Langsam löste sich meine Starre. Ich hörte leises Gekicher. "Kathleen! Mach doch was!", schrie ich und bückte mich zu Mira hinunter.
Ihre Hand lugte unter dem schweren Holz hervor. Ich versuchte die Tür hochzuziehen. Es brachte nichts, sie wog mindestens zehn Tonnen.
Ich fing an zu schluchtzen und vergrub mein, von den Tränen, nasses Gesicht in den Händen.
Jemand lachte laut. Ich sah auf. Zuerst hatte ich gedacht, ich hätte es mir nur eingebildet aber nun hörte ich es ganz deutlich. Mein Cousin und meine Cousine standen in der Tür und lachten. "Warum lacht ihr?!", schrie ich. Sie öffneten die Augen. Jetzt lachten sie nicht mehr. "Wer liegt da unter der Tür?", fragten sie. "Meine kleine Schwester, ihr Psychos!" "Das wollten wir nicht." "Was wolltet ihr dann?!" "Eigentlich nur ein bisschen Spaß." "Hört auf zu quatschen, helft mir lieber!" Sie rannten zu mir. Und wir zogen zusammen die Tür hoch. Ich weinte, Mira Rücken sah seltsam aus, sie bewegte sich nicht. "Was habt ihr getan?!", schrie ich außer mir. Meine Tränen strömten nun meine Wangen hinunter. "Ich hab den Krankenwagen gerufen, er kommt jeden Moment." Mom betrat den Raum und hielt sich die Hand vor den Mund. Weinend brach ich neben Mira zusammen. Mein Kopf schwirrte und ich wollte nur noch hier weg. Mira würde sterben. Und es gab bald noch zwei Tote, meine Cousine und mein Cousin. Kathleen hob Mira vorsichtig hoch und setzte sie auf den grünen Sessel.
"Was habt ihr euch dabei gedacht?", fragte ich schluchzend.
"Eigentlich..." "Ihr wart das?", unterbrach Kathleen sie.
Sie nickten und sahen auf den Boden. "Ich halt das nicht mehr aus", schluchzte ich schwach. Ich war wirklich völlig am Ende meiner Kräfte. Bald waren zwar Ferien aber ich hatte keine Zeit für irgendwelche Arbeiten zu lernen, wegen diesem ganzen Werwölfe Kram und so. Ryan war völlig Plämpläm und meine Schwester...wurde von meiner Cousine und meinem Cousin von einer Tür erschlagen. Mom und Dad wollten sich umbringen und ich wusste nicht mal, ob ich Mira retten hätte können, wenn sie jetzt noch nicht tot war.
Ich ließ mich auf den Boden fallen und schloss erschöpft meine Augen, das letzte was ich hörte waren Sirenen. Dann war alles schwarz.Ich befand mich auf einer weiten Wiese, helle Lichter explodierten über meinem Kopf. Ich war ein Wolf, weswegen ich besser hören konnte; es war ohrenbetäubend Laut, ich musste mich anstrengen mein Fell zu behalten. Der Wind fegte durch das Gras, ich legte die Ohren an. Jetzt war es still, der Mond war von dem Qualm, welchen die Lichter erzeugt hatten, nicht mehr zu sehen. Warum war ich hier? Ich sah mich genauer um. Hier war nichts außergewöhnliches. Alles sah normal aus. Ich kannte die Wiese. Sie war in der Nähe des Sees.
Ein seltsamer Duft lag in der Luft, ich meine außer dem Gestank von Schwarzpulver. Ich folgte dem Geruch, quer durch den hüfthohen Rasen. Dann sah ich es, eine kleine Blume, sie passte überhaupt nicht ins Bild. Sie hatte hellblaue Blütenblätter mit roten Punkten, ihre Stengel hatte kleine Dornen. Auch wem es dunkle war, konnte ich sie ganz genau erkennen. DannDann wachte ich auf. Ich lag im Krankenhaus, neben mir Mira in ihrem weißen Metallbett. Mein Herz pumpte. Mom saß auf einem kleinen Stuhl in der Ecke, sie schlief. Ich wollte aufstehen aber es gelang mir nicht, ich war an ein seltsam piependes Gerät geschlossen, es schien meinen Herzschlag zu messen. Es war wie in diesen Filmen, wo jemand schon im sterben lag.
"Welcher Tag ist heute?", fragte ich leise. Mom wachte auf, sie blinzelte in das grelle Krankenhauslicht. Ich fühlte mich leicht. "Der 20 Dezember 2015, mein Schatz", sie lachte.
Ich soll ein Jahr lang geschlafen haben? Ich fühlte mich auf einmal seltsam schwer.
Ich hatte ein Jahr lang geschlafen, schoss es mir durch den Kopf.Ein Jahr?! Das ist voll lang O.o
Tja...was meint ihr, lebt Mira noch? ;')Hel, euer Gummibärchen ♡ ♥ ♡
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Und alles ist anders
WerewolfEvelyn und Mira, die beiden Geschwister, leben mit ihren Eltern in London. Eigentlich ist alles perfekt, doch es gibt ein Problem; Mira ist Todkrank, sie macht unzählige Therapien aber es bringt nichts, Evelyn ist am verzweifelt. Mira selbst scheint...