Es war ein Tag wie jeder andere. Ich ging aus der Schule und machte mich auf den Weg nach Hause. Wie jeden Tag wartete ich auf den Bus, ob der gutausehende Junge wieder da ist ?
Ich war bei der Haltestelle angekommen, er stand dort mit ein paar Freunden. Es war mir total unangenehm an ihnen vorbei zu gehen obwohl ich ihn nicht kannte.
Ich bin in den Bus eingestiegen, hab mich auf einen leeren Doppelsitz gesetzt, meine Kopfhörer aus der Tasche gekramt und die Musik aufgedreht.
Die Jungs standen einen Abteil vor mir und waren so laut, dass ich die Musik auf die Lauteste Höhe stellen konnte und man sie trotzdem gehört hatte.
Ich habe aus dem Fenster geschaut um mich irgendwie abzulenken. Er hatte mich angeschaut , ich musste mir das Grinsen verkneifen und starrte nun aus dem Fenster.
Nach zwei Stationen hab ich gesehen das die Jungs ausgestiegen waren, sie gingen an der Fensterscheibe vorbei und schauten mich komisch an. Natürlich war ich nun Gesprächsthema nummer 1. Das interessierte mich aber recht wenig. Ich habe mich umgesehen um zu schaun wo er sitze. Der Bus war fast leer, es saßen 2 alte Frauen in der nähe des Fahrers, ein Pärchen am Ende des Busses, ein paar Kleinkinder standen bei der Tür und ich, doch wo war er ?
Nach ein paar Sekunden habe ich realisiert das er neben mir gesessen ist. Der ganze Bus war leer und er setzt sich neben mich ?
Ich nahm meine Kopfhörer lamgsam aus meinen Ohren und drehte die Musik ab.
Unauffällig hab ich hinüber geschaut, wohl doch zu auffällig, dass er es gemerkt hat.
Mit einem 'Hi' hat er mich nun überrumpelt. Ich war irgendwie überfordert mit der Situation.. Er strahlte mich an. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Nach all den überlegungen wie ich ihm antworten sollte, hat er sich wahrscheinlich nichtmal mehr eine antwort erwartet.
Mit einem nett gemeinten 'Hallo' hab ich nach einer gefühlten Ewigkeit geantwortet. Wir starrten uns an. 'Ich heiße Theo', sagte er plötzlich. 'Ich bin Gwen'.
'Ich muss austeigen, bis zum nächsten mal.'
Was meinte er jetzt mit bis zum nächsten mal ? Ich wollte 'Tschüss' sagen, doch er war schon längst aus der Tür gegangen.
Ich habe ihn wochenlang nicht gesehen, obwohl wir in die selbe Schule gehen.Bis an diesem einen Tag den ich nie vergessen werde.
Wir haben uns wieder bei der Bushaltestelle getroffen. Ich habe nichtmehr erwartet ihn dort zu sehen, ich habe oft mehrere Busse absichtlich "verpasst" damit wir uns vielleicht wiedersehen. Ich hätte ihn am liebsten angeschrien und gefragt wo er so lange war, er ist nur leider nichts für mich ausser ein gutausehender Junge aus meiner Schule.
Ich bin einfach an ihm vorbei gegangen, als würde ich ihn nicht kennen. Tuh ich auch nicht, zumindest nicht außerhalb meiner Vorstellung.
Er schaute verwundert. Dieses mal war er alleine bei der Station und nicht mit seinen tollen Draufgänger Freunden. Ich stelle mich hinter die Station sodass er mich nicht sehen konnte.
Ich habe mich getäuscht. Er hatte mich gesehen. Er kam zu mir und sagte wie gewohnt 'Hi'. Ich habe nicht geantwortet. Ich war wütend auf ihn, ohne das er was gemacht hatte.
Theo hat gemerkt das etwas nicht stimmte und stand einfach da. 'Ist alles ok ?' Ich glaube ich habe in dem Moment nicht ausgesehen als wäre alles ok. 'Möchtest du reden ?' ' Ich bin ein guter Zuhörer. '
'Schon oke' sagte ich und ging einen Schritt zur Seite.
Er fragte mich was los sei. Und plötzlich kam der Bus.
Ich habe mich wieder auf einen freien Doppelsitz gesetzt. Theo setzte sich neben mich. 'Gwen was ist los?' fragte er.
'Es ist nichts ok ? Du warst da, und dann auch wieder nicht. Weist du, ich bekomm dich nicht aus dem Kopf. Du bist mein ständiger Begleiter. Ich hoffe jedes mal dich zu sehen. Ich möchte nichtmehr dieses eine Mädchen sein das du nur von der Bushaltestelle kennst.' Ja, das hätte ich sagen sollen. Doch nur ein ' Ich glaube es ist alles ok.' kam aus mir heraus.
Theo lies nicht locker und fragte ob wir nicht aussteigen wollen, um ein bisschen spazieren zu gehen.
Ich war damit einverstanden. Also stiegen wir die nächste Station aus.
Wir setzten uns auf eine Bank, sodass wir genau gegenüber saßen. 'Ich glaube du bist böse auf mich', sagter er. ' Ich glaube du hast dir mehr dabei gedacht, genauso wie ich. Als ich dich das erste mal sah, war ich sofort hin und weg von dir und als wir dann im Bus waren und du mir nicht gleich geantwortet hast, war das total komisch für mich. Ich bin dir dann aus dem Weg gegangen damit es leichter für uns ist und als du dann plötzlich da standest hab ich es nochmal versucht. Ich konnte ja nichts an der Situation ändern. '
Ich starrte ihn weiterhin an und wusste micht was ich ihm sagen sollte. Ich wusste wieder mal nicht wie ich reagieren soll.'Du musst mir keine Antwort darauf geben, aber bitte sag mir was los ist.'
'Ich mag dich glaube ich, aber eine andere Art.' Er schaute mich irgendwie fassungslos an.
Mir wurde das alles zu viel. Ich wollte mich gerade aufrichten und gehen. Wieso sollte ich ihm mein "Herz" ausschütten wenn dann nichtmal eine Antwort kommt ? 'Warte Gwen, ich mag dich genauso.' Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn an.
Ich setzte mich wieder auf die Bank.
'Was meinst du damit' fragte ich ihn. 'Ich hab mich in dich verliebt Gwen.'
Mein Herz ist stehen geblieben. Was ging hier gerade vor sich ? Ich schaute in den Himmel und sah wie unglaublich schön der Sonnenuntergang war. Der Moment war wunderschön.
' Ich glaube ich mich auch in dich Theo .'
Er musste grinsen.
Ich habe wieder in den Himmel geschaut. Ich spürte wie er mir auf meinen Oberschenkel gegriffen hat. Ich sah ihn an. Er hat seine Hand auf meinen Hals gegeben und mich zu ihm gezogen. Er küsste mich.
Ein unbeschreibliches Gefühl. Nachdem wir uns ziemlich lange geküsst haben, haben wir uns mindestens genauso lange angestarrt. Er hat wunderschöne Braun- Grüne Augen.
Sein Handy klingelte. Seine Mutter rief an. Es hörte nicht auf zu klingeln bis ich bemerkt habe, dass es mein Wecker ist. Ich wachte auf. Diese wunderschönen Tage waren also nur geträumt.
