Kapitel 7: Das erste mal

252 11 3
                                    

!TW Selbstmordgedanken!

Niklas Sicht:

Als ich am nächsten morgen aufwachte schaute ich sofort auf die Uhr. Mist, verpennt. Wieso hat mein Wecker nicht geklingelt? Ich ging im zügigem Tempo in die Küche um mir einen Kaffee zu machen, doch dann entdeckte ich ein Zettel, der gestern noch nicht da war. Stimmt, Julia und ich sind während dem Film ja beide auf meiner Couch eingeschlafen. Wieso hat sie mich dann nicht geweckt, sie wusste genau, dass ich heute arbeiten musste. Ich las den Zettel auf dem Stand:

Guten Morgen Niklas,

wie du gemerkt hast, bin ich gestern mit dir eingeschlafen. Da ich aber heute meinen ersten Arbeitstag nach der Trennung von Milan habe musste ich schon recht früh los. Ich habe dich extra nicht geweckt, weil ich dich für heute krankgeschrieben habe. Außerdem habe ich noch deinen Wecker ausgeschaltet, damit er dich nicht weckt. Nachdem was du mir gestern alles erzählt hast, musst du dich bestimmt erst einmal wieder fangen und es ist besser für dich als auch für deine Patienten.

Bis morgen,

Kuss Julia

Süß. Das hätte ich nicht von Julia erwartet. Sie macht sich ja richtige Sorgen. Und wie sie unterschrieben hat „Kuss Julia", goldig. Das war iwie schon cute. Naja, dann habe ich heute einen freien Tag nach langer Zeit, ich machte mich schnell fertig. Putzte mir meine Zähne, aß etwas und zog mich um. Dann beschloss ich mal das Grab von meiner Schwester zu besuchen, denn das habe ich schon lange nicht mehr. Ich rief meine Mutter auch noch an ob sie mit möchte, weil sie noch nie, außer an ihrer Beerdigung, an ihrem Grab war. Sie hat noch viel mehr Schuldgefühle als ich, denn sie ging fernen für 30 Minuten einkaufen und hat vorher nicht nach Emma geguckt. Hätte sie es getan, hätte meine Mutter Emma evt. noch Wiederbeleben können. Ich möchte ihr jetzt aber auch keine Vorwürfe machen, schließlich ist es immer noch meiner Mutter.

*Gespräch zwischen Niklas und seiner mutter*

N=Niklas; M=Mutter

M: Hey, Niklas. Lange nichts mehr gehört? Wie geht es dir?

N: Hi Mum, naja nicht so gut. Wie geht es denn dir?

M: Mir geht es eigentlich ganz gut. Was möchtest du denn? Wieso geht es dir denn nicht so gut.

N: Es ist wegen Emma, ich habe gestern einer Freundin von mir das erste mal über Emma erzählt. Über ihre Versuche sich umzubringen, du weißt schon. Und deshalb wollte ich dich fragen ob du mit mir heute zum Grab möchtest. Ich bin nämlich schon auf dem Weg nach Leipzig. Möchtest du mit?

M: Niklas...

N: Schon gut Mama, wenn du nicht möchtest musst du nicht.

M: Ich möchte aber. Ich hatte auch schon den Gedanken heute dort hinzufahren, wollte aber nicht alleine gehen.

N: Bist du dir sicher?

M: Ja, mein Therapeut hat gesagt ich wäre so weit und ich fühle mich bereit.

N: warte was? Therapeut? Du hast eine Therapie gemacht, das ist ja klasse. Ich bin in ca. 3 Stunden bei dir.

M: Ja habe ich, bis nachher und fahr bitte vorsichtig.

N: Mach ich, tschau.

M: Tschüs.

*Gespräch Ende*

Ich bin echt positiv überrascht. Meine Mutter möchte freiwillig mit zum Grab und hat sogar eine Therapie gemacht, damit sie sich besser fühlt. Denn sie hat auch schon ein Selbstmord Versuch hinter sich. Sie hatte das alles nicht verkraftet, weshalb sie viele Schmerztabletten genommen hat, aber nicht genug um ihr Leben wirklich zu beenden. Das mit dem Selbstmordgedanken liegt leider bei uns in der Familie, immer wenn jemand nicht mit eine Situation die über eine längere Zeit andauern, nicht klar kommt versuchen sie sich meist umzubringen. Der „Gedanke" kommt von meiner mütterlicher Seite, doch ich habe es anscheinend nicht, da ich mich noch nie Selbst umbringen wollte.

