Kapitel 6

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𐤟Julia𐤟

Für einen kurzen Moment schließe ich die Augen. Schnell spüre ich die Wärme der Sonne auf meiner Haut, doch meine Gedanken landen immer wieder bei Lenni. Schon verrückt, wie schnell sich alles auf den Kopf stellen kann. In meinem Bauch kribbelt es, dabei kenne ich ihn doch gerade einmal ein paar Stunden. Klar, er ist nett und zuvorkommend. Und auch charmant. Das er mir was zu trinken mitgebracht hat war auch irgendwie süß. Aber warum um alles in der Welt muss mein Herz jetzt so verrückt spielen.
Ich beschließe diesen Gedanken ein Ende zu setzten und stehe abrupt von der Bank auf der ich immer noch sitze auf.
Den ganzen Tag arbeite ich vor mich hin, kann mich aber hier und da nicht ganz so gut konzentrieren. Aber zum Glück muss ich nicht in den OP. Ich sitze gerade an den Patientenbriefen, als ich entnervt aufstöhne. Wenn ich eins an meiner Arbeit nicht mag, dann die ständige Dokumentation. Ich schnappe mir mein Tablet und scrolle ziellos darauf herum. Irgendwann lande ich bei den Dienstplänen. Mein Blick bleibt bei einem hängen. Ich schaue auf den Namen. Natürlich. Lennart Böhm. Neugierig lese ich mir seine Arbeitszeiten durch. Ich stelle fest, dass sich ein paar mit meinen überschneiden. Heute haben wir sogar die gleichen Zeiten.
"Berger mitkommen." kommt es dann plötzlich von der anderen Seite des Stationscounters. Ertappt schaue ich auf, doch bevor Moreau einen Blick auf mein Tablet werfen kann, schnappe ich es mir und stehe auf, um ihm zu folgen. Während des restlichen Tages keimt eine Idee in mir auf. Doch immer wieder werde ich unterbrochen und kann den Gedanken nicht zu Ende führen. Jetzt stehe ich in Bereitschaftsraum und öffne meinen Spind. Ich bin allein. Meine Gedanken verheddern sich und ehe ich eine Entscheidung treffen kann, klopft es an der Tür.

And the chaos within me found balance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt