And the chaos within me found balance

Kapitel 3

𐤟Julia𐤟

Nach einem anstrengenden Hin und her und bangen, ob wir die Geburt überhaupt ohne Notsectio weiterführen können, lege ich der Mutter endlich den kleinen Jungen auf die Brust. "Herzlichen Glückwunsch." flüster ich. Glücklich lächelt das Paar auf ihren Sohn herab. Dem Baby geht es gut, er hat trotz der schwachen Herztöne gekämpft, um nicht im OP auf die Welt zu kommen. Ich werfe Herrn Böhm einen Blick zu und gemeinsam verlassen wir den Raum, um die frisch gebackene Familie für einen Moment allein zu lassen. "Das war ziemlich gute Arbeit" sage ich zu meinem Helfer. "Finde ich auch." bestätigt er mich. Im Nebenraum angekommen Waschen wir uns die Hände. Dann drehe ich mich zu ihm um und mustere ihnen für einen Moment. Er bemerkt meinen Blick und erwidert ihn. Ertappt beiße ich mir auf die Unterlippe.
"Ich bin Lennart, aber wenn du keinen Krieg mit mir anfangen willst, nennst du mich einfach Lennni, eine von wenigen männliche Hebammen überhaupt und seit einer Woche neu hier." er streckt seine Hand nach meiner aus. "Da drin war ja nicht viel Zeit, dass wir uns richtig vorstellen konnten." mit einer Kopfbewegung deutet er in Richtung Kreißsaal. Ich erwidere seinen Händedruck. Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. "Julia. Fachärztin und Leiterin des Kinderwunschzentrums." Etwas zu lange halte ich seine Hand fest, als ich es bemerke ziehe ich sie schnell weg und versuche mir nichts anmerken zu lassen. "Dann ergänzen sich unsere Berufe ja super." stellt er fest. "Du begleitest die Paare auf dem Weg zur Schwangerschaft und ich helfe Ihnen das Endergebnis auf die Welt zu bringen." er malt zwei Anführungszeichen in die Luft und lacht mich an. Ich nicke. "Ich denke auch. Ich muss leider direkt wieder zurück ins KWZ. Aber wenn du nachher kurz Zeit hast, können wir uns in meiner Pause nochmal in Ruhe vor dem Klinikum treffen. Vorausgesetzt zwischen 13.00 und 14.00 Uhr möchte nicht unbedingt ein Kind auf die Welt kommen." "Wenn das nicht der Fall ist, bin ich da." sagt er. Und wendet sich von mir ab. "Bis dann." murmel ich noch, als er schon verschwunden ist.