Numero Trentaquattro

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Cara P.O.V

Obwohl das Café super süß ist, ein angenehmer Kaffegeruch in der Luft liegt und das Essen fantastisch aussieht, bleibt mein Blick skeptisch.

Der Inhaber des Cafés, der sich uns als Steve vorgestellt hat, kommt ausgesprochen häufig bei uns vorbei, um uns nach weiteren Wünschen und Ähnlichem zu fragen, wobei ich neben Ethan kaum zu existieren scheine.

„Und hast du schon die neuen Brownies probiert, Ethan?", fragt der junge Mann just in diesem Moment übertrieben freundlich, als er wie aus dem nichts erneut neben unserem Tisch steht.

„Nein, noch nicht, aber mache ich gleich!", verspricht Ethan und deutet auf seinen noch vollen Teller.

„Es schmeckt alles wunderbar Steve", lobt er und geschmeichelt kichert der Besitzer.

„Ach Ethan, du bringst mich ja in Verlegenheit", giggelt er wie ein Schulmädchen und berührt den Musiker leicht übertrieben begeistert an der Schulter.

Ein ekliges, unangenehmes Gefühl breitet sich in meinem Magen aus und die Welle an Eifersucht, die durch meinen Körper schwappt, erwischt mich aus dem Kalten. Ich weiß, dass Ethan auf Tour hunderte Fans trifft, die sofort alles für und mit ihm tun würden, aber da hatte ich bisher immer auf meinen Freund vertrauen können.

Doch der vertrauliche Umgang von Steve mit ihm lässt mich innerlich an die Decke gehen und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich bei den ganzen Anspielungen fast vermuten, die Beiden hatten schon etwas miteinander.

„Steve", mische ich mich mit zuckersüßer Stimme ein und prompt verzieht sich die Miene des Blondhaarigen, als ob er Zahnschmerzen hätte.

„Wärst du so lieb uns noch einmal Kaffee zu bringen? Vielen Dank."

Ich erkenne, wie er sich eine bissige Bemerkung verkneift und stattdessen steif nickt und scheinbar enttäuscht seufzend Distanz zwischen sich und Ethan bringt, um meine Bestellung zu holen.

„Alles gut?", will Ethan besorgt wissen, der wohl meine schlechte Laune bemerkt, als sich Steve entfernt hat und empört schnaubend verschränke ich meine Arme vor der Brust. Ich habe ein ganz dumpfes Gefühl, was die Beiden angeht und jeder Appetit ist mir vergangen, obwohl die bunt leuchtende Früchtebowl vor mir äußerst vielversprechend aussieht.

„Hattest du was mit ihm?", frage ich gerade heraus und Ethan schaut wie ein angeschossenes Reh.

„Was, nein", dementiert er perplex, aber jegliche Farbe ist aus seinem Gesicht gewesen.

„Ethan mir ist egal mit wem du vor mir etwas hattest, aber bitte sei ehrlich", fordere ich ernst und er rauft sich die Haare.

„Okay lass mich das erklären", beschließt er und ich nicke auffordernd.

„Letztes Jahr in London habe ich mich sehr ausprobiert, nicht nur was meine Musik angeht, sondern auch, was neue Bekanntschaften angeht. In diesem Zeitraum hatte ich mit Männern und Frauen gleichermaßen ein paar intimere Intermezzos, aber ich schwöre dir, dass ich für keine von diesen Personen, jemals ansatzweise so viel, wie für dich empfunden habe, das musst du mir glauben! Es war von mir aus nur rein körperlich."

Ich nicke verstehend, denn ich hatte meine Worte absolut ernst gemeint: Mich interessierte es nicht, inwieweit sich Ethan ausprobiert hat, allerdings stört es mich gewaltig, dass Steve mit ihm so umgeht, als ob der Drummer weiterhin ungebunden ist.

„Und Steve?", komme ich auf den Übeltäter zurück.

„Er war mir ein Freund in der Zeit, hat mir neue Leute vorgestellt und sein Café war ein super Treffpunkt. Auf einer Party haben wir uns schließlich geküsst, aber mehr ist da nicht gelaufen und ich will nichts von ihm, wir sind nur Freunde!", erklärt mir Ethan, schwer atmend und angespannt. Seine Augen sind sorgenvoll auf mich gerichtet.

Accusa Ingiusta (Ethan Torchio | Måneskin) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt