39. Kapitel

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Mason (POV)

„Wie sie war auf einmal weg?!" schrie ich panisch. Ist sie doch gegangen!? Nein, das glaube ich nicht. „Ja weg halt. Wir sind aufgewacht und sie war weg" erklärte Ella erneut. „All ihre Sachen sind noch da" Allison trat aus dem Zimmer und stellte sich zu Leon, welcher sie schützend in die Arme nahm. Wurde sie schon wieder entführt?! Aber von wem? Mike liegt doch noch immer im Koma! Plötzlich hatte ich die Erkenntnis. Es war von vorn herein klar. „Liam!" knurrte ich und stürmte aus dem Internat. Wenn er meine Mate hat! Ich schwöre, ich bringe ihn um!

„Mason! Warte!" Leon holte mich schnell ein. „Was ist mit Liam?" fragte er, nachdem er mich zum Stehen gebracht hatte. Wütend sah ich ihn an. „Na was wohl?! Er hat Ash!" brüllte ich und ging weiter auf mein Auto zu. Es machte mich wahnsinnig. Ich konnte ihren Geruch nicht aufnehmen und noch weniger erreichte ich sie über Mind-Link. Es war, als wäre sie tot und doch konnte ich sie spüren. Ich spürte, dass sie noch lebte und Panik hatte. Ich konnte nicht viel ihrer Gefühle wahrnehmen, aber es reichte, um zu wissen, dass sie Hass, Panik und Angst fühlte. Es reichte, um mich zur Weißglut zu bringen.

Ich wollte gerade die Autotür öffnen, als mich ein heftiger Schmerz durchzog. Schreiend blickte ich auf meinen rechten Unterarm und ging auf die Knie. „Mason!" Leon kam auf mich zu gestürmt, bis er geschockt meinen Unterarm ansah. „Was ist passiert?!" Auch die anderen tauchten nun auf und starrten ebenfalls auf den Arm, wo sich eine Line über den gesamten Unterarm zeichnete. Die Blutung hatte aufgehört, jedoch blieb eine heftige Narbe. Wie ist das möglich!? Was machen die mit Ash! Warum kriege ich die Wunden auch!? „Eine Wundübertragung?" fragte Ella, doch ich schüttelte nur den Kopf. „Ash wird dieselbe Wunde haben" presste ich hervor. Meine Kehle war zugeschnürt, obwohl der Schmerz schon lange nachgelassen hatte. „Ella, finde heraus was das zu bedeuten hat" sagte ich und sie nickte. „Werde ich, aber erstmal sollten wir dich ins Rudelhaus bringen" sagte sie und ich stimmte ihr zu. Ich stieg auf den Beifahrersitz, da ich unmöglich noch hätte fahren können.

Mir wurde schwindelig, doch ich blieb die ganze Fahrt lang bei Bewusstsein. Immer wieder starrte ich auf meinen Arm und strich über die Narbe. Als wir beim Rudelhaus ankamen, stieg ich aus, brach aber sofort zusammen, als mich ein höllischer Schmerz am Rücken zu Boden zwang. Scheiße! Was ist hier los!? Keuchend spuckte ich Blut auf den Boden. Leon wollte mir aufhelfen, doch ich hinderte ihn mit einer Handbewegung. Erneut schrie ich auf und zuckte zusammen. Ich spürte wie die rote Flüssigkeit über meinen Oberkörper lief. Keuchend versuchte ich Luft zu bekommen. „Ash!" brüllte ich, in der Hoffnung sie würde mir antworten, aber es blieb stumm. Nur meine wiederkehrenden Schreie waren zu hören. Ich konnte mich nicht bewegen und mittlerweile hatten sich auch ein paar Rudelmitglieder um uns versammelt, die mich geschockt ansahen. Leon versuchte sie zwar zu verscheuchen, was aber nicht so klappte wie er wollte. Bis meine Mom kam und sie wegschickte.

Keuchend und mit tränenden Augen blickte ich hoch zu meiner Mutter, welche sich zu mir kniete. Ein erneuter Schrei entfuhr mir, während sich der Schmerz durch meinen ganzen Körper zog. „Was ist los mit ihm?" fragte sie in die Runde. „Wo ist Ashley?" fragte sie gleich, bevor irgendjemand die erste Frage hätte beantworten konnte. Ash! „Wir wissen nicht wo Ash ist. Sie ist verschwunden" sagte Jackson, woraufhin ich erneut aufschrie und sich kleine Punkte vor meinem Auge bildeten. „Das ganze hat mit einem Schnitt am Unterarm angefangen, aber wir wissen nicht wieso" hörte ich Allisons panische Stimme, jedoch war das Dröhnen lauter. Wieder durchzuckte mich der Schmerz und ich schrie erneut auf. Meine Finger krallte ich ins Gras. „Wir müssen ihn rein bringen!" schrie meine Mom und wollte nach mir greifen. „Fass mich nicht an!" brüllte ich jedoch. Geschockt sah sie mich an. „Mach es nicht schlimmer" hauchte ich, bevor ich erneut aufschrie und meine Sicht kurz schwarz wurde.

Ich kippte zur Seite und krümmte mich, während sich mein Shirt über meinen Rücken spannte.

Noch ein Schlag und ich schrie wieder voller Schmerz auf. Ich konnte meinen Körper nicht mehr spüren. Er war taub und ich wusste, dass es Ash nicht anders erging. Ich wusste, dass sie dasselbe durchmachte. Nur das ich mitfühlte, und sie es direkt abbekam. Erneut schrie ich auf und krümmte mich noch mehr. Tränen liefen aus meinen Augen, während meine Mom und meine Freunde nicht wussten was sie tun sollten, doch ich wusste es selbst nicht.

Noch ein Schlag und mit einem Mal wurde alles dumpfer. Ich bekam kaum noch meine Umwelt mit. Mit dem nächsten Hieb wurde es augenblicklich schwarz. Doch bevor ich komplett das Bewusstsein verlor hörte ich ihre Stimme. „Mason" es war ein leises Hauchen in meinem Kopf. Ein leises, erschöpftes Hauchen.

Wolves - The MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt