bracelett || minsung

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Eigentlich wollte ich noch warten bis 'roadtrip' abgeschlossen ist und erst danach mit einer neuen Story beginnen, aber ja jetzt habt ihr trotzdem einmal das erste Kapitel haha. Also viel Spaß beim Lesen und lasst gerne Feedback da, wenn ihr möchtet <3

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-Jisung's Sicht-

Erschöpft vom heutigen Training ließ ich mich frisch geduscht auf unser Sofa fallen und wollte mich gerade, wie so oft, an Minho anlehnen, als dieser etwas von mir wegrutschte.
"Jetzt nicht!", murmelte dieser nur, blickte jedoch gar nicht von seinem Handy auf.
Leicht verwirrt sah ich ihn an, da ich es nicht gewöhnt war, von ihm abgewiesen zu werden, doch er sagte nichts weiter dazu. Auch Changbin hob einmal überrascht eine Augenbraue und sah zwischen uns umher.

"Ist alles okay?", fragte ich vorsichtig, bekam jedoch nur ein dezent genervtes Seufzten und ein Abwinken mit der Hand von Minho zurück.
"Sorry, ich wollte dich nicht nerven.", entschuldigte ich mich daraufhin leise und senkte unsicher meinen Blick.
"Warum tust du es dann?", murrte er, stand auf und verschwand aus dem Wohnzimmer. Sein Blick hatte sich dabei nicht ein einziges Mal zu mir gewandt.

Mit offenem Mund, da ich etwas erwiedern wollte, aber nicht wirklich wusste was, sah ich ihm verblüfft hinterher.
Was war denn das jetzt?
"Vielleicht ist er einfach nur müde, mach dir keinen Kopf.", versuchte mich Changbin aufzumuntern, auch wenn seine Stimme selbst nicht wirklich überzeugend klang. Kaum merklich nickte ich trotzdem niedergeschlagen.

Es war untypisch und komisch, da ich sonst so ziemlich alles bei Minho durfte, was er bei den anderen nicht zuließ. Dass er mich nun einfach so von sich wegstoß und das ohne mich überhaupt anzusehen, versetzte mir dann doch einen kleinen Stich ins Herz. Vor allem da ich schon seit längerer Zeit vermutete, dass ich vielleicht doch ein wenig mehr für den Älteren fühlte als nur Freundschaft.

"Wahrscheinlich hast du recht ...", murmelte ich und wandte meinen Blick von der Tür ab, um Changbin anzusehen.
"Schaust du dann mit mir einen Film?", seufzte ich und ließ mich tiefer in das Sofa sinken.
"Klar, ich frage, ob noch wer mitschauen möchte.", erwiederte er lächelnd und stand auch gleich auf, um das in die Tat umzusetzen.

Inzwischen schnappte ich mir eine Decke und warf sie über meine Beine, da mir irgendwie auf einmal kalt wurde. Dann angelte ich mir die Fernbedienung und stellte schon einmal einen Film ein, der mir zusagte.
Kurz darauf erschien auch schon wieder Changbin mit Felix und Seungmin im Schlepptau, welche sich zu mir gesellten und sich ebenso unter die Decke kuschelten.

Obwohl ich nun nicht alleine war, konnte ich mich kaum auf den Film konzentrieren. Die ganze Zeit über schweiften meine Gedanken zu Minho, beziehungsweise zur vorherigen Situation. War er vielleicht wirklich nur müde? Warum sollte er sonst so reagieren? Ich hatte doch nichts gemacht, oder?

Verwirrt und traurig zugleich rückte ich näher an die anderen und versuchte mich endlich auf den Film zu konzentrieren. All zu lange funktionierte das jedoch nicht, da ich total müde war und bald darauf einschlief.

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Gähnend krabbelte ich am nächsten Morgen aus meinem Bett und rieb mir über die Augen, während ich den Wecker wegdrückte.
Nachdem ich mich einigermaßen gefangen hatte, stand ich auf, schnappte mir neue Anziehsachen und machte mich auf den Weg zum Badezimmer.
Doch gerade als ich an der Badezimmertür ankam, öffnete sich diese und Minho trat heraus.

"Guten Morgen Mi-", wollte ich ihn erfreut begrüßen, jedoch schob er mich sanft zur Seite und verschwand direkt in seinem Zimmer. Die Körperstellen, an denen er mich berührt hatte, kribbelten wie immer, wenn er mich berührte,  jedoch konnte ich mich heute nicht wirklich darüber freuen.
Warum ging er mir aus dem Weg?

Etwas zerknirscht begab ich mich nun schließlich ins Badezimmer und machte mich fertig. Irgendwie kam es dazu, dass ich mir besonders Mühe gab, heute gut auszusehen. Vielleicht würde mir Minho dann etwas Beachtung schenken. Ich vermisste seine Nähe und das obwohl er mir erst seit gestern so wirklich aus dem Weg ging. Zwar hatte er sich seit ein paar Wochen immer wieder ein bisschen von mir entfernt, aber ich hatte das einfach auf das intensive Training geschoben, da wir kurz vor einem Comeback standen.

In Gedanken versunken hoppelte ich die Stiege in die Küche hinunter, in welcher sich bereits Chan befand und unser Frühstück vorbereitete. Kurz begrüßten wir uns, bevor ich ihm etwas half und den Tisch deckte. Kurz darauf marschierten auch schon die anderen nach der Reihe in die Küche und begaben sich zu Tisch. Viel gesprochen wurde nicht, dafür waren wir alle noch zu müde, also redeten wir nur kurz über den Tagesablauf und legten die Uhrzeit fest, bei der wir ins Entertainment fahren wollten.

Da ich schon zuvor im Bad war und mich fertig gemacht hatte, räumte ich nach dem Frühstück alles auf und zu meiner Überraschung kam auch Minho kurz darauf hinzu und half mir still schweigend. Aus Angst etwas falsch zu sagen, blieb ich ebenfalls stumm und hielt meinen Blick auf dem Geschirr, welches ich gerade abwusch. Ich wusste nicht warum, aber irgendwie machte es mich nervös, dass ich nun mit ihm alleine in der Küche war.
Vielleicht war etwas mit seiner Familie oder noch schlimmer, mit seinen Katzen und deshalb war er nicht so gut gelaunt.

"Sungie, pass auf!", brach Minho plötzlich das Schweigen und gleich darauf spürte ich seine Hand an meiner Stirn, die mich gerade noch davon abhielt, nicht in eine offene Küchenschranktür hineinzurennen. Zögerlich drehte ich mich um und nahm seine Hand von meiner Stirn, hielt sie aber trotzdem noch.
"D-danke ...", murmelte ich etwas erschrocken.

Wie blöd war ich bitte, dass ich einfach in die Schranktür hineinlief, die ich gerade vorher noch selbst geöffnet hatte?

Zum ersten Mal heute sahen wir uns gegenseitig in die Augen. Ich war wie gefesselt, konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden.
"Minho, i-", wollte ich gerade beginnen, jedoch wandte er schnell seinen Blick ab und zog seine Hand aus meiner, als ich seinen Namen sagte, weshalb ich sofort stoppte.
"Wir kommen zu spät, beeil dich!", murmelte er und schritt zügig an mir vorbei aus der Küche.

Seufzend sah ich ihm noch kurz hinterher, bevor ich den Rest des Abwasches erledigte und mich ebenfalls in den Flur begab, um meine Schuhe anzuziehen. Die anderen machten schon ziemlich Lärm, also musste ich mich wirklich beeilen. Ich schnappte mir meinen Rucksack und drehte mich zur Eingangstür um, an der, wieder entgegen meiner Erwartungen, Minho stand und geduldig auf mich zu warten schien. Anscheinend hatte er nicht bemerkt, dass ich bereits fertig war, da sein Blick interessiert an mir auf und ab fuhr.

Mit rötlichen Wangen räusperte ich mich und sofort schoss sein Blick zu meinem Gesicht hinauf. Auch er schien nun etwas verlegen und drehte seinen Kopf gleich wieder von mir weg, bedeutet mir dabei, nach draußen zu gehen, damit wir uns endlich zu den anderen begeben und losfahren konnten.