Kapitel 16
Amu's Sicht:
Mir steigen noch mehr Tränen in die Augen. „Es tut mir leid! Einfach alles! Ich hab das doch nicht so gemeint! Wirklich nicht! Als du mir das alles erzählt hast, hab ich mich wieder erinnert und jetzt fühl ich mich so schlecht! Du hattest recht, ich hab mir die Erinnerungen gelöscht, aber nur die an dich, Utau und Kukai. Ich wollte euch doch nicht in Gefahr bringen! Du musst mir glauben! Ich hätte euch niemals- „ Er unterbricht mich durch einen Kuss, welchen ich zögernd erwidere. Nach einer Weile lösen wir uns von einander und Ikuto blickt mit einem lüsternen Blick zu mir hinunter. „So wie du gerade aussiehst fällt es einem echt schwer, nicht über dich her zufallen“ Mir wird bewusst, dass meine Kleidung größtenteils zerrissen ist und fast meinen ganzen Körper entblößt ist. Ich erröte. „Wenn man die ganzen Wunden weg nimmt, könnte ich mich noch weniger zurück halten. Ich will dich ja nicht verletzten. Auch wenn du gerade ziemlich verführerisch Aussiehst, so fast nur in Unterwäsche...“ Inzwischen muss mein Gesicht rot wie eine Tomate sein. Vorsichtig streichelt er über mein gebrochenes Bein. „ich muss mich wohl oder übel noch etwas gedulden müssen... Wie lange braucht dein Körper, das alles zu heilen?“ „Keine Ahnung, vielleicht 3 oder 4 Tage, wieso?“ „Na gut, wir machen´s so: Wenn Tadase heute Abend wieder kommt, schlag ich ihn mit dem Stecken da hinten K.O. Du musst ihn solange ablenken“ Ich nicke, schmoll aber ein bisschen herum. „Was?“ „Hm?“ „Wieso schmollst du?“ Ich erröte. „Nicht so wichtig“ „Amu“ Seine Stimme klingt Drohend. Ich zieh eine Augenbraue hoch. Er grinst. „Ja, ich drohe dir“ Er nimmt meine Arme, hält sie mit einer Hand über meinem Kopf zusammen und beugt sich über mich. „Warum schmollst du?“ „Darum“, meine ich beleidigt. Er schmunzelt und küsst mich auf die Nasenspitze. Dann lässt er meine Hände los und richtet sich auf. Er stellt sich mit dem Stecken hinter die Türe dann warten wir. Als die Türe - draußen ist es schon lange dunkel geworden – endlich geöffnet wird, kommt Tadase mit einem Tablett voll Essen in den Raum. „Wo ist Ikuto?“ „Keine Ahnung, Er ist vorhin durch die Türe geflohen. Ihn wirst du nicht mehr bekommen!“ „Aha“ Er stellt das Tablett vor mir hin und kippt Sekunden später zur Seite. Ikuto hat ihn von hinten nieder geschlagen. „Sollen wir?“ Ich nicke. Er lässt den Stock fallen und nimmt mich vorsichtig auf die Arme. „Bequem genug, Prinzessin?“ Ich bekomme bei meinem alten Spitznamen Tränen in die Augen. „In deinen Armen immer“ Er drückt mich noch etwas mehr an sich. „meinst du er lässt uns jetzt in Ruhe?“ „Das will ich doch hoffen! Und wenn nicht, werd ich ihm immer wieder eine über braten!“ „Das nächste Mal musst du aber eine Bratpfanne nehmen, hörst du? Mir Bratpfannen soll´s viel witziger sein!“ Er lächelt mich vielsagend an. „Hast du wieder so ein verrücktest Buch gelesen, wie früher?“ „Natürlich! Ich hab´s dir schon mal gesagt: Bücher sind mein Leben!“ Er schmollt. „Natürlich nach Dir. Du bist noch viel wichtiger für mich, du Idiot“ Seine Augen erhellen sich und er schaut mich erstaunt an. „Wirklich?“ „Nope, ich hasse dich immer noch!“ Ich verdrehe meine Augen. „Natürlich, das hab ich dir aber schon damals gesagt!“ „Ich weiß. Ich wollt nur wissen, ob du dich wirklich wieder an alles erinnerst!“ Idiot! Jetzt schmoll ich wieder. „Warum hast du eigentlich vorher geschmollt?“ Wieder erröte ich. „Musst du nicht wissen. Ist nicht so wichtig“ „Mich interessiert alles was du machst, Prinzessin. Schließlich konnte ich in letztes Jahr nicht bei dir sein. Wieso bist du damals eigentlich zurück zu den Hotori´s gegangen?“ „Ich wollt sie warnen. Der Rat war auf dem Weg zu ihnen, weil sie 4 Jahre einen Vampir beherbergt haben. Aber ich war nicht schnell genug. Das Haus stand schon in Flammen, als ich bei ihrem Haus war. Das hat mich irgendwie runter-gezogen, schließlich haben sie mich 4 Jahre lang bei ihnen wohnen lassen. Auch wenn mich Tadase gequält und Vergewaltigt hat“ Er nickt verständlich...
9 Jahre später
„MAMA! WO BIST DU?“, schallt es durch das Haus. „Hier mein Schatz, in Papas Arbeitszimmer“ Schnell kommt der kleine, blau-haarige Junge auf mich zu gestürmt und umarmt mich stürmisch. „Ryu! Was machst du hier? Ich dachte du gehst mit Papa einkaufen“ „Papa hat gesagt, ich darf nicht mitkommen und jetzt bin ich eben noch hier und...“ „Und du langweilst dich. Wie immer, oder?“ „Genau. Kannst du mir was vorspielen?“ Ich überlege kurz. „Klar, warum nicht. Was soll ich den spielen?“ „Mhh...“ Er überlegt. „Vielleicht das, was du mir jeden Abend vorspielst?“ „Na gut, dann komm“ Ryu folgt mir in unser Schlafzimmer und ich hole meine Violine aus dem Schrank. „Wo soll ich den spielen?“ Er schaut mich aus seinen Bernsteinfarbenen Augen bittend an. „Im Wald? Kannst du bitte auf unserer Lichtung spielen? Bütte!“ Ich wuschel ihm durch die Haare und nehm ihn bei der Hand. „Wenn du willst“ Seine Augen strahlen. Als wird dann an der Lichtung angekommen sind, lässt sich Ryu auf´s Gras fallen. Er schließt seine Augen und lauscht dem Lied. Nach dem letzten Ton knie ich mich neben Ryu und merke, das er eingeschlafen ist. Lächelnd packe ich meine Geige in den Koffer zurück, schultere sie und nehme Ryu auf den Arm. „Was machst du denn da?“ Lächelnd drehe ich mich zu meinem Mann um. „Ich schaffe deinen Sohn ins Haus. Du willst ihn ja nicht beim einkaufen dabeihaben“ Er kommt auf mich zu und küsst mich. „Hast du es bekommen?“, frage ich ihn. „Natürlich! Nagi hat mir noch was geschuldet. Er hat sie extra auf die Seite gelegt“ Erleichtert laufe ich mit Ikuto zu unserem Haus zurück.
Am nächsten Morgen
„Mama. Mama! MAMA! MAMA! Aufstehen!“ Aufgeregt springt Ryu auf mir herum. Nörgelnd wälze ich mich in unserem Bett umher. „Nicht jetzt, Ryu. Lass mich schlafen!“ „Nope. Mama! Heut ist meinen 8 Geburtstag, ich will mein Geschenk haben. Bitte!“ Mit einem leichtem Lächeln setzte ich mich auf und werfe einen Blick auf den noch schlafenden Ikuto. „Okay, aber wir müssen leise, um Papa nicht zu wecken, Ok?“ Er nickt eifrig. Vorsichtig steige ich aus dem Bett und gehe mit Ryu nach unten. „Was ist es?“, fragt er mich sogleich. „Jetzt lass dich doch überraschen, willst du nicht, dass Papa dein Geschenk auch sieht?“ „Doch... Sollen wir ihn wecken?“ „Nein, lass ihn doch schlafen. Er musste gestern noch ziemlich viel erledigen. Wenn er aber in einer Stunde nicht aufsteht, kann du ihn aus dem Bett schmeißen“ Freudenstrahlen springt er im Wohnzimmer umher. Es klingelt an der Tür. Zusammen gehen wir zur Türe und öffnen sie. „UTAU!“, freut sich Ryu und umarmt die blond haarige glücklich. „Hey, Kukai. Utau, ihrs eid schon hier?“ „Ikuto hat gesagt, um 12 Uhr, und das ist jetzt!“ „Ach echt? Ah,ok. Ikuto schläft noch...“ „WAS?!“ Sofort stürmt Utau in Ikuto und mein Schlafzimmer. „Ikuto, du stehst sofort auf. Dein Sohn hat heute Geburtstag und du liegst noch faul im Bett. Was bist du denn für ein Vater?“, hört man Utau von ober schreien. „Hab ihr auch ein Geschenk für mich“, fragt Ryu Kukai. Dieser grinst verschlagen. „Natürlich. Sonst wären wir ja nicht hier, oder?“ „Dann komm“ Ryu pack Kukai am Handgelenk und zieht ihn ins Wohnzimmer. Ich schließe seufzend die Tür. „Was hast du denn da eigentlich an?