Sehnsucht

Kapitel 4

Ich kannte mal ein Mädchen,  sie hat es sehr schwer mit genommen.

Wir waren im Kindergarten. Sie war 4 ich war 5 Jahre alt. Richtig gute Freunde waren wir. Haben immer zusammen gespielt.

Haben Alles gemeinsam, zusammen getan.

Dann gingen wir mit 6 Jahren in die gleiche Grundschule.

Leider sahen wir uns nur in den pausen, da wir in getrennten Klassen gingen.

Ich sah sie dennoch sehr, sehr selten. War kaum in der Schule. Hat selten mit mir gespielt in der Freizeit.

Eines Tages sah ich sie auf der Straße wieder. Ihre Mama trug sie auf dem Arm. Sie hielt nur schwach ihre Augen offen, dunkle Ringe bildeten sich unter ihren Augen. Sie trug eine Mütze. Ihre wunderbaren langen, dunklen Haare waren nicht sichtbar.  Es war,  als hätte sie eine Glatze gehabt. Man sah ihr an, sie war schwach, sie kaputt,  fast am sterben.

Ich sah dich nie wieder. Ich vermisse dich so sehr. Ich wünschte, ich könnte dich wieder sehen. Würde wieder mit dir spielen können, auch wenn ich älter geworden bin. Es fehlt mir, mein halbes Leben lang schon. Du warst eine wahre unter tausend falschen Freunden. Du wärst mir niemals hintergangen, hättest mir niemals den Rücken gekehrt. Du wärst immer noch an meiner Seite. Ich habe dich lieb.

Ihre Mama,  ich traf sie Jahre später wieder. Meiner Mum unterhielt sich mit ihr. Sie frage auch nach ihr.
Deine Mama fing an zu weinen, sie schluchzte und meinte, du seist an Krebs gestorben. Sie lobte dich und lächelte, meinte, du warst stark, hast lange durchgehalten,  warst tapfer, hast sie stolz gemacht.

Sie sah sehr kränklich aus.

Hat mir leid getan.

Ja, ich War traurig, weil ich dich nicht mehr gesehen habe. Ich habe gedacht, du würdest mich nicht mehr mögen. Ich wusste nicht, was Krebs War. Hatte keine Ahnung,  habe auch in dem Moment nicht weiter darüber nachgedacht. Ich wusste nicht, warum sie weinte. Habe es nicht verstanden. Ich war klein.

Doch später begriff ich, dass es eine Krankheit War,  die dich so kaputt macht, die dich so schwach machte, die dich tötete. Doch ich spüre deswegen keine Trauer,  die Trauer kam, als du nicht mehr bei mir warst. Ich lebe damit und das ist echt traurig.

Jetzt habe ich wieder eine Freundin, die Krebs hat....und das alles macht mich so fertig.