Teil 106

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"Püppchen?" Ich drehte mich zu Bucky um, der langsam auf mich zu kam, mein Blick war bisher auf den See gerichtet gewesen, der jetzt im Mondlicht wieder so ruhig war wie immer. Er legte mir eine Jacke um die Schultern und ich wurde von seinem Geruch eingehüllt, "Schlafen die Beiden noch?" fragte ich und er nickte, "Sie scheinen nichts mitbekommen haben, schlafen wie die Babys." meinte er und ich schluckte. "Nie im Leben werde ich zulassen das ihnen jemand etwas tut." Sanft legte er mir die Hand an den unteren Rücken und ich lehnte mich an ihn, "Wir passen auf sie auf, so wie wir aufeinander aufpassen. Wie...kommst du damit klar?" er wusste von allen Leuten aus meiner Familie wohl noch am besten wie es war, so gefangen zu sein. "Ich muss es, ich kann mich jetzt nicht verstecken vor dem was war, ich muss es nutzen und gegen sie verwenden." Ich konnte gradezu spüren wie wenig ihm meine Worte gefielen, doch wir wussten beide, ich würde sie nicht zurück nehmen. "Glaubst du wir können diesem Cory trauen? Immerhin wissen wir nicht was mit ihm geschehen ist, vielleicht hat Hydra es geschafft ihn zu brechen, vielleicht zwingen sie ihn für sie zu arbeiten und vielleicht haben sie ihn geschickt um dich damit in eine Falle zu locken. Wer weiß was Blake ihm angetan hat." Ich riss meinen Blick vom See los und sah ihn an, ertappte ihn dabei wie er mich musterte, "Du hast recht, ich kann nichts davon wissen, aber etwas in mir sagt das ich es versuchen muss. Ich kann dir nicht sagen wieso, oder woher es kommt, aber ich glaube ich kann ihm trauen und ich glaube nicht das dieses Gefühl in mich hinein gezwungen wurde." seine blauen Augen sahen direkt in meine, als wollte er bis in meine Seele sehen. "Ich habe noch nie in meinem Leben mehr an einen Menschen geglaubt als an dich und an Steve und wenn du zu ihm gehen und ihm trauen willst, dann gehe ich mit dir. Aber ich werde auch nicht davor zurück schrecken ihn von irgendwas abzuhalten wenn es sein muss, wenn ich dich damit beschützen kann. Ich liebe dich, (y/n) Barnes Rogers." Seine Worte wärmten mein Herz, ließ diese Wärme durch meinen ganzen Körper strömen und ich stellte mich auf die Zehenspitzen um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken, "Und ich liebe dich, James Buchanan Barnes, bis zu meinem letzten Atemzug." sagte ich. "Der noch viele, viele Jahre auf sich warten lässt." Erklang es neben uns und ich schenkte dem Captain ein Lächeln, "Bucky sagte er will mindestens 200 werden." meinte ich und Steve sah zwischen uns hin und her. "Klingt nach einem guten Anfang." Er kam zu uns, nahm uns in den Arm und ich schmiegte mich an sie, sah Steve an und er vergrub die Finger zart in meinem Haar, seine Lippen streiften meine. "Vergiss nie wie sehr ich dich Liebe, mein Herz. Wie sehr wir dich lieben." Ich strich über seine starke Brust, "Wie könnte ich? Ihr sagt es mir wieder und wieder. Und ich liebe euch, so unglaublich." und weil wir wussten das in diesem Moment keine weiteren Worte nötig waren, hielten wir uns einfach.

Ich vergrub die Hände in Buckys Jackentaschen, als ich durch das Waldstück ging, ich fühlte mich etwas..nackt, da ich keine einzige Waffe am Körper trug, aber ich hatte auch nicht vor gegen irgendjemanden zu kämpfen. "Du musst nur ein Wort sagen und wir sind bei dir." Sagte Bucky durch den Funk, der zusammen mit Peter am Wagen vor dem Wald wartete, irgendwo über unseren Köpfen drehte Sam seine Kreise um das Gebiet im Blick zu behalten, wir konnten nicht ausschließen das Blake wusste wo wir waren, doch wir wussten auch das wir nicht mehr viel Zeit hatten, wenn wir diejenigen sein wollten die dieses Mal die Situation kontrollierten. "Bleib ruhig Barnes, ich glaube nicht das ich in Gefahr bin, Tony hat mir sogar diese Kamera angesteckt." Murmelte ich und tippte gegen die Knopfkamera, "Sei trotzdem auf der Hut, ja?" meinte Peter und ich seufzte. "Bin ich, entspannt euch." Ich hörte ein winziges Lachen von Sam, "Hier oben ist nichts zu sehen, alles ruhig." berichtete er. "Siehst du Babe, ich hab die beste Rückendeckung." Daraufhin blieb es still, aber so wie ich meinen Mann kannte, verdrehte er mit Sicherheit die Augen, ich blieb stehen, wusste das es nicht mehr weit bis zum Haus sein konnte und schickte etwas meiner Kraft in den Boden, tastete mich so vor, spürte kleine Tiere um mich herum und schließlich auch den Ort der das Haus sein musste, ich spürte Herzschläge, zwei Stück, beide kräftig. Ich atmete noch einmal tief durch, dann setzte ich meinen Weg fort, musste daran denken wie gut dieses Haus lag, gut genug versteckt um nicht gesehen zu werden und doch hatte man vom Haus aus einen guten Blick über das Gelände, ein paar Sensoren oder ähnliches im Wald und man war ziemlich gut abgesichert. Mit einem Quatt oder einem Motorcross konnte man auch sicher gut von hier verschwinden, sollte es mal nötig werden. Ich bemerkte die Kamera im Baum in der letzten Baumreihe, sah kurz hinein und ging langsam weiter, bis ich auf der freien Fläche vor dem Haus ankam, vielleicht war es nicht der richtige Moment, doch ich konnte mir vorstellen wie schön es hier war, denn der Tau im Gras glitzerte, während die ersten Strahlen der Sonne durch die Bäume fiel. Ganz langsam nahm ich die Hände aus den Taschen und hob sie, wollte ihnen zeigen das ich nicht bewaffnet, keine Gefahr war. All meine Sinne waren auf mein Umfeld ausgerichtet, dadurch hörte ich das Klicken in der Tür, das Rascheln einer Kette und dann schwang die Tür auf. Ich war noch etwa zwanzig Meter von der kleinen Veranda entfernt als ein Mann raustrat, zuerst sah ich die Waffe, die ruhig auf meinen Kopf gerichtet war, dann sah ich den der sie hielt. Er war wohl etwas über 1,80 m groß, die braunen Haare an der Seite des Kopfes etwas kürzer als oben, wo sie sich leicht lockten, der Blick der grünen Augen war direkt auf mich gerichtet. Seine Jeans war an den Knien zerissen, unter dem rot-schwarzen Hemd trug er ein graues Shirt auf dem vorne Troublemaker stand. "Du hast zehn Sekunden mir zu sagen was du willst, bevor ich dir eine Kugel verpasse." Sagte er fest und ich schluckte, "Ich bin nicht hier um jemandem etwas zu tun, ich war auf der Suche nach dir, verschiedene... Umstände haben mich her gebracht." ich sah wie er die Waffe fester packte, der Finger lag ruhig auf dem Abzug. "Nenn mir einen Grund wieso zum Teufel ich dir trauen sollte!" Ich versuchte seinen Blick festzuhalten, doch er sah immer wieder über das Gelände, als rechnete er damit jeden Moment von allen Seiten angegriffen zu werden, "Ich bin hier um zu reden, ich bin unbewaffnet und alleine hier." sagte ich, was genaugenommen keine Lüge war, hier war ich alleine, Bucky und Peter waren irgendwo hinter mir und Sam über uns. Er machte ein paar Schritte vom Haus weg und auf mich zu, der Lauf wich nicht eine Sekunde davon ab auf meinen Kopf zu zielen. "Lass die Arme oben." Und ich tat es, blieb ganz ruhig als er mich mit einer Hand abtastete, ich konnte einen der Jungs durch den Funk schnauben hören, Corys Blick zuckte zu meinem Ohr und er nahm den Stecker raus, zerdrückte ihn zwischen den Fingern, "Hast du nicht gesagt du wärst alleine hier? Scheiße wer bist du und was zum Teufel willst du hier?" fragte er dunkel. "Hier bin ich doch alleine, dass sind nur meine Freunde. Mein Name ist (y/n)." Sagte ich und sah wie sich seine Augen weiteten sich etwas, er starrte mich an, "Das ist unmöglich." flüsterte er und wir sahen eine Bewegung aus dem Augenwinkel. Bucky und Peter kamen aus dem Wald, Buck seine Waffe im Anschlag und der Lauf von Corys Waffe schwang zu ihnen rum, ich stellte mich dazwischen, die Arme erhoben. "Nicht! Bitte! Sie sind meine Familie." Sagte ich, Cory zog die Brauen zusammen, schien mit sich zu kämpfen. "Du hast ein Schwein an die Wand meiner Zelle gemalt und ich habe gesagt das es wie Blake aussieht, daraufhin haben wir gelacht." Ich konnte sehen das er mir glauben wollte, doch es brauchte noch ein kleines bisschen mehr, "Sie machen uns nur stärker und eines Tages kommen wir hier raus und haben ein Leben auf das alle neidisch sind." murmelte ich, hielt einen Moment die Luft an, wartete gespannt was er tun würde.

Zwischen Herz und Verstand IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt