Kapitel 9 - Misstrauisch

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"Liam?", fragte Louis nur mit großen Augen.
"Uaaaah!", schrie Harry, packte sich Louis, drehte ihn herum und hielt ihn unter desssen Armen, mit ausgestreckten eigenen Armen vor sich. Ein bisschen wie ein Schutzschild
Louis kicherte wie verrückt. Er hing halb in Harrys Armen, sein kompletter Unterleib lag aber auf dem Boden, weil Harry ja nach wie vor saß. Außerdem wusste Louis genau, wenn Liam Harry töten wollte, hätte er das auch locker in der Zeit erledigen können, die Harry gebraucht hatte, um große Augen zu machen.
"Lou-Baby, was machst du denn? Du kannst doch nicht einfach weg laufen. Wir haben uns Sorgen gemacht. Komm her.", sprach Liam, Louis' Lieblingsmenschen einfach vergessend. Endlich wusste er, dass es Louis wirklich gut ging und er wohlauf war.
Er unterstützte seine Worte durch offene Arme in Louis' Richtung und ein Grummeln. Ein typischer Vampirlaut, mit denen Eltern ihre Kinder riefen. Alle anderen hörten auf den Laut nicht mehr. Louis aber schon. Liam verwendete den Laut ein bisschen, als würde er nach einem Hund pfeifen. Auf Menschen hingehen wirkte er bedrohlich.
Während Harry also wie erstarrrt sitzen blieb, kroch Louis tatsächlich in Liams Arme und vergrub sich unter seinem Kopf. Liam wiederum drückte sofort seine Nase in Louis' Haare. Niall kam, mitsamt Thermoskanne ebenfalls angestolpert und tat es Liam gleich.
"Lauf nie, nie, nie wieder weg, OK? Lou, wir wollen nicht dass du irgendwo anders bist, als bei uns. Wir lieben dich doch.", murmelte Liam.
"Ja und wenn du das nächste Mal Streit suchst, mach nicht gleich so ein riesen Fass auf. Du weißt doch, dass wir dich brauchen und dich gern füttern. Deine eigene Unzufriedenheit, solltest du also nicht auf uns übertragen.", grinste Niall und klopfte Louis kameradschaftlich auf die Schulter.
Angesprochener blickte völlig verstört zu Liam.
"Er testet die Wirkung von menschlichen Getränken auf seinen Geist. Irish Coffee wirkt wohl.. naja. Keine Ahnung wie man es nennen soll.... Ist auch egal. Jetzt erklär mir Mal warum dein Curly wach ist.", lächelte Liam, ließ Louis aber noch immer nicht los.
"Äh, ich hab ihn geweckt? Ausversehen?"
"Du hast mir gegen den Kopf getreten.", grummelte Harry. Er sah sein Leben bereits an sich vorbei ziehen und wenn er schon sterben musste, hier auf diesem Campingplatz, dann stolz stehend und nicht wie eine Memme um sein Leben flehend.
"Hahaha! Lou, das ist doch kein Fußball. Den hast du doch zu Hause!", lachte Niall
Wieder ein verstörter Blick von Louis an Liam.
"Es hält immer nur einen Moment", meinte dieser achselzuckend.
Louis nickte langsam und erklärte dann stolz: "Liam, ich hab was richtig gut gemacht. Curly hilft mir. Ich darf bei ihm Blut trinken. Sogar während er wach ist."
"Was?", fragte Liam irritiert und blickte zu Harry, dem bei dem intensiven Blick wieder ein kalter Schauer den Rücken herunter rann.
"Äh, ich hab ihn gefragt und er hat ja gesagt."
"Louis, hast du ihm etwas von uns erzählt?"
"Äh, nur das wichtigste?", fragte Louis, nun weniger stolz als verunsichert.
"Oh nein, Lou...", murmelte Liam.
"Äh, ich hab das alles gar nicht so genau verstanden und viel hat er gar nicht gesagt. Und ich höre nichts, was ich lieber nicht hören soll. Wirklich! Ich bin kein Problem für euch! Ich rede da mit - Moment! Du bist doch der Platzwart hier!"
"Hahaha! Uh, ich bin der Liam, ich hab mich getarnt. Niemand wird mich erkennen! Hahaha!", Niall bekam sich kaum noch ein, während Liam wütend zu Harry blickte, der auf seinem Platz, unter dem kalten Blick aus roten Augen zusammen schrumpfte.
"Liam tötet dich nicht. Er hat dich und Zayn extra für mich ausgesucht zum üben.", lächelte Louis Harry lieb an.
"Das heißt nicht, dass ich nichts unternehme, sollte irgendwas, was du gehört oder gesehen hast, diese Zeltwände verlassen. Glaube mir, nichts könnte dich schützen. Ich würde dich jagen und dich noch jahrelang als Blutsklaven, direkt an der Grenze zur Ohnmacht, nur gerade so am Leben, im Keller aufhängen. Einen schnellen Tot würde ich dir nicht gönnen. Hast du das verstanden?", grollte Liam.
Harry nickte atemlos, was, durch sein dolles zittern, wirklich schwer zu erkennen war.
"Äh... Ja... Also. Das ist. Liam. Harry. Harry. Liam und der Lachsack ist Niall.", versuchte Louis, der Liams Ansage folgenden angespannten Stimmung, einen positiven Touch zu geben.
"Hiiiii.", Harrys Stimme wackelte mehr als ein Zitteraal während eines Elektroschocks, aber für Louis zählte offenbar die Geste. Er stupste Liam in die Seite und sah ihn auffordernd an.
"Tag.", murmelte Liam und fügte auf Louis' gleichbleibenden Blick hinzu: "Wenn du dicht hälst, hast du nichts vor mir oder Niall zu befürchten und wir danken dir, dass du Louis nichts getan hast und ihm deine Hilfe angeboten hast."
Gut, es klang ein wenig holzig und ein bisschen wie eine Bandansage, aber Louis wollte nicht kleinlich sein. Im nächsten Moment wurde ihm allerdings klar, was Liam eigentlich gesagt hatte.
"Hey. Was soll er mir denn tun? Ich bin viel gefährlicher als Curly!", schimpfte Louis.
"Du bist ne kleine Bohne.", lachte Niall.
"Oh komm schon. Lass das. Ich bin groß.", schimpfte Louis.
"Dein Curly bräuchte dich nur 10cm über den Boden halten und du könntest nichts machen. Außerdem hätte es ja auch sein können, dass er dich direkt von hinten er oder sie Polizei ruft, oder dir den Kopf abreißt. Mal abgesehen von dem Weg hier her... Himmel, Lou, was dir alles hätte passieren können.", stammelte Liam plötzlich und zog Louis wieder in seine Arme.
"Heute morgen sahst du noch anders aus.", meinte Harry plötzlich. Offensichtlich kam er immer noch nicht darüber hinweg, dass der Platzwart ein Vampir war.
"Ja, ich benutze eine Menge Make Up, trage andere Klamotten und eine andere Frisur und eine Sonnenbrille.", murmelte Liam, drückte erst seine Nase und dann ein Küsschen auf Louis' Haare.
"Äh, andere Frisur?", lachte Niall und strich durch Liams 8 mm Haarpracht, während er schon wieder lachte.
"Gel?!", gab Liam nur patzig zurück.
"Oh nein, Lou! Nicht schlafen!", sprach Liam plötzlich latent panisch und griff Louis fester, der in seiner Umarmung einfach zusammen sackte.
"Oh Schitt! Wie viel Uhr ist es?", fragte Niall, plötzlich völlig ernst.
"Kurz vor vier.", murmelte Harry und beobachtete fasziniert die drei Vampire in seinem Viermannzelt. Faszinierend, denn Zayn lag ja auch noch Rum.
"Oh nein, Lou-Lou, Augen auf. Komm! Du musst noch Essen.", Sprach Liam sehr laut und tätschelte Louis' Wangen, der daraufhin tatsächlich seine müden Augen nochmal aufschlug.
Sofort brachte Liam ihn an seinem Hals in Position. "Los, mach! Baby, los!", drängelte er dann, als er merkte, dass Louis es sich einfach bequem machen wollte.
Schließlich fing er aber, möglicherweise auch durch Nialls leichten Schläge auf den Hinterkopf, an zu schnuppern und seine Zähne bildeten sich. Sofort schob Liam ihm den Strohhalm zwischen die Lippen und Louis fing mit seinem Saug-Schluckreflex, der eigentlich nur etwas für Babys war an zu saugen.
Lediglich ein: "aber Curly", war noch von ihm zu hören.
"Der ist morgen auch noch da und dann kannst du wieder üben.", flüsterte Liam und strich Louis beruhigend über den Rücken.
Zehn Minuten später hatte Louis den Blutbeutel, den Liam und Niall an einem Kiosk auf dem Weg besorgt hatten, leer. Wer nun wohl den Kiosk führen würde? Und wann wohl auffallen würde, dass der Laden auf und der Besitzer verschwunden war? Naja, egal.
Louis schlief nun tief und fest auf Liams Arm, dessen Blick sich langsam wieder Harry zuwand, der bereits unwohl hin und her zappelte.
"Also, Harry Styles. Louis mag dich. Daher halte ich mich an unseren Deal und du hältst dich an deinen mit Louis, wenn nicht, mache ich Gehacktes aus dir. Tu ihm nicht weh.", warnte Liam.
"Haha. Klinkt, als hätte er um Lous Hand angehalten und sich nicht freiwillig fürs Beißen gemeldet! Li, Schatz! Komm Mal runter. Sag danke, Harry, Schlaf noch gut. Wir sehen uns morgen und gut.", schalt Niall ihn und konnte doch nicht ohne ein belustigtes Grinsen.
"Nacht Harry. Bis morgen Nahacht!", Flötete Liam, was nicht gruseliher hätte sein können.
Er verließ mit Louis im Arm das Zelt. Niall betrachtete Harry noch kurz und meinte dann ehrlich: "Danke. Wirklich. Lou hat's nicht leicht und deine Hilfe ist für ihn wirklich wirklich wichtig. Liam ist etwa speziell wenn's um mich und Louis geht und er mit dem Essen spricht, aber so lange du dich an den Deal hälst ist alles gut. Wenn du irgendwas brauchst sag einfach Bescheid. Bis morgen."
Damit ließ er Harry im Zelt zurück und folgte Liam. Das Zelt ließ er wieder offen. Viel zu sehr war er in Gedanken, wie wertvoll Harrys Angebot für Louis eigentlich war.

Uahu. Attacke Liam! Mir gefällt er echt gut als Knuddelbär und Monster in einem. Was meint ihr?
Was wohl morgen Nacht passiert?
Wenn ihr es erfahren wollt, beim nächsten Update werden wir es erfahren.
Wie immer: lasst gern einen Kommentar und ein Sternchen da.
Viele Grüße ^_^

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