𐤟Julia𐤟
Für eine Weile sitzen Lenni und ich still nebeneinander und hören auf das Rauschen der Gera. So langsam merke ich, wie sich die Müdigkeit und die Erschöpfung, die die Schmerzen ausgelöst haben, in meinem Körper ausbreiten. Lautlos gähne ich. Meine Augen fallen immer wieder zu, doch ich zwinge mich sie auf zu halten. Ich beginne zu frieren und versuche mich mit den Händen zu wärmen. Lenni bekommt es mit und rutscht näher an mich heran. Ich merke wie er mir vorsichtig über den Rücken streicht. Ich erschrecke erst, stelle dann aber fest, dass es sich gut anfühlt. Ich lasse mich ihm entgegen nach hinten fallen, bis ich mit meinem an seinem Oberkörper liege. Er legt seine Arme um mich und schließt mich in eine Umarmung. Wir wärmen uns gegenseitig. Ich rieche den Duft von Lenni und atme ihn tief ein.
Irgendwann schrecke ich hoch. Lenni hält mich immer noch in seinen Armen. Ich stelle fest, dass ich geschlafen habe, das Morgenrot erleuchtet bereits den Himmel. Lenni merkt, dass ich wach bin und richtet sich auf. "Morgen" nuschelt er. Ich drehe meinen Kopf, so dass ich ihn sehen kann.
Auch ich versuche mich gerade hinzusetzen, doch das lassen die Schmerzen, die augenblicklich von meinem Bein in den ganzen Körper übergehen nicht zu. Scharf ziehe ich die Luft ein. "Tut es immer noch so weh?" besorgt blickt Lenni auf mein Bein. Ich nicke. "Wir müssen trotzdem schauen, dass wir hier wegkommen." erkläre ich. "Ja" antwortet er mir. "Lass mich versuchen dich zu tragen." Ich nicke.
Irgendwie schaffen wir es den Abhang, den ich gestern Abend hinuntergerutscht bin hoch zu kommen, ohne dass ich von Lennis Arm falle.
Er setzt mich kurz ab und gemeinsam verschaffen wir uns einen Überblick. Etwa hundert Meter entfernt entdecke ich mein Auto. "Da" rufe ich voller Freude und zeige auf den kleinen roten Wagen. Auch auf Lennis Gesicht bildet sich ein Lachen. Vorsichtig nimmt er mich wieder hoch und läuft zum Auto.
Mit quietschenden Bremsen hält Lenni meinen Wagen vor dem Johannes Thal Klinikum an. Mit meinem Bein war es unmöglich, dass ich fahre, also habe ich Lenni großzügig das Steuer überlassen. Er steigt aus und läuft auf meine Seite, um mir die Tür zu öffnen und aus dem Auto zu helfen. Ich greife nach seiner Hand. Auch wenn ich mich ihm gerne stärker zeigen würde, bin ich froh, dass er da ist. Ich bin müde und auch trotz der Heizung im Auto, die wir auf die höchste Stufe gestellt haben, ist mir immer noch kalt. Außerdem werden die Schmerzen in meinem Bein stetig schlimmer. Dank Lennis Unterstützung schaffe ich es ins Klinikum.
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And the chaos within me found balance
FanficJulia hat ihre Beziehung mit Dr. Niklas Ahrend abgeschlossen und ist bereit für einen Neuanfang, das dieser so schnell näher rückt, konnte sie allerdings nicht ahnen.