~Die Dunkelheit nahm von mir Besitz~
Ich landete unsanft auf dem dreckigen und feuchten Boden der Sümpfe, als mich eine Dunkelheit erfasste und mir den Atem raubte. Ich schlug mit der Stirn als letztes auf und flog bäuchlings nach vorne.
Ich stöhnte auf vor Schmerzen und wollte mich sofort wieder aufrichten, allerdings drehte sich alles um mich herum. Sterne tanzten vor meinen Augen. Meine Kleider sogen sich mit dem übel riechenden Wasser der Sümpfe voll und erschwerten mir meine Flucht. Die Übelkeit machte sich bemerkbar. Ein dumpfes Dröhnen setzte meinen Kopf außer Gefecht.
Ich versuchte meinen Blick zu fokussieren und sah eine verschwommene Gestalt auf mich zukommen. Das Blut in meinen Adern gefror, mein Herz setzte für eine Sekunde aus, nur um dann doppelt so schnell zu schlagen, als mir die Gefahr bewusst wurde, in der ich mich befand.
Langsam rappelte ich mich wieder auf, fischte mein Handy aus dem Dreck und schnappte mir meinen Rucksack, der bei meinem Sturz einige Meter vor mir gelandet ist.
Die Gestalt schlenderte gemütlich auf mich zu, hatte die Hände lässig in den Hosentaschen und schien sich alle Zeit der Welt zu lassen, während er mich grinsend beobachtete. Bei seinem Anblick blieb mir die Luft weg. Die Welt schien stehen zu bleiben. Für einen kurzen Augenblick gab es nur uns beide und in seinen grünen Augen blitzte so etwas wie Erkenntnis auf, doch als ich mich genauer auf ihn konzentrierte verschwamm sein Anblick und seine Augen funkelten voller Abneigung.
Eine Dunkelheit umgab ihn, schien die Sonnenstrahlen einzufangen und nicht mehr hinaus zu lassen. Die Schwärze verschluckte sämtliches Licht und ließen seine Gestalt verschwimmen. Die Schatten gehörten ihm. Nein viel mehr als das, sie gehorchten ihm.
Meine Beine setzen sich in Bewegung bevor mein Gehirn das Signal weiterschickte. Ich war immer noch damit beschäftigt den schönen Mann anzustarren, dessen Aufgabe es anscheinend war, mir das Leben zu nehmen und mich aus purem Spaß zu quälen.
Allzu weit kam ich nicht, denn ein weiterer Schlag traf mich und hüllte mich in völlige Dunkelheit. Ich blinzelte dagegen an, versuchte etwas innerhalb und außerhalb der Dunkelheit auszumachen, doch ich konnte nicht einmal meine eigenen Hände erkennen.
Die Schwärze schloss sich um meinen Hals, drückte zu und kroch mir gewaltsam hinein in meinen Mund. Meine Luftzufuhr ließ nach, mein Atem beschleunigte sich und meine Lungen versuchten vergebens Luft zu pumpen.
Die Dunkelheit nahm von mir Besitz , bahnte sich gewaltsam und unaufhaltsam einen Weg durch meinen Körper. Sie riss und zog innerlich an mir. Ich drohte in Ohnmacht zu fliegen, nur um den Qualen zu entkommen. Doch es gab keinen Ausweg.
"Es wird mir sehr viel Spaß bereiten, dich langsam und qualvoll umzubringen." flüsterte eine tiefe Stimme rechts von mir. Ich erschauderte bei dem Klang der gefühllosen Kälte in der Stimme aber gleichzeitig fühlte ich mich verstörend zu der Stimme hingezogen. Ich konnte es mir nicht erklären. Meine Denkfähigkeit ließ mit jedem schmerzenden Atemzug weiter nach.
Die Dunkelheit riss und zerrte wie eine Klaue unaufhaltsam weiter an mir. Drang in meine Gedanken ein und durchforstete sämtliche Erinnerungen. Ließ mich jede einzelne schreckliche Erinnerung meines Lebens erneut durchleben. Entriss mir jegliches Gefühl von Geborgenheit und Wärme. Die Dunkelheit erfüllte mich und Eiseskälte machte sich in meinem Körper breit. Ließ mich die Zeit und meine eigene Existenz vergessen. Nahm keine Rücksicht auf mich, als mir die Tränen liefen und ein Schrei in meiner wunden Kehle explodierte um meinen Schmerzen Ausdruck zu verleihen.
Als die Dunkelheit endgültig Besitz von mir ergriff, meine Schreie verstummten und ich nur noch eine seelenlose Hülle meines Körpers war, zerriss ein Klingeln die Dunkelheit. Ich hatte mich bereits von meinem Leben verabschiedet, doch anscheinend hatte der Mann andere Pläne mit mir. Die Dunkelheit zog sich mit einem harten Ruck aus meinem Körper zurück und entließ mich aus ihren Klauen.
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The Immortals🗝️ ~ Erwacht✨ (PAUSIERT)
Fantasy"Was bist du?" flüsterte ich mit zitternder Stimme. "Für einige bin ich ein Engel, für die anderen aber bin ich ein Dämon." 〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️ Lyenia hatte schon immer das Gefühl, dass etwas in ihrem Leben nicht stimmt. Aber als sie nac...