Kapitel 59

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Ruby by LuanaWhite

Noah war einfach der beste Freund den man sich nur wünschen konnte. Ich war gerade einfach nur so stolz auf ihn und auch Tante Aria begann zu schmunzeln.

"Sie ist und bleibt meine Tochter. Und bei allem Respekt, Noah, das geht dich nichts an. Das hier ist eine Familienangelegenheit." entgegnete plötzlich mein Dad. Mir klappte die Kinnlade auf. Er wollte auf Familie machen?!

Ich bekam die ganze Zeit über keinen Ton aus mir raus. Ich war jedes Mal völlig überfordert wenn ich meinen Dad gegenüber stand. Früher hatten wir wenigstens miteinander reden können, aber die letzten Jahre gar nicht mehr. In meinen Leben hatte sich einfach alles um meine Hexenstudien gedreht und davon wollte er ja nichts wissen.

"Ric! Noah gehört zu Ruby und somit ist er Teil dieser Familie! Und jetzt sag lieber deiner Tochter warum du hier her gekommen bist. Denn wenn einer Scheiße gebaut hat, dann du!" fuhr meine Tante ihn plötzlich an.

Wow, das hatte Tante Aria gut gemacht. Wer hätte gedacht, dass sie sich mal so für Noah einsetzen würde.
"Ich gehöre zu Ihrer Tochter, ob es Ihnen passt, oder nicht. Und ich werde nirgendwo hin gehen. Ich bleibe an Rubys Seite, weil ich sie liebe." entgegnete mein Freund meinen Dad und verschloss meine Hand mit seiner.

Ich wusste, auch wenn Noah genau wie ich eher ein ruhiger Typ war, ließ er sich nicht so leicht einschüchtern. Nicht mehr. Wir waren beide die letzten Monate stärker und selbstbewusster geworden.

"Und jetzt sagen Sie lieber, warum Sie hier sind oder Ruby und ich gehen wieder. Sie haben Ihrer Tochter schon genug angetan. Sie ist so ein wundervoller Mensch und das hat sie nicht verdient." ergänzte Noah und ich sah wie Tante Aria meinen Freund stolz anlächelte.

Wenn die Situation eine andere gewesen wäre, hätte ich Noah jetzt einfach stürmisch geküsst. Ich lächelte und war ebenfalls unglaublich stolz auf ihm. Ich war stolz dass dieser tolle Typ mein Freund war. Doch das Lächeln verging mir, als mein Dad Kontra gab.
"Du wagst es, Junge? Sei lieber vorsichtig wie Du mit mir sprichst. Du kennt mich nicht und..."

"Dad!" warf ich entsetzt ein und wollte ihm stoppen als er näher auf Noah zuging. Doch da erklang plötzlich noch eine andere Stimme. Die Stimme einer Frau. Sie kam aus dem Wohnzimmer zu uns. Das musste die fremde Hexe sein.

"Ric, Liebster. Sei Vorsichtig. Er ist ein Hybrid. Ich will nicht dass er dir was tut." sagte sie und stellte sich an Dads Seite.

Wie bitte? Liebster?

Ich war schockiert.
"Dad, was zur Hölle soll das? Wer ist diese Frau? Und Noah würde meinen Dad nie was antun. Was bilden sie sich überhaupt ein?" fragte ich empört und meldete mich somit auch mal zu Wort. Aber dass ich mich aufregte war nicht gut. Ganz und gar nicht gut.

Denn wenn ich mich zu sehr aufregte, drohte Gefahr dass meine Kräfte verrückt spielten.

Noah sah mir eindringlich in die Augen und schien erstmal zu ignorieren was da gerade über ihn gesagt wurde.
"Ruby, mein Engel, du musst dich beruhigen. Höre nur auf meine Stimme. Konzentriere dich darauf. Die beiden sind es nicht wert, hörst du?" redete er ruhig auf mich ein.

Ich versuchte zu tun was Noah sagte und atmete tief ein und aus. Er hatte recht, ich musste ruhig bleiben, aber ich wollte auch eine Antwort auf meine Frage.

Mein Dad hatte mich verlassen, nachdem sich meine Magie gezeigt hatte und ich immer interessierter an meinen Hexenkräften war. Es hatte ihm Angst gemacht. Meine Mutter hatte damals auf ihre Magie für ihn verzichtet, aber ich war nun mal nur ich, mit meiner Magie.

Und jetzt, kam er mit dieser Frau hier an. Eine Hexe! Er war wirklich mit ihr zusammen?
"Antworte mir Dad! Wer ist das?" fragte ich meinen Dad erneut so ruhig wie möglich.

"Ruby. Das ist Estelle. Meine Frau und deine neue Stiefmutter. Wir werden nach Broken Hills ziehen und können endlich eine richtige Familie sein. Das ist doch großartig, oder?"

Ich glaubte das einfach nicht! Er hatte diese Estelle geheiratet? Einfach so? Eine Hexe? Obwohl er von der Magie nichts wissen wollte? Wie konnte er mir das nur antun? Mein eigener Vater verstieß mich und jetzt das?!

Ich konnte mich nicht mehr im Zaun halten und ließ meine Magie heraus. Meine Augen begannen grün zu leuchten, alle Türen und  Fenster flogen auf, der Boden zitterte und ein Sturm begann um uns herum zu wehen. Ein gewaltiger Sturm der meine Gefühle wieder spiegelte. Ich war wütend. So wütend!

Plötzlich spürte ich Noahs Zähne an meinen Handgelenk, wie er sie durch meine Haut stach und begann mein Blut zu trinken. Er wusste, es war die einzige Möglichkeit wie ich wieder Kontrolle bekam. Er musste mich schwächen damit ich kein größeres Übel auslöste.

Erst als mein Magieanfall aufhörte, ließ mein Tiger wieder von mir ab.
"Geht es wieder?" fragte er mich sanft und voller Besorgnis.

Noah hatte ganz schön viel Blut von mir trinken müssen, viel mehr als sonst. Deshalb war ich so dermaßen geschwächt, dass ich am Boden zusammen sackte. Ich schüttelte meinen Kopf und begann fürchterlich zu weinen.

Mein Dad und diese Estelle sahen nur mit großen Augen zu uns, während meine Tante zu mir und Noah kam um mir liebevoll mit ihrer Hand über meinen Kopf zu streicheln.

"Wie kannst du nur mit so einem Monster zusammen sein?" hörte ich meinen Dad entsetzt fragen.

"Diese Macht... Unglaublich. Ich konnte es fühlen. Das ist zu viel für sie, seht ihr dass denn nicht? Wir müssen etwas unternehmen. Diese Magie gehört nicht ihr. Wir müssen sie davon befreien." sagte plötzlich diese Estelle und ich sah sie erschrocken an. Was bedeutete mich befreien?

Aber was mich genauso schockierte, war dieses Wort. MONSTER. Noah war kein Monster. Doch als er hörte, was diese Estelle da sagte, knurrte er auf und funkelte sie bedrohlich mit leuchtenden Augen an.

"Niemand rührt Ruby hier an! Oder ihr könnt was erleben. Dann werde ich wirklich zu einem Monster!" drohte er dieser Hexe und sein Hybridengesicht kam zum Vorschein.

Ich wusste, Noah würde einfach alles tun um mich zu beschützen. Er würde sogar seine guten Prinzipien dafür vergessen. Aber ich wollte auch nicht dass er etwas tat, dass er später vielleicht bereute. Noah war das absolut Wichtigste in meinen Leben.

"Aber diese Magie wird sie zerstören! Wenn ihr dieses Mädchen wirklich liebt, dann müsst ihr einsehen dass das der einzige Weg ist." argumentierte Estelle. Die neue Frau meines Vaters. Und einen kleinen Moment glaubte ich ihr. Und meiner Tante sah ich an, dass sie es auch glaubte. Sie war von Anfang an, gegen diese neue Macht in mir gewesen.

Aber dann schüttelte ich meinen Kopf. Diese Magie war ein Teil von mir. Ich spürte es tief in mir drin. Es war nichts, dass mich zerstörte, sondern was mich näher zu der Hexe brachte, die ich sein sollte. Ich musste nur lernen sie zu kontrollieren.

"Nein." sagte ich gefasst.

"Ihr könnt doch nicht hier einfach auftauchen und mir dann sowas an den Kopf werfen. Dad, Estelle, verschwindet hier ehe ich euch persönlich hier raus werfe. Und wenn noch einmal jemand zu meinen Noah Monster sagt, dann lernt ihr mich wirklich kennen!" sagte ich bestimmend und erhob mich wieder auf meine Beine.

Cursed Beings - Bloody RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt