Kapitel 78

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Liam POV

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, schlief Louis noch immer eng an mich gedrückt. Vorsichtig löste ich mich von ihm, deckte ihn noch einmal richtig zu, doch da wurde er bereits wach.

„Es, es war kein Traum?", fragte er und seine Stimme klang so unfassbar kratzig und gebrochen, dass mir selbst bald die Tränen kamen.

Ich hatte ihn damals bei seinem Liebeskummer begleitet, doch ich befürchtete, dass dieser Betrug gestern, ein Level bei ihm erreicht hatte, der ihn innerlich regelrecht zerstörte.

„Nein, es war leider kein Traum.", sagte ich sanft, setzte mich wieder zu ihm aufs Bett und strich ihm ein paar Strähnen aus der Stirn.

„Wie konnte er nur? Wie Liam? War ich ihm nicht genug?", seine Verzweiflung raubte mir fast den Atem und ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte.

Ich konnte ja schlecht sagen, dass ich es geahnt hatte. Das ich mir tief im Innersten nie sicher war, dass ein Harry Styles tatsächlich treu sein konnte.

„Lou, um Himmelswillen! Du bist ein so toller Mensch, der alles für ihn gegeben hat. Du hast dich für ihn ausprobiert, du hast ihm jeden Fehltritt den er gemacht hat verziehen und ihn immer wieder zurückgenommen. Bitte glaube nicht, dass es an dir lag. Er ist einfach nur ein riesengroßer Mistkerl und wenn ich mich jetzt nicht um dich kümmern müsste, würde ich dahinfahren und ihn windelweich prügeln!", ich packte ihn an den Schultern, ehe ich sein Kinn ein bisschen hoch drückte, sodass er mich ansehen musste.

„Du gehst jetzt duschen und kommst dann runter in die Küche. Ich mache dir Tee und Pancakes und dann überlegen wir, wie es weiter geht.", ich beugte mich zu ihm vor, drückte ihm einen Kuss auf sein verwuscheltes Haar und machte mich dann an die Arbeit.

XXX

Während ich gerade den Pancaketeig anrührte, begann mein Handy zu klingeln. Ich sah auf den Anrufer. Harry!

Für einen Moment dachte ich daran, dass Gespräch einfach wegzudrücken, doch dann entschied ich mich doch dagegen.

„Was willst du?", bellte ich ins Telefon und hörte am anderen Ende ein leises Schniefen.

„Ist Lou bei dir?", fragte er, die Stimme genauso belegt wie Louis es gewesen war.

„Das geht dich nichts mehr an.", gab ich patzig zurück und hörte ein Aufschluchzen.

„Ich, ich hab es nicht gewollt. Bitte glaube mir Liam. Ich habe es nicht gewollt. Ich liebe nur Louis. Nur ihn!", auch wenn seine Stimme, sein Tonfall wirklich zum Steine erweichen war, blieb ich hart.

„Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du dein Ding in einen anderen Mann schiebst!", knallte ich ihm vor den Latz. „Und sag ja nicht, dass ist aus Versehen passiert!"

„Ich, ich...", wieder hörte ich nur lautstarkes verzweifeltes Weinen, doch in dem Moment war mir Louis näher als Harry.

„Du komm mit deinem Leben klar und lass Louis ab sofort in Ruhe. Keine Anrufe und denk nicht mal dran, hier auf der Matte zu stehen, Styles. Ich habe schon einmal die Scherben hinter dir aufkehren müssen und du kannst glauben wie gern ich dich in alle Einzelteile hacken würde dafür, dass du ihm das erneut angetan hast!", mit den Worten legte ich auf und warf das Handy auf die Arbeitsplatte.

Gerade als ich die Pfanne rausgeholt hatte, mein Puls noch immer von dem vorherigen Gespräch raste, klingelte es erneut, doch diesmal schluckte ich hart, als ich den Anrufer sah.

„Timothy.", sagte ich und merkte wie unsicher meine Stimme klang.

„Liam. Gut, dass du ans Telefon gehst. Ich hatte gehofft, dass du auf eine meiner Nachrichten reagierst.", hörte ich seine sanfte Stimme und hielt das Handy ein Stück weg und entdeckte die dutzenden Nachrichten, die er mir scheinbar geschrieben hatte.

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt