Du ruinierst mein Makeup

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Cassy

Okay, ja, das war knapp. Fast wäre ich doch zu spät gekommen, aber das kann ich mir nicht erlauben. Meinen Trolley holte ich vor und ich begann sofort mit dem Vorbereiten und desinfizieren aller Sitzflächen, aller Pinsel und so weiter. Mein Blick wanderte zum ersten Platz, auf welcher sich eine Bäckertüte befand und ich durch ein kleines durchsichtiges Folienfenster, leckere Crossaints sehen konnte. Ein Kaffee stand auch daneben. „Cassy“ stand auf dem kleinen Zettel, welcher an dem Kaffee lehnte. Ich finde es hinreißend, das Jared an mich gedacht hat. Über solche kleinen Gesten denkt man doch immer am meisten nach. Ich hoffe er fragt nicht nach, weshalb ich heute so spät aufgetaucht bin. Ich befürchte das geht nicht gut aus, wenn er den Grund kennt.

*Eine Stunde zuvor*

So gern ich Robert auch als Fahrer habe, ist es mir auch ein Stückchen unangenehm, dass er mich immer zur Arbeit fährt. Ich weiß, das ist sein Job und ich glaube auch, dass er es sehr gerne tut...immerhin wird er ja sehr gut von mir bezahlt. Aber irgendwie fühle ich mich nicht wohl dabei. Ich komme mir vor wie eine Verwöhnte Tusse oder so. Deshalb hab ich mir gestern nach der Arbeit einen Mietwagen geben lassen. Ein richtiges Auto anzuschaffen, würde für mich nicht in Frage kommen, solange ich immer hin und her reise. Ich habe mich gestern für einen etwas größeren Audi entschieden. In den bekomme ich locker alles rein, auch wenn es mal bisschen mehr Zeug wird.  Ich hoffe Jared nimmt mir das nicht übel, das ich gestern einfach abgedüst bin. Aber ich war fertig mit den Nerven und mein Kopf brummte ziemlich. Ich wollte einfach nur noch ins Bett. Der Tag war großartig und hat mir auch echt Spaß gemacht. Gut, Camilla war ein Reinfall, aber die ist vergessen. Ab nächste Woche bekomm ich neuen Ersatz gestellt. Pascal hat mir aus der Auswahl von Robert, 2 rausgesucht, die die besten Qualifikationen hätten. Die Entscheidung soll ich treffen, werde ich heute Abend machen. Robert…warum fällt mir erst jetzt auf, dass mein Chef und mein Fahrer den gleichen Vornamen haben? Ich habe mich fertig geschminkt. Mascara, Rouge, Eyeliner und ein zarter Lippenstift. Eine Schwarze Skinny Jeans und ein enges Schwarzes Tank Top werden noch mit einer Roten Karierten Bluse aufgestylt. Zack, Outfit of the day. Weiße Nikes dürfen auch nicht fehlen. Da ich noch etwas Zeit habe, bevor ich losfahre öffnete ich meine Haare aus dem lockeren Dutt und kämmte sie mir erneut. Ich flechtete sie mir seitlich, so das sie locker über meiner Rechten Schulter hingen. Gefällt mir definitiv besser. Zwar ist mich etwas Zeit, aber ich hab leider keine Glaskugel mit der ich in die Zukunft schauen kann, um zu checken, was der Stadtverkehr heute sagt. Ich krallte mir alles was ich brauchte und lief zum Fahrstuhl. Das piepen und das Öffnen der Türen wieß mich drauf hin, das ich unten angekommen bin. Ich marschierte zu meinen Mietwagen und mein Atem blieb stehen. Meine Handtasche fiel mir aus der Hand. Ich bückte mich um nach ihr zu greifen. Aber ganz langsam, sodass ich den Blickkontakt mit dem Mann, der ganz lässig an meinem Auto lehnt nicht verliere. Ich erkenne den Mann aus der Entfernung noch nicht. Aber ich bin mir ganz sicher, dass er an meinem Auto lehnt. Jared ist es nicht, dafür ist die Figur zu schmal. Die Größe wiederum würde mit ihm übereinstimmen. Aber er weiß ja nicht, das ich einen Mietwagen fahre. Wahrscheinlich handelt es sich nur um ein Missverständnis und der Mann wartete auf jemand anderes und verwechselt nur das Auto. „Entschuldigen Sie Sir, kann ich Ihnen irgendwie helfen?“ rief ich aus einigen Metern Entfernung. Ich näherte mich ihm und der Mann änderte seine Position. Er hörte auf sich gegen meinen Wagen zu lehnen und stand locker da mit den Händen in der Hosentasche. Ich bekam keine Antwort, aber ich bekam ein klares Bild von dem Mann. Ich konnte genau erkennen, um wen es sich handelt und das gefällt mir garnicht. Was will der hier? „Cassy meine hübsche. Komm her.“ Es war Colson, der seine Arme öffnete und mir näher trat. Ich hatte auf seinen Brief noch nicht reagiert. Stalkt er mich oder warum weiß er über Hotel und Mietwagen bescheid? Mir kommt die Vermutung, dass der Mann, der gestern oder vorgestern morgen in den Scheinwerfern der Laternen stand, auch Colson war. „Was zur Hölle willst du hier?“ Ich war wirklich sauer. Ich hab zwar über eine Aussprache mit ihm nachgedacht, aber das er einfach auftaucht…nein, dass geht zu weit. Das kann er nicht machen. Ich schlug seine Ausgebreiteten Arme beisteite und konnte riechen, das er um die Uhrzeit schon ziemlich tief ins Glas geschaut hat. Man hat der eine Fahne. „Schatz, ich hab dich vermisst. Bitte Verzeih mir. Candice ist Weg. Ich brauche dich und ich weiß, du brauchst mich auch.“ „Nenn mich nicht Schatz! Ich bin nicht mehr dein Schatz! Die Zeiten sind vorbei Colson! Und jetzt geh bitte von meinem Wagen weg, ich muss zur Arbeit.“ Giftete ich ihn an. Wahrscheinlich hat er meine Ehemalige Beste Freundin Candice auch vergrault und sie ist ihm davon gelaufen. Etwas anderes würde ich von ihm auch nicht erwarten. Bevor ich es schaffte mich an ihn vorbeizudrücken, packte er mein Handgelenk und zog mich an sich heran. Er drückte mir einen Kuss auf, der nach Whisky und Zigarette schmeckte. Seine andere Hand landete auf meinem Hintern und er drückte mich noch fester an seinen Körper. Ich schubste ihn Weg und verpasste ihm eine Backpfeife mit meiner freien Hand. „Du spinnst doch! Was ist denn falsch mit dir?! Mach das du mir aus dem Weg kommst!“ Er ließ mein Handgelenk los, was mich erleichterte, denn er hat ganz schö fest zugepackt. Ich hoffe das man keinen blauen Fleck später sieht. Keine Ahnung wie ich das sonst Jared erklären sollte. „Cassy, früher standest du doch auf die Harte Tour. Wenn man dich packt und aufs Bett wirft.“ „Verpiss sich Colson! Es sind Monate vergangen. Mir ging es gut! Ich war glücklich! Dann bekomm ich den Brief von dir, der mich wieder etwas aus der Bahn haute. Ich hab ernsthaft darüber nachgedacht, mich mit dir für eine Aussprache zu treffen, aber mit der Aktion hast du es wieder verkackt! Ich bin fertig mit dir! Ich will dich nie wieder sehen. Ich wünsche dir trotzdem alles Gute und jetzt geh bitte von meinem Auto weg.“ Sein Mund öffnete sich einen Spalt und schloss sich danach wieder. Wahrscheinlich wollte er etwas sagen, aber meine Ansage hat ihn sicherlich geschockt, weshalb er kein Wort rausbekam. Ich schob mich an ihm vorbei und schloss mein Auto auf und ließ mich auf den Fahrersitz fallen. Meine Tasche warf ich nach hinten. Ich steckte den Zündschlüssel rein, drehte ihn rum und legte sofort den Rückwärtsgang ein. Colson stand immernoch neben meinem Wagen und schaute mich durch das Fenster an. Seine Lippen machten eine Bewegung und ich konnte erkennen, das es mein Name war. Ich schaute ihn ernst an und er machte sich vom Acker. Was ist denn nur los mit ihm? Er taucht hier betrunken auf und küsst mich einfach? Und das nach allem was passiert ist! Das war nicht mehr der Colson von früher. Ich hab keine Ahnung wie Jared reagiert, wenn ich ihm von der Aktion hier gerade erzähle. Oder ob ich es ihn überhaupt erzähle. Ich möchte nicht, dass er sich Sorgen macht, er könnte nochmal auftauchen oder so. Meine Sicht verschwamm und Tränen kullerten mir das Gesicht herunter. Erst ruiniert er meinen Tag und jetzt noch mein Makeup! Ich weiß nicht, wie ich mich heute noch auf die Arbeit konzentrieren soll. Aber irgendwie muss ich das schaffen. Es geht um alles oder nichts.

Bad boy in love: Jared Padalecki Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt