Meine Ganz Eigene Sammlung Von Ereignissen

Glaubst Du Mir?

Endet nicht irgendwann einmal jede Reise? Hört man nicht immer von allen Seiten, daß es so besser ist? Warum verbringt man diese ganze Zeit zusammen, nur um herauszufinden, daß alles keinen Sinn hatte?

Ihm nach Monaten wieder schreiben, ohne jegliche Hintergedanken. Wie hätte ich damit rechnen sollen, daß genau diese eine blöde Nachricht, der Beginn einer ganzen Reise werden würde? War ich also doch an allem Schuld? Ich habe ja schließlich diese Nachricht verschickt und somit alles angefangen.

Alles aus unserem Leben geteilt, jeden Tag miteinander geschrieben und irgendwann hat man sich dann auch endlich zu Gesicht bekommen. Wir haben Spaß gehabt, gelacht, geweint und alles zusammen erlebt. Ich errinere mich, wie wir nicht eine einzige Sekunde die Finger voneinander lassen konnten. Wir waren jedesmal so unglaublich aufgeregt, wenn wir uns sahen. Schon kam das erste Mal kuscheln, küssen, ich liebe dich sagen und alles was man sonst noch so erleben konnte.

Das alles genau in dieser Zeit, wo die Welt den Anschein gemacht hat unterzugehen. Ich fühlte mich wie der schönste, schlauste und lustigste Mensch der je auf dieser Welt exestierte und das nur durch ihn.

Ich habe mein bestes gegeben, um das zu sein was er braucht und um ihn dort rauszuholen, wo er gerade war. Woher hätte ich wissen sollen, daß er es eines Tages so mit Füßen treten würde? Ich bin nicht schuld, auch wenn die ganze Welt versuchen will mir das einzureden.

Ich wollte nur lieben und da sein und ihm helfen. Ich habe gekämpft, auch wenn alle mir sagen das ich aufgegeben habe. Ich habe alles versucht, aber manchmal ist alles einfach nicht genug. Manchmal kann man alles tun und trotzdem einem Menschen jedeglich beim untergehen zusehen. Wie konnte nur etwas so schönes, so ekelhaft werden? Ich wollte so nicht mehr sein und ich wollte nicht mehr leiden. Ist es wirklich so verwerflich etwas zu beenden, damit man nicht mehr leiden muss?

Ich habe ihn nicht verlassen, weil ich ich ihn nicht geliebt habe. Ich habe ihn nicht verlassen, weil ich ihm wehtun wollte und ich habe ihn erst recht nicht verlassen, weil ich aufgeben habe. Ich habe es getan, um mich zu schützen.

Ich war nicht mehr wichtig. Ich war egal und alles andere wurde wichtiger. Die falschen Freunde wurden plötzlich wichtiger, als alles andere. Mich zurücklassen und sich selbst kaputt machen war ihm wichtiger.

Ich habe gekämpft. Ich habe so sehr gekämpft, um ihn da rauszuholen. Alles was ich als Dank bekommen habe, ist seine Zunge in dieser Frau. Als es nicht mehr ging täuschte er mir vor, daß er sich drastisch ändern könnte. Er sagte mir wenn ich jetzt gehen würde, dann hätte er sein Leben, sein ein und alles und seine Welt verloren. Wer hätte bitte wissen können, daß es einfach nur eine riesen Lüge war, damit ich mich schlecht fühle?

Dann, zwei Tage nachdem er seine „Welt" und sein „Leben" verloren hatte, war aufeinmal jemand ganz anderes sein Anker geworden. Diese ganze Reise mit all der Liebe, dem Schmerz und der Trauer bin ich also nur gegangen, um die Schuldige zu sein? Wieso schaut keiner hinter die Kulissen? Warum sieht denn keiner das er sich ein scheiß um mich schert? Warum bin ich diejenige, die aufgeben hat, obwohl er schon lange vor mir keinen Willen mehr hatte?

Alle sehen nur wie verletzt er angeblich war und er kommt damit durch. Selbst als er allen mitten ins Gesicht gelogen hat, ist er damit durchgekommen und ich bin schuldig? Niemand hat mir zugesehen oder auch nur eine Sekunde versucht zu verstehen, wie mein Weg war und warum er so endete.

Ich war nicht diejenige, die nicht mehr kämpfen wollte. Ich war nicht diejenige, die nicht nur sich, sondern auch andere mit ins verderben gestürzt hat und ich war auch verdammt nochmal nicht diejenige die mich nach zwei tagen ersetzt hat!

Glaubst du mir jetzt, wenn ich dir sage das ich gekämpft habe? Glaubst du mir jetzt, wenn ich dir sage, daß ich mich ausgenutzt fühle, weil ich diese ganze scheiße umsonst ertragen habe? Glaubst du es mir jetzt ?