Ich könnte schreien vor Wut. Aber ich weiß, dass das nichts nützen wird. Stattdessen klemme ich mir den Laptop unter den Arm und gehe wieder in den Keller. Dort angekommen übergebe ich den Computer an Felicity und beginne mich wieder um zu ziehen.
„Sieh zu was du raus bekommst. Ich fahre zu der letztem Fabrik. Wenn er da nicht ist, habe ich wohl keine andere Wahl, als den Kerl an zu rufen.“
Mit diesen Worten bin ich auch schon weg. Ich weiß noch in etwa wo ich hin muss und so starte ich das Motorrad und fahre einmal mehr weit über jedem Tempolimit und unter absoluter Ignoranz jeglicher Verkehrsregeln durch die Stadt. Ich weiß nicht, was ich tun werde, wenn ich den Typen jetzt nicht finde. Endlich komme ich an der Fabrikhalle an. Schon von außen ist klar, dass er nicht hier ist. Das Dach ist komplett eingestürzt. Die tragenden Säulen sind größtenteils zerbrochen. Dennoch gehe ich auf Nummer sicher und durchsuche jeden Winkel, doch je weiter ich in das Gebäude vordringe, desto klarer wird mir, dass er wirklich nicht hier ist. Diese Fabrikhalle wurde, wie so viele andere in der Umgebung, Opfer des Erdbebens. Hier war seit dem wohl niemand mehr drin. Ich atme noch einmal tief durch, dann schalte ich mein Headset ein. Es gelingt mir nur mühsam meine Stimme unter Kontrolle zu halten, als ich mit meinen Freunden spreche.
„Er ist nicht hier. Bist du bereit sein Telefon zu orten Felicity?“
„Oliver, du kannst dich ihm nicht ausliefern, wer weiß, was er mit dir macht!“
Felicitys Stimme überschlägt sich fast vor Angst. Ich weiß, dass das was ich hier mache nicht nett ist, aber es muss sein. Ich ignoriere ihre Aussage und verleihe meiner Stimme einen drohenden Unterton.
„Bist du bereit ihn zu orten oder nicht?!“
„Ich… Ja, ich bin so weit. Rufst du ihn mit deinem oder mit dem Arrow-Handy an?“
„Mit meinem.“
„Ok, leg los.“
Ich tippe die Nummer ein. Die Angst um meine Schwester lässt meine Hände beben. Wenn es hier nur um mein Leben ginge, wäre ich vermutlich tiefenentspannt, so bin ich in nervliches Wrack. Nach zwei maligem Tuten wird der Hörer abgehoben und ich erkenne die Verzerrte Stimme von Theas Entführer.
„Hallöchen. Wer ist da bitte?“
Nur mühsam gelingt es mir meine Stimme ruhig klingen zu lassen, als ich antworte.
„Hier ist Oliver Queen, ich habe ihre Nachricht bekommen.“
„Sehr schön. Sie tun jetzt genau was ich ihnen sage: Fahren sie zur Gregory-Martins-Road. Dort gehen sie ins Blue Lagune Hotel und sagen es wäre ein Zimmer auf den Namen Queen reserviert worden. Das Zimmer ist bereits bezahlt. Nehmen sie die Schlüssel und gehen sie in das Zimmer. Dort warten sie auf mich. Kein Gepäck, keine Tricks und wenn ich auch nur die geringste Spur von Polizei sehe, ist ihre Schwester schneller tot als sie ihren Namen sagen können! Sie haben zwei Stunden und keine Minute mehr. Verstanden?“
Ich hole noch einmal tief Luft ehe ich antworte.
„Ja ich habe verstanden. Was ist mit Thea? Geht es ihr…“
In diesem Moment legt er auch schon auf.
„Hast du ihn Felicity?“
Ich als Antwort bekomme ich nur ein leises Schluchzen aus dem Ohrhörer. Schließlich ist es Dig, der sich meldet.
„Sie hat es nicht geschafft. Der Anruf ging zu schnell. Oliver du kannst da nicht hinfahren!“
„Ich muss Dig. Ich habe gar keine Wahl.“
Meine Stimme klingt als würden zwei Konzertflügel an den Stimmbändern zerren. Nur durch jahrelanges Training gelingt es mir, nicht die Fassung zu verlieren. Während Dig weiter auf mich einredet und versucht mich davon zu überzeugen, dass ich einen gewaltigen Fehler mache, setze ich meinen Helm wieder auf und fahre, wie schon den halben Abend über, viel zu schnell zum Club zurück. Dort stelle ich das Motorrad ab und betrete den Keller wie immer über einen Seiteneingang. Felicity versucht offenbar immer noch jedes noch so kleines Detail in den Film und Tonaufnahmen, die wir von Donnor haben in verwertbare Informationen um zu wandeln. Normalerweise ist sie in solchen Phasen der Konzentration durch Nichts in der Welt von ihrer Arbeit abzulenken, doch heute hebt sie nicht nur den Blick, als ich den Raum betrete. Sie steht auf und kommt mir entgegen bis wir uns Auge in Auge gegenüber stehen, auch wenn das für sie heißt, dass sie den Kopf in den Nacken legen muss
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Ich hasse Regen
FanfictionOliver passiert etwas, was einem Rächer der Nacht eigentlich nicht passieren sollte: Sein Tank ist lehr. Kilometerweit von der nächsten Tankstelle entfernt steht er ohne funktionierenden fahrbaren Untersatz im Regen und verflucht sein Schicksal...