“ Kukai deutet auf meine Jogginghose und mein T-Shirt. „Oh, tut mir leid der Herr, aber ich wurde vor 10 Minuten aus dem Schlaf gerissen und musste ein hyperaktives Kind beaufsichtigen. Aber jetzt sind ja Sie da und können nach ihm gucken, sodass ich mich Anziehen kann, oder?“ Mit Mühe verkneift sich Kukai ein Lachen und nickt. „Gut. Ich lasse die beiden Herren dann alleine mit ihren Geschäften. Wenn die werten Herren noch etwas wünschen, sie dürfen mich jederzeit rufen“ Jetzt ist es mit seiner Selbstbeherrschung geschehen und er kugelt sich vor lachen. Mit einem zuckersüßen Lächeln und einem leichten Knicks verlasse ich den Raum. Auf dem Weg nach oben kommt mir Utau entgegen. „Was habt ihr denn gestern Abend gemacht, dass Ikuto so K.O ist?“, fragt sie mich mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Wir müssen uns aber keine Sorgen machen, uns um noch so einen kleinen Teufel kümmern zu müssen, oder?“ Ich erröte und schüttle schnell meinen Kopf. Mit einem Grinsen auf den Lippen läuft Utau an mir vorbei und geht zu Kukai,der immer noch auf dem Boden liegt. Und sih den Bauch hält. Mit roten Wangen gehe ich in unser Schlafzimmer. „Kann du deiner Schwester sagen, sie soll nicht so obszöne Andeutungen machen?“ „Obszön? Was hat sie dich denn gefragt?“ „Ob wir gestern Abend mit einander geschlafen haben, weil du so K.O bist“ Jetzt errötet auch er leicht. „Kann ich machen“ „Gut“ ich geh an ihm vorbei an den Kleiderschrank und ziehe das braune, schon raus gelegte Kleid an. „Wow, das steht dir wirklich gut. Solltest du öfter tragen. Jetzt siehst du wirklich so aus wie eine Prinzessin“ Ich lächle ihn warm an. „Komm“ Er reicht mir seine Hand und zusammen gehen wir runter zu unserem Sohn. „Kann ich jetzt endlich meine Geschenke haben?“ „Na gut. Kukai, Utau, wollt ihr anfangen?“ Utau lächelt Ryu an und überreicht ihm ein kleines Paket. Vorsichtig packt er es aus und nimmt den Deckel ab. „Ein Notenheft?“ „Es gehört indirekt zu dem Geschenk deiner Eltern“, erklärt Kukai. Erwartungsvoll dreht er sich mit dem Heft zu uns um. „Was ist es denn?“ „Hier“ ich überreiche ihm ein etwas größeres Geschenkt. Genauso vorsichtig wie vorher packt er es aus. Erstaunt weiten sich seine Augen, als er das Paket endgültig aufmacht. „Eine Violine?!“ Er schaut uns mit großen Augen an. „Es war Mama Idee. Weil du ihr doch immer so gern beim spielen zuhörst, da dachte sie sich, dass du vielleicht auch Geige spielen willst“, erklärt Ikuto. Glücklich rennt Ryu auf uns zu und umarmt uns. „Danke! Ich hab euch beide ganz dolle lieb. So lieb hat euch niemand, nur ich!“ Lachend erwidern wie seine Umarmung. Er löst sich wieder von uns und nimmt die geige in die Hand. Ich gebe ihm den Bogen in die Hand.
So viel Glück hab ich mir damals nicht erwünscht. Damals dachte ich, ich hätte alles verloren. Ich dachte, ich würde Ikuto niemals wieder sehen. Ich könnte mich nie bei ihm entschuldigen. Und jetzt sind wir seit knapp 9 Jahren verheiratet und haben einen Sohn zusammen. Glücklicher als jetzt könnte ich nie sein.
Ende
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A Vampire's Lullaby
VampirosDie 16 Jährige Amu Hinamori hatte eine Schlimme Kindheit und folglich kaum noch Freude am Leben. Ob sich das ändern lässt? Das ist fraglich, auch wenn Ikuto alles daran setzt, Amu dazu zu bewegen, sich ihm anzuvertrauen. > Wird bald überarbeitet