Chapter 45

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Sie hatte als Einzige keine sichtbaren Verletzungen und war nicht erstaunt, als unsere Wunden verheilten. Dazu konnte sie ihr Lächeln nicht verbergen das hat sich auf ihr Gesicht geschlichen hatte.

POV Caitlyn

Nach dem Essen gingen wir alle auf unser Zimmer. Wir hatten ja Sonntag und deshalb auch kein Training oder Unterricht. Meine Seelen folgten mir. Sogleich war Lilith neben mir und sprach mich an: "Weißt du, was du gerade angerichtet hast? Sollen deine Geschwister so früh von deinen Fähigkeiten und von uns erfahren?" Ich zuckte mit meinen Schultern. "Erstens, Adoptivgeschwister und zweitens, ich werde meine Kräfte nicht die ganze Zeit vor ihnen verbergen können."
Lilith rollte ihre Augen. "Wie du meinst..."
Es hatte Spaß gemacht, wie meine Geschwister misstrauisch ihre Verletzungen betrachteten und mit ihren Augen den Tisch abprüften, auch wenn ich das erst kürzlich erfahrene Geheimnis erfahren hatte.
Wer hätte gedacht, dass ich 30 Jahre alt war, aber wie 15 aussah?

Mein Nickerchen wurde von einem lauten Schrillen unterbrochen. Ich konnte mich erinnern, dass Vanya erwähnt hatte, dass das das Zeichen für eine Mission sei. Obwohl ich eh nicht mitdurfte, streckte ich meinen Kopf aus der Tür.

POV Allison

Sobald das Zeichen für einen Einsatz ertönte, zwängte ich mich in den altbekannten, schwarzen Anzug und setzte die gleichfarbene Dominomaske auf. Dad stand in der Eingangshalle und drängte uns mit seiner nervigen, lauten Stimme dazu, uns zu beeilen. "Dad, um was geht es diesmal?", fragte ich mit vorsichtiger Stimme. Ich hatte meine Arme hinter meinem Rücken und ein Grinsen auf dem Gesicht.
"In dieser Stadt laufen schwer bewaffnete Männer, die auf alles schießen, das nicht bei drei in ihren Häusern ist. Bisher sind etwa Hundert umgekommen."

Als alle einsatzbereit waren, setzten wir uns in die Limousine, die uns normalerweise zu Missionen fuhr. Dad bekam wie immer eine Bankreihe für sich alleine.
"Gros con", grummelte ich auf Französisch, das hatte ich von Caitlyn aufgeschnappt, als wir uns unterhalten hatten. Five, der es verstanden haben musste, gluckste kurz, bevor er sein steinernes Gesicht aufsetzte. Komisch, seitdem Caitlyn da ist, ist er nicht mehr so ein Arsch und zeigt zum ersten Mal Gefühle.

Nach geschätzten fünf Minuten Fahrt drehte sich Dad zu uns um und hielt uns auf dem Laufenden. "Die Männer sind in der Innenstadt. Sie haben Geiseln genommen und zögern auch nicht, sie zu erschießen."
Daraufhin nickten wir als Zeichen, dass wir es verstanden hatten.
Als der Wagen zum Stillstand kam, meinte Vater zu uns: "Die Täter sind einige Straßen entfernt von uns, schnappt sie euch!" Danach drehte er sich im Sitz um. Das sollte so viel bedeuten wie, wir sollten uns auf die Mission konzentrieren. Ein 'Viel Glück' oder 'Passt auf euch auf' hatten wir noch nie von ihm gehört.
Also stiegen wir aus, Luther musste sich natürlich als erstes aus der Limousine quetschen, Diego gleich dahinter. Five sprang mit seiner Kraft aus dem Auto, richtete seinen Anzug und strich sich durch die Haare.

Wir teilten uns in Gruppen von drei und vier auf. Jede auf einer anderen Straßenseite. Auf Zehenspitzen schlichen wir um das erste Gebäude herum. Die Sonne schien uns unvorteilhaft in die Gesichter. Doch unsere Masken schirmten die Strahlen teilweise ab, wofür ich ihnen dankbar war. Five, der in der anderen Gruppe mit Diego, Klaus und Ben war, hatte eine Idee, die er mit Handzeichen vorführte. Die anderen schienen zu verstehen, da sie kurz darauf gemeinsam auf ein Dach kletterten und von da aus weitergingen. Luther, Vanya und ich waren weiterhin der Bodentrupp. Mein Herz schlug schneller, obwohl wir schon etliche solcher Situationen gehabt hatten. Etwas war hier an der Sache falsch.

POV Five

Endlich waren wir am besagten Ort angekommen. Wir vier auf dem Dach krochen auf Knien die letzten Meter vorwärts und lugte über die Dachkante. Auf dem Platz waren tatsächlich mit Stricken gefesselte Geiseln, die hilflos herumschrien, als sie uns erblickten. "Können die Trottel nicht leise sein? Sie machen die Geiselnehmer noch auf uns aufmerksam", schimpfte ich leise. Jetzt bemerkte ich die reglosen Körper auf dem Boden, die mit Schusswunden umgebracht worden waren. Die Lebenden würden irgendwann auch so enden, wenn sie so weiterschreien würden. Mit einer Rolle fing ich mich auf, als ich vom Dach sprang, und machte mich bereit für einen Kampf. Aber ich konnte keine Gegner erkennen. Verwirrt, aber trotzdem auf der Hut, lösten wir die Fesseln der Gefangenen, die uns ein zittriges 'Vielen Dank' schenkten und fortliefen. Etwas war an dieser Sache faul.
Wir machten uns daran, alles abzusuchen. Häuser, Gassen, Scheunen, Supermärkte, alles.

POV Caitlyn

Die Tür der Academy wurde gewaltsam aufgestoßen. Also ich verstand schon, dass sich meine Geschwister über eine gelungene Mission freuten, aber machten sie jedes Mal einen solchen Aufstand? Neugierig trat ich aus meinem Zimmer und hüpfte die Treppen hinunter, um sie zu begrüßen. Da ich meine Augen auf dem Holzboden hatte, hörte ich zuerst das Nachladen einer Waffe und ein lautes Räuspern. Langsam schaute ich hoch und sah...

ℐ𝓃 𝓉𝒽ℯ 𝓅𝒶𝓈𝓉 ∣ Fɪᴠᴇ HᴀʀɢʀᴇᴇᴠᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt