20. Der Morgen vor der Hochzeit

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Mo war aufgeregt. Er war sehr aufgeregt, aber er wusste nicht warum er aufgeregt war. Mama und Papa waren schick angezogen und auch er trug ein feines Hemd mit einer Hose an. "Schatz?", fragte Keiji, während er eine Tasche mit Windeln und Wechslsachen sowie Schlafsachen und alles zum Übernachten für die eine Nacht. "Ja Keiji?", fragte Kotarou, während er in das Kinderzimmer kam und sich versuchte die Krawatte anzuziehen. Eigentlich sah es so aus, als würde er sich erwürgen wollen, aber wir lassen ihn mal in dem Glauben, dass er es richtig machte.

Schmunzelnd ging der Mangaka zu seinem Mann und band ihm die Krawatte richtig. "Ich habe Mo schon fertig angezogen und hab auch seine Tasche mit den Windeln und Klamotten eingepackt. Kannst du dich um ihn kümmern, während ich unsere Tasche fertig packe und mich noch mal umziehe?", fragte Keiji nach und war mit seinem Endprodukt mehr als zufrieden. "Aber natürlich!", antwortete der MSBY Spieler, nahm seinen Sohn vom Wickeltisch und ging mit ihm ins Wohnzimmer.

"Pass aber auf, dass er nicht schmutzig wird!", rief Keiji seinem Mann noch hinter her in der Hoffnung er würde sich daranhalten, was er auch tat. Der Vater saß sich mit seinem Sohn auf dem Arm an den Fernseher und machte diesen an. Er würde seinem Sohn zeigen wie toll sein Papa spielen konnte, weswegen er eine Sportshow anmachte. Es dauerte ja noch bis die Trauung losgehen würde.

"Woher soll ich denn wissen wo du diese blöde Tragetasche hingemacht hast, boke?!", fragte Tobio wütend und packte die Tasche fertig. Im Hause Kageyama brach die Panik und Hektik aus. Tenma hingegen war sehr ruhig und hatte viel mehr Interesse daran, seinen Eltern dabei zu zusehen. "Na weil du sie gestern noch hattest!" "Ach und jetzt ist das meine Schuld, weil du sie verlegt hast und du nicht mehr weiß wo sie ist?! Das letzte Mal hattest du sie!" "Stimmt doch gar nicht!" "Stimmt sehr wohl!"

Tenma musste lachen und spielte mit dem Gurt von der Tragetasche. Nämlich Papa sowie Mama haben die Tasche zu ihm gelegt um sie dann, wenn sie losfahren würden, sie direkt mitnehmen könnten. Auch wenn sich seine Eltern ab und zu mal stritten liebte Tenma seine Eltern wirklich sehr und er könnte sich auch keine besseren haben.

Durch das Lachen ihres Sohnes blickten beide Parteien zu ihrem teuersten Schatz und mussten auch lachen. Manchmal fragten sie sich wie sie es überhaupt geschafft hatten so lange mit einem Kind klar zu kommen.

Tiefenentspannt saß Sachiro zusammen mit Akio auf der Couch. Dieser hielt gerade ein kurzes Power Nap, denn der Einjährige war schon seit fünf Uhr morgens wach und da er auch viel laufen geübt hatte wurde er eben schnell müde. "Ich hab jetzt alles vertig gepackt und hab Fiene zu der Nachbarin gebracht. Wenn du bereit bist können wir uns schonmal auf den Weg machen. Wir müssen ja nochmal zum Kindergarten um die Dokumente abzugeben.", erklärte Korai und war eigentlich sehr wütend auf die KiTa. Seit zwei Jahren wusste er, dass er zu einer Hochzeit eingeladen war und trotzdem gab die künftige Kita seines Sohnes nur diesen Tag zur Verfügung. Auch als sie gesagt hatten, dass sie zu einer Hochzeit eingeladen wurden kam nur ganz frech von der Einrichtung: "Dann werden sie sich wohl ein zwei Stunden Zeit nehmen müssen."

"Müssen wir nicht. Hab den Termin abgesagt.", kam es von dem Tierarzt. "Du hast wa-" "Korai. Wir waren beide nicht glücklich mit der Einrichtung. Außerdem hätte das mit den Abholzeiten nicht geklappt. Du hast Training und ich meine Tierpraxis. Also habe ich mich nach einer besseren Einrichtung ungefragt und da hat mir Satori Ushijima eine empfohlen. Die sind hauptsächlich auf Kinder spezialisiert, deren Eltern Profispieler sind. Die haben auch mehrere Einrichtungen, aber eine, die in der Nähe der Halle von Schweiden Adlers sind. Für die Zeit, wenn du in Tokio trainieren bist gibt es da auch eine Einrichtung und die Öffnungszeiten sind ideal. Ich hab auch schon für Montag einen Termin ausgemacht.", sagte Hirugami und hoffte innerlich nichts falsch gemacht zu haben. 

Lächelnd setzte sich der Schweiden Adler Spieler neben ihn. "Danke. Danke das du dich so informiert hast und dich so sehr darum kümmerst, dass es uns und Akio passt... Auch wenn ich es natürlich auch geschafft hätte.", sagte er dann wieder und er war sehr froh so einen Verlobten zu haben.

Zufrieden zog Atsumu seiner Tochter das weiße Kleid an und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie sah aus wie ein Engel. Wie Teshi, nur das sie lebte. Ani quietschte fröhlich und genoss Mamas Nähe. Als jedoch Aiko ins Zimmer kam war diese mehr als nur leicht verärgert. "Atsumu Miya! Du heiratest in weniger als 4 Stunden und du hast weder deinen Anzug an noch warst du duschen! Wir müssen noch die Blumen abholen und du hast noch einen Frisur Termin!", erinnerte Oma Miya ihren Sohn herzlichst daran. Atsumu seufzte leicht. War ja klar das gemeckert wird. 

"Ich wollte mich eben noch von Ani verabschieden. Wenn Rintarou und Osamu da sind sehe ich sie ja nicht mehr bis zur Trauung.", sagte er leicht traurig und gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn. Aiko seufzte lächelnd. "Ist ja okay, aber achte bitte etwas auf die Zeit, okay?" "Ja Mama.", antwortete er und gab ihr lächelnd Ani, die jetzt unbedingt nachschauen wollte, ob sie auch einen Bauchnabel wie Mo besaß. "Das Kleid bleibt unten, junge Dame.", ermahnte sie das kleine Mädchen, was lachen musste. Schmunzelnd ging Atsumu ins Bad und duschte.

Währenddessen stand Sakusa genervt in seinem alten Zimmer und zog sich sein Hemd richtig an. Im Gegensatz zu Atsumu war er fast fertig. Doch eine Sache regte ihn auf. "Und? Hat er sich schon gemeldet?", fragte Hime nach, als sie fertig angezogen reinkam, um ihren Sohn seine Krawatte zu bringen, die sie schnell gebügelt hatte. "Nein.", antwortete ihr jüngstes Kind und machte sich das Hemd richtig. Empört schnaubte seine Mutter. "Also wirklich! Das habe ich jetzt nicht von meinem Neffen erwartet! Und dann habt ihr ihm auch noch eure Ringe gegeben... Wieso habt ihr sie nicht Atsumus Trauzeugen gegeben?" "Weil Osamu schon genug um die Ohren hat. Nämlich im Gegensatz zu Komori hat Osamu einen Sohn.", erklärte Kiyoomi seine und Tsum Tsums Entscheidung, während er seine Krawatte anzog. "Das mach ich dir lieber.", entschied sich Oma Hime. "Weil ich das sonst nicht könnte?" "Nein. Weil ich das brauche um damit klar zu kommen, dass du in ein paar Stunden ein verheirateter Mann bist und nicht mehr mein kleines Baby.", antwortete sie leicht traurig und fing an Sakusa seine Krawatte zu binden.

Omi schwieg. Er und seine Mutter hatten zwar immer ein gutes Verhältnis, aber da er schon früh ein Mysophobie entwickelt hatte mochte er es nicht viel Kontakt mit anderen zu haben und darunter zählte auch seine Mutter. Vorsichtig nahm er sie in den Arm und drückte sie leicht an sie. "Ich bleib für immer dein Kind, Mama.", sagte er sanft. Seine Familie wurde ihm heilig und dazu zählten auch seine Eltern sowie Geschwister, wobei er letztere, besonders seinen Bruder, manchmal wirklich hasste.

Gemütlich lag Komori in seinem Bett und kuschelte sich an den Mann, der neben ihm lag. Als dieser wach wurde lächelte der kleinere ihn an und küsste den größeren. Das Handy von Motoya fing wieder an zu klingeln und genervt löste er sich von seiner Affäre. Es war Kiyoomi. Verwirrt nahm der braun Haarige den Anruf an. "Hallo?", fragte er und unterdrückte ein Keuchen, als sein Teamkollege anfing seinen Oberkörper zu beküssen. "Hallo? Ist das dein Ernst? Du bist zu spät! Du wolltest pünktlich vier Stunden vor der Hochzeit da sein, weil wir noch zur Lokation müssen und dann zum Standesamt!", schrie ihn Sakusa durch den Hörer an. Doch das war Komori tatsächlich egal, weil er mit der Ausrede kam, dass der Trainer noch etwas von ihm gewollt habe und er deswegen zu spät käme. Gerade als sich der Profilibero in Sicherheit wiegte vernahm er die liebliche Stimme seiner Tante. In nicht mal zwanzig Minuten war der Trauzeuge fertig und auf den Weg zu seinem Cousin.

Nervös stand Atsumu am Spiegel und betrachtete sich. Der Frisör hatte sehr gute Arbeit geleistet und auch die Blumen waren wunderschön. Er würde nicht weinen wie die ganzen Bräute in diesen Hochzeits Realityshows. Er würde eventuell bei der Trauung weinen, aber mehr Tränen würde er an so einem schönen Tag nicht zu lassen. Nahezu lautlos betrat sein Trauzeuge den Raum. "Können wir dann los?", fragte sein Trauzeuge im schwarzen Anzug. Kurz betrachtete er sich und drehte sich um. "Jap, Samu. Wir können los.", antwortete er seinem Zwilling und ging los. Bald wären er und Omi-Omi verheiratet! 

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