Es war wieder einmal so ein Tag, der ablief wie jeder Andere meines bisherigen Lebens...
Langweilig!
Kaum war ich aufgewacht, kam eine der Bediensteten und fragte mich nach meinem heutigen Frühstückswunsch. Wie immer nahm ich Spiegelei, dazu einen warmen Kakao und Brötchen mit allerlei Belag.
Klar war, das sie eigentlich nur fragten, um der 'Tradition' zu folgen, denn sie wussten genau, was ich immer aß.Hatte ich dann fertig gegessen, wurde abgeräumt und ein Bad eingelassen.
Auch hier wurde ich gefragt und gab immer die selbe Antwort...
Das Baden machte mir am wenigsten Spaß, es war das Langweiligste, was man als Prinzessin machen durfte. Bei Reden oder Versammlungen wurde ja wenigstens noch geredet, aber hier war es still...
Nur da liegen und warten... bis eine Dienerin kommt und mir ein Kleid bringt.
Die Kleider waren übrigens auch nie so wirklich toll. Immer musste ich mehrere Lagen Stoff anziehen und ich durfte nur zum Reiten Hosen tragen.
Apropos Reiten. Das stand heute auch auf dem Aufgabenblatt. Allerdings war das eine Sache, die ich mochte.
Daher bracht sie mir meine Reithose, statt ein Kleid.Nachdem ich also fertig gebadet und angezogen war, ging es zu meinen Eltern.
Sie saßen meistens schon im Thronsaal und warteten auf jegliche Art von Besuchern.
Kaum hatte ich den Raum betreten, fing meine Mutter an, mich über meine heutigen Aufgaben zu belehren, allerdings wusste ich diese schon, da es jede Woche die selben waren...
Mein Vater saß daneben und musste sich sichtlich das Lachen verkneifen, denn man konnte mir wahrscheinlich ansehen, das ich nicht mal ansatzweise zuhörte...
Hatte meine Mutter also endlich aufgehört zu reden, sagte mein Vater nur kurz, das ich jetzt entlassen wäre und nun meinen Aufgaben nachgehen könnte.Ich hatte für jegliche Aufgaben einen Helfer, aber es gab auch drei Dienerinnen, welche eher zu meinen Freunden zählten. Wir wuchsen gemeinsam auf, denn die Bediensteten meiner Eltern hatte jeweils ein Kind zur gleichen Zeit wie meine Eltern bekommen. Das war natürlich nur Zufall, aber meine Eltern entließen sie nicht, denn ihnen war wichtig, das ich Freunde hatte, oder wie man sowas nennen möchte...
Diese Drei gingen überall mit mir hin, machte jegliche Aufgaben mit mir und halfen mir bei den verschiedensten Dingen.
Da sie alle unterschiedliche Stärken hatten, ergänzten wir uns perfekt, auch wenn ich das Privileg hatte, alles zu lernen was ich möchte.
Lucien war eine der belesenen Mädchen, sie durfte sogar in ihrer Freizeit in die Schloss eigene Bibliothek und laß unfassbar gerne Märchen und Fantasie Bücher. Sie half mir beim Lernen und wusste immer ziemlich viel. Andere Königsfamilien würden Diener raus werfen, wenn diese solche Ansprüche hatte bzw. so schlau waren. Doch wir hatten uns daran gewöhnt, und ich hatte meine Eltern überreden können...
Caleesy war die Künstlerin am Hofe. Sie hatte ein eigenes Kunstzimmer, in welchem sie das ein oder andere Bild der Königsfamilie oder verschiedene Aufträge malte. Sie konnte allerdings auch jegliche andere Art der Kunst, sei es Musikalisch oder Handwerkliche. Deshalb war sie dafür da, mir so etwas beizubringen und mit mir dies Sachen auszuüben und zu lernen.
Milena hatte mit das größte Privileg, sie durfte als Wache arbeiten. Naja eher so als generelle Kriegerin. Sie durfte in die Waffenkammer und in den Stall ohne bestimmte Anweisungen.
Milena war also dazu da, mir Selbstverteidigung und Reiten bei zubringen.
Alle Drei spielten sich im Schloss allerdings nicht vor den Anderen auf, nur weil sie anders behandelt wurden. Sie halfen den anderen Dienern sogar und stellten sich selber gleich.
Das war auch eine Sache, die ich an ihnen so mochte.Mit Milena hatte ich heute Reiten und Selbstverteidigung.
Wir trafen uns am Stall und meine bisherigen Diener verließen mich.
Milena brachte schon die Pferde und die Ausrüstung.
Ich durfte heute Picasso reiten, ein apfelschimmel Andalusier. Er war mit einer der ruhigsten Pferde im Stall und somit DAS Pferd für mich. Meine Mutter wollte nie ein Risiko eingehen, das ich mich verletzen könnte und daher durfte ich nur bestimmte Pferde reiten.
Milena allerdings durfte Hades reiten. Wie der Name schon sagt, war dieser Friese nicht so einfach. Hades war sehr temperamentvoll und dementsprechend nicht so ruhig. Er und Milena waren wie für einander geschaffen. Beide Stur und ganz Eigen. Sie konnten also den jeweils andern gut nach vollziehen. Ich und Picasso waren da nicht so auf einer Wellenlänge, allerdings funktionierte es trotzdem immer ganz gut.Die Beiden bekamen neben einem dem normalen Equipment, also Westernsattel, Schabracke und Zaum, auch noch Vorderzeug und einen kleinen Helm auf. Dieser 'Helm' war dafür dar, das Nasenbein und damit den Kopf zu schützen. Es war eine Sonderanfertigung, und damit einzigartig, aber hauptsächlich unentbehrlich. Das Land meines Königreiches, enthält viele Wälder und Buschgebiete. Es gab tatsächlich schon einmal Pferde, welche Wunden am Kopf hatten, nur weil sie durch die Büsche galoppiert sind. Da wir aber nicht wollten, das sich etwas herumspricht, wie 'Die kümmern sich nicht um die Pferde' oder 'Die schlagen ihre Pferde', haben wir uns dafür entschieden.
Als die Pferde dann fertig waren, schnappte Milena sich noch ihre Satteltaschen und ihren Rucksack und dann ritten wir los.
Es war geplant einen Ausritt zumachen und verschiedene Teile des Landes anzuschauen.
Allerdings hatte Milena etwas anderes geplant...
Als wir also ein ganzes Stück vom Hof entfernt waren, bog sie plötzlich in die Büsche ein.
Erst dachte ich Hades hätte seinen Kopf durchgesetzt. Allerdings war Milena eine so gute Reiterin, das das eine sehr niedrige Wahrscheinlichkeit hatte.
"Komm schon, Agira!", rief sie mir dann zu. "Aber? Ist das wirklich der Weg, Milena?", fragte ich während ich Picasso in die Richtung trieb.
"Naja, vielleicht, aber nur vielleicht, habe ich etwas am Weg geändert...", Mein Gesichtsausdruck sagte wahrscheinlich alles. "Mach dir keine Sorgen, Prinzessin... Ersten bringen Sorgen Falten! Und zweitens ist der Weg genauso lang wie der Andere." "Milena! Ich mache mir überhaupt keine Sorgen, dafür habe ich dich ja dabei. Aber du weißt auch, das ich gesteinigt werde, wenn raus kommt, das wir anders geritten sind!", sie hörte mir schon gar nicht mehr zu...
"Also, das ist meine Trainingsstrecke. Hier sind Hindernisse auf dem einen Weg und der Andere ist mit Zielen versehen. Wenn du nur Hindernisspringen machen möchtest reiten wir daher. Wenn du allerdings Bogenschießen möchtest... dann nehmen wir diesen Weg." "Wie jetzt?! Du hast eine geheime Trainingsstrecke und ich erfahre erst jetzt davon?" "Naja bisher durfte ich dir Bogenschießen ja nur auf dem Boden beibringen und vor kurzem erst hast du es auch auf dem Pferd machen dürfen." "Ok aber wie, ohne..", und schon packte sie zwei Bögen aus dem Rucksack und lächelte mich verschmitzt an. Ich schüttelte nur meinen Kopf und ritt mit Picasso nah an Hades und Milena ran, sodass ich den Bogen und die Pfeile einfach nehmen konnte.
Nach ein paar Momenten der Vorbereitung, schickte Milena mich vor.
Sie meinte nur, das sie mit Picasso diese Strecke schon oft geritten war und ich ihn daher einfach nur treiben und mich auf die Ziele konzentrieren konnte.
Also ritt ich los. Picasso wusste was anstand und galoppierte stetig und ruhig los. Ich musste nicht einmal mehr viel treiben und schaute nach den Zielen...
Zu meiner Überraschung traf ich erstaunlich Viele und hatte trotzdem noch Kontrolle über das Pferd. Kaum rief mir Milena von hinten zu, das es alle waren und ich mich jetzt auf die Strecke konzentrieren sollte, kam auch schon das erste Hindernis.
Es waren nur ein paar Sprünge über den ein oder anderen Baumstamm und einen kleinen Bach.
"Wow Milena, das müssen wir öfter machen! Es hat total viel Spaß gemacht!", sie lachte nur ein wenig und ritt los. "Ja ich weiß.. allerdings müssen wir schauen das es nicht auffliegt.", das war klar, und ich war mir sicher, das es so bald nicht passieren wird.
Wir ritten also weiter und tatsächlich waren wir immer noch im Zeitplan.
"Was musst du heute sonst noch so machen?", fragte sie irgendwann, um die Stille zu brechen. "Ich glaube heute muss ich noch ins Dorf mit Lucien und Caleesy. Die beiden müssen neue Dinge kaufen und ich soll da auch irgendwas machen."
Ein wenig freute ich mich ja schon darauf mit ihnen etwas zu unternehmen und es war immerhin besser als nur im Schloss zu sitzen.
Aber jetzt mussten wir erstmal wieder zurück reiten.
Picasso und Hades hatten allerdings noch immer viel Energie, also entschieden wir uns noch ein Stück zu galoppieren...
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Prinzessin und Dorfnarr
FantasyAgira und Amando... ob sie es schaffen, dem Schicksal entgegenzutreten? Wer weiß... Kapitel: {10} PS: Das Bild ist nicht von mir ich habe es von Pinterest😊