*nach 3 Stunden*

Ich bin endlich bei meiner Mutter zu Hause angekommen. Wir machten uns gemütlich auf den Weg zum Friedhof, doch kurz davor, blieb meine Mutter abrupt stehen. „ Alles in Ordnung Mama?" fragte ich sie besorgt. „ Ja, ich war nur 13 Jahre nicht mehr hier." sagte sie verängstigt. „ Lass dir Zeit." sagte ich ihr einfühlsam. Nach nur zwei Minuten konnten wir den Friedhof betreten. Wir gingen in langsamen stritten zu Emmas Grab. Das sah immer noch so aus wie vor einem halben Jahr, an ihrem Geburtstag. Ich habe mich immer bemüht, dass Grab so schön zu halten wie es nur ging. Meine Mama war wirklich überrascht wie ordentlich und sauber das Grab war. „ Sag mal, hast du das alles so gepflegt, Niklas?" fragte mich meine Mama leicht überrascht. „ Ja" antwortete ich ihr kurz. „ Wow" kam nur von ihr ab. Nach einigen Minuten die wir da standen, machten wir uns wieder auf den Weg nach Hause. Ich machte mir etwas sorgen um meine Mum. Sie war ganz normal wie sonst immer. „ Alles in Ordnung?" fragte ich sie besorgt. „ Ja, alles in Ordnung. Ich denke gerade nur darüber nach, was ein guter großer Bruder du bist und wärst." kam von ihr zurück. „ Danke!"

Es war leider schon wieder Zeit nach Erfurt zu fahren, da ich morgen ja wieder arbeiten musste. Ich beschloss Julia auf den Heimweg mal anzurufen.

*Gespräch*

J= Julia; N=Niklas

N: Hey, wie gehst dir?

J: Hey, ganz gut bin mit etwas müde. Wie geht es dir denn?

N: mir geht auch ganz gut. Danke Julia.

J: Wofür?

N: Das du gestern da warst und mir zugehört hast, außerdem das du mich für heute krankgeschrieben hast. Wirklich danke.

J: kein Ding. Was hast du heute den so gemacht?

N: Ich bin gerade auf dem Nachhauseweg. Ich habe heute morgen beschlossen nach Leipzig zu fahren um meine Schwester auf dem Friedhof zu besuchen. Meine Mum, habe ich auch gefragt ob sie diesmal mit möchte, da sie seid der Beerdigung nicht mehr da war. Sie war sofort einverstanden, was mich wirklich überrascht hat. Es war ein schöner Tag mit meiner Mum. Danke das du das möglich gemacht hast.

J: Das klingt ja nach einem Erfolg. Immer wieder gerne, wenn du meine Hilfe oder mein Ohr brauchst, ich bin immer für dich da, Okay. Vergiss das bitte nicht. Kann ich dich morgen nach der Arbeit zu einem Kaffee einladen? Ich muss mit dir sprechen. Und jetzt hier am Telefon, wäre das nicht wirklich angebracht.

N: Ja klar, ist es denn etwa schlimmes?

J: Nein, keine Sorge.

N: Okay, dann bis morgen.

J: Bis Morgen *Kuss*

*beendet*

Was war den das am Ende. Kuss. Süß. Aber worüber möchte sie mit mir sprechen, es klang ernst aber es sei anscheinend nichts schlimmes. Ich bin fast zuhause, da sehe ich jemanden auf der Straße vor meiner Haustür sitzen. Ich hielt sofort an um zu gucken was los ist. Ich sah das es Julia ist. Was zur Hölle macht sie so spät hier alleine. „ Julia, was ist passiert? Was machst du hier?" fragte ich sie wirklich besorgt.

Hallo, hier das nächste Kapitel. Wie hat es euch gefallen? Schreibt es mir doch gerne in die Kommentare und/oder zeigt es mir mit einem Vote.

LG Jule

IaF-djÄ. Nie mehr ohne dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt