass Schmutzpfote mitspielte. "Ergib dich, und wir lassen dich laufen!"

"Genau", stimmte Kirschjunges etwas schüchtern zu, ihre Stimme war dünn und zart, wie Spinnenseide und ihre spitzen Ohren waren immer etwas angelegt. Für ihre vier Monde war Kirschjunges etwas klein geraten und so schlank, dass Fuchsblüte machmal Angst hatte, sie würde nicht genug essen, aber dafür hatte sie die leuchtendsten grünen Augen die Schmutzpfote je gesehen hatte.

"Ich ergebe mich! Nur bitte, tut mir nichts, ihr großen Krieger!", flehte Schmutzpfote und hob schützend die Pfoten vor das Gesicht.

"Na gut", quietschte Jubeljunges fröhlich und hopste von Schmutzpfote herunter, nicht ohne ihr dabei etwas in den Magen zu treten, aber da sowieso noch nichts darin war, machte es der Schülerin nichts aus.

"Freut ihr euch schon auf eure Schülerzeremonie?", fragte Schmutzpfote die beiden älteren Kätzinnen und ließ dabei Jubeljunges ihren getigerten Schweif jagen.

"Au ja!", rief Himbeerjunges sofort, ihr Schweif peitschte aufgeregt hin und her. "Ich werde die beste Schülerin aller Zeiten sein", verkündete sie gleich darauf und reckte die weiße Brust raus.

"Davon bin ich überzeugt", miaute Schmutzpfote und blickte dann Kirschjunges an. "Und du?"

Die kleine, rot-weiß gescheckte Kätzin blickte auf ihre Pfoten und wisperte etwas, dass die Tigerkätzin nicht verstehen konnte. Fragend legte sie den Kopf schief, da sprang auch schon Himbeerjunges für ihre Schwester ein.