Erschöpft lehne ich mich auf dem Stuhl zurück.
"Grace, Sie müssten zur Untersuchung noch in ein Krankenhaus.", erklärt mir die Polizistin. Ich blicke auf und nicke zerstreut, um ihr mein Verständnis zu signalisieren."Ihr Freund wartet im Vorraum auf Sie, ich bringe Sie raus.", fährt die Frau ihre Worte fort und weißt mich auf, den Raum zu verlassen. Ich stelle mich auf meine zittrigen Beine und folge ihr in den Vorraum, wo der noch immer unbekannte grünäugige Mann sitzt und nervös mit seinen Händen spielt.
"Hey.", flüstere ich und reiße ihn so aus seinen Gedanken. Erschrocken blickt er auf und erhebt sich dann hektisch, "Grace, wie geht es Ihnen?", murmelt er und will nach meinen Händen greifen. Nervös weiche ich zurück. Er nickt wissend und fährt sich durch die wuscheligen Haare, "Was haben Sie gesagt?".
"Ich muss ins Krankenhaus, für einige Untersuchung.", flüstere ich und streiche mir eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht. Er nickt, "Ich begleite Sie, wenn Sie das möchten." Und ich stimme zu. Mit noch immer zittrigen Beinen machen wir uns beide auf den Weg zu einem bereitstehenden Taxi.
Der Mann nennt der Taxifahrerin das Krankenhaus unserer Stadt und nach einigen Minuten voller Stille stehen wir vor dem großen Backsteingebäude. "Danke.", murmle ich als der grünäugige der Fahrerin einige Scheine in die Hand drückt und mich dann am Arm in Richtung Krankenhaus mit sich zieht.
An der Rezeption nenne ich meinen Name und eine Krankenschwester bringt mich in ein Untersuchungszimmer, wo mir erklärt wird dass einige Untersuchungen nötig und eventuell auch eine Überwachung über Nacht nötig sind.
Nach einigen Stunden bringt mich ein Pfleger in ein Krankenzimmer, wo der grünäugige Mann schon auf mich wartet. "Hey, wie geht es dir?", flüstert er leise um meine Bettnachbarin nicht aufzuwecken. Sie liegt fest eingemummelt in ihrem Bett und hat mein Eintreffen nicht bemerkt. "Müde.", murmle ich und lasse mich in die weiche Matratze fallen. Mit einigen Knopfdrücken stelle ich das Kopfteil hoch und lehne mich zurück.
"Brauchst du etwas?", frägt er mich und ich schüttle völlig kraftlos den Kopf. Die vergangenen Stunden überrollen mich und einige Tränen lösen sich unter meinen schweren Lidern. "Sie haben das Mädchen gerettet.", murmle ich erschöpft. Der angsterfüllte Blick der geknebelten Minderjährigen schießt mir erneut in den Kopf.
"Ja und das ist dein Verdienst, Grace.", flüstert der Mann und zieht sich einen Stuhl zu meinem Bett. Er erklärt mir, dass er mit einer Polizistin geredet hatte und dass über die Strafe noch nicht entschieden wurde. "Das Gericht wird über die Taten von Jonathan und seinem Kumpel entscheiden. Aber ich ich denke, sie werden sicher einige Jährchen hinter Gitter kommen."
Und ich nicke. Einfach nur froh, dass die Angst und Panik der letzten Tage nicht mehr auf meinen Schultern lastet. "Danke.", hauche ich mit geschlossenen Augen, schließlich war es dieser Mann, der das alles irgendwie in gewisser Maße ins Rollen gebracht hatte. Er drückt meine Hand leicht und langsam schlummere ich ein.
Von zwei flüsternden Stimmen aufgeweckt worden richte ich grummelnd auf. Seufzend öffne ich die Augen, mein ganzer Körper scheint zu schmerzen und ich richte mich ächzend auf. Mein Kopfteil ist auf eine Schlafhöhe eingestellt und ein Blumenstrauß steht neben einem Wasserglas. Suchend blicke ich mich nach meinem noch immer unbekannten Begleiter um.
"Hallo.", reißt mich die zerbrechliche Stimme einer brünetten junge Frau auf mich. "Hey.", murmle ich noch immer müde und kaputt. Sie sitzt in meinem Nachbarbett und mustert mich mit feuchten Augen. Erschrocken ziehe ich die Luft ein, sie ist das Mädchen, aus Jonathans Wohnung. "Du bist das Mädchen.", hauche ich vor Schreck und lege die Betonung auf "das". Sie nickt und zieht sich die Decke bis ans Kinn.
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Liebesvergängnis
RandomMit einem Grollen beginnen unzählige Regentropfen mein Haar zu durchnässen und ich öffne seufzend meine Augen. Eine durchnässte Haarsträhne fällt mir in mein Gesicht und ich schiebe sie zurück hinter mein Ohr. Das Gewitter scheint mich zu überrollen...