Kapitel 60

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Noah by MusicalGirl200

Doch diese Estelle und Rubys Vater schienen keine Anstalten zu machen, zu gehen. Also musste ich etwas nachhelfen.

„Verschwindet!", brüllte ich sie beide an und meine Augen loderten voller Zorn orange auf. Tatsächlich schienen sie diese Drohung zu verstehen und zogen endlich ab.

Danach begann Ruby aufs Neue zu weinen und ich zog sie fest in meine Arme, als auch Aria ihre Arme um uns legte.

War ihr Vater etwa nur zurück gekommen, um ihr ihre Magie weg zu nehmen? Wieso heiratete er einfach eine Hexe, wo er doch kein Fan davon war? Ruby war deutlich mit all dem hier überfordert.

"Ruby, Süße. Du musst mir jetzt genau zuhören. Diese Estelle hat keine guten Absichten. Ich befürchte sie hat Ric mit einem Liebeszauber belegt. Die Zeichen dafür sind eindeutig da. Und vermutlich nur, damit sie an deine Macht gelangen kann. Du musst vorsichtig sein. Ihr beide müsst das. Wer weiß, was sie noch geplant hat", erklärte ihre Tante uns und schluchzend wischte sich mein Engel ihre Tränen weg.

Sie hatte ihren Dad verhext? Wie? Warum? Und wann? Wie hatte sie von uns erfahren? Wer war bloß diese Estelle?

Auf jeden Fall musste diese Estelle hier schnellstens wieder verschwinden und wir mussten irgendwie ihren Dad von dem Bann befreien. Wieso war diese Hexe nur so?

„Niemals werde ich zulassen, dass sie Ruby zu nahe kommt und wenn ich ihr dafür das Herz herausreißen muss", sagte ich eiskalt und war selbst ganz erstaunt darüber, dass auch diese Seite in mir schlummerte.

Doch dann kam mir noch etwas Schreckliches. „Könnte Estelle auch hinter Serafinas und Lucas Babys her sein?", fragte ich Aria voller Sorge. Doch tief in mir drinnen loderte ein furchtbarer Zorn auf diese Estelle und ich hatte ein großes Verlangen sie zu töten, für das was sie hier tat.

Aria seufzte aus. „Es sieht ganz so aus als wäre diese Hexe der dunklen Seite der Magie verfallen, deshalb können wir nichts ausschließen. Hybriden sind gegen das Gesetz der Natur. Und Hexen sehen sowas für gewöhnlich nicht gerne", erklärte sie uns weiter.

Wenn das wirklich stimmte, hatte nicht nur Ruby etwas zu befürchten. Auch die ungeborenen Babys waren in Gefahr. Genauso wie Serafina, da sie ein Mensch - Vampir Hybrid war. Und Lucas und ich. Vampir-Wolf Hybriden. Das durften wir nicht zulassen. Niemand tat unserer Familie etwas an. Wir würden dieser Estelle schon noch zeigen, dass man sich nicht mit einer Greenhexe und einem Hybriden anlegte.

"Ihr müsst zurück ins Schloss. Dort seit ihr beide erst einmal in Sicherheit. Ich versuche herauszufinden wie man den Liebeszauber brechen kann", meinte Aria. Wir nickten und verabschiedeten uns von Rubys Tante mit einer festen Umarmung, ehe wir wieder zu meinem Auto gingen und einstiegen.

Wir fuhren so schnell es ging zurück ins Schloss. Es wurde eine sehr stille Fahrt, weil wir beide völlig in Gedanken versunken waren.

Schließlich parkte ich mein Auto am Schloss und sah Ruby besorgt an. „Es tut mir so leid mein Engel. Aber wir werden deine Vater von den Zaubern befreien können und wir werden Estelle aufhalten, damit sie dir und den Babys nicht schaden kann", sagte ich zu ihr und nahm ihre Hand, um sie zu küssen.

"Und euch ebenso. Wenn Tante Aria wirklich recht hat, seit ihr genauso in Gefahr. Serafina, Lucas und du. Und das alles nachdem diese Emery endlich besiegt ist. Ich konnte dort nicht helfen, wie soll ich gegen Estelle kämpfen", seufzte sie. Doch da kam ihr auch der Gedanke, dass vielleicht Estelle die Hexe war, die Emery geholfen hatte.

Nachdem sie mir ihren Verdacht mitgeteilt hatte, eilte ich zu Lucas und wir trafen uns mit all unseren Freunden im Speisesaal und erzählten ihnen von Estelle.

Ich konnte Lucas ansehen, wie es erneut in seinem Kopf ratterte. Es tat mir so wahnsinnig leid, dass er gar nicht mehr zur Ruhe kam. Er hatte doch gerade erst den Fluch von Emery brechen können und jetzt kam ein Übel nach dem andern.

Schließlich konnten wir nichts weiter tun, als auf der Hut zu sein und Lucas beredete mit Ruby, ob sie vielleicht mit Aria einen Schutzzauber über das Schloss sprechen konnte und natürlich willigte sie ein.

Wenn ich diese Estelle das nächste Mal sah, würde ich sie umbringen. Doch plötzlich kam eine Bedienstete zu uns. „Mrs Green, draußen ist ein Mann, der Sie zu sehen wünscht. Er sagt, er ist Ihr Vater", sagte sie zu Ruby. Das jetzt auch noch.

Rubys Gesicht wurde kreidebleich und sie versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen. Alle unsere Freunde begannen sie anzustarren, aber sie meinten es gar nicht böse. Sie waren nur besorgt und ich war es auch.

Schließlich stand sie auf. "Okay. Ich komme schon", antwortete sie der Angestellten und war bereits im Begriff den Speisesaal zu verlassen, als ich an ihrer Seite auftauchte. Ich ergriff ihre Hand und verschränkte meine Finger mit ihren. Ruby lächelte mich dankbar an. Ich würde immer an ihrer Seite sein. Zusammen würden wir das schon hinbekommen.

Ich würde Ruby überall hin folgen. Ich fragte mich, was ihr Dad jetzt schon wieder wollte. Hatte er mit dieser Hexe Estelle nicht schon genug angerichtet?

Aber vielleicht hatte ich eine Idee, wie wir auch den Zauber brechen konnten oder zu mindestens etwas herausfinden konnten.

Als wir draußen am Tor ankamen, sahen wir ihn auch schon. Er funkelte mich wütend an und wollte auf Ruby zugehen, doch ich stellte mich schützend vor sie. „Was wollen Sie hier? Sie haben mit ihrem Miststück von Frau schon genug angerichtet", fragte ich ihn eiskalt.

"Das geht dich nichts an du Mon...", begann er, aber da mischte Ruby sich ein. "Dad! Hör auf! Ich liebe Noah. Du solltest netter zu ihm sein, sonst vergesse ich mich!", rief sie ihrem Vater entgegen und sowohl ihr Vater als auch ich sahen sie mit großen Augen an, wogegen ich etwas stolz über ihre Worte lächelte.

"Ruby, ich will keinen Ärger machen. Ich will nur mit dir reden. Ich weiß dass mein Verhalten in der Vergangenheit wirklich nicht in Ordnung war und Estelle hat mir das klar gemacht. Ich will noch eine Chance. Als dein Vater. Estelle ist wirklich eine gute Frau und sie könnte dir helfen. Besser als es deine Tante jemals könnte", versuchte er auf Ruby einzureden.

Und sie kam tatsächlich ins grübeln. Sie hatte sich immer eine neue Chance gewünscht und, dass ihr Vater sie so akzeptierte wie sie war. Aber das war nicht richtig. Das war alles nur von dieser Estelle gesteuert.

Ich ignorierte also ihren Vater für einen Moment und wandte mich an Ruby. "Ich habe vielleicht eine Idee, wie wir an Informationen kommen. Vertraust du mir?", fragte ich meinen Engel ganz sanft. Und als sie nickte, wandte ich mich voll und ganz an ihren Dad.

"Wie haben Sie Estelle kennengelernt? Und wann haben Sie erfahren, dass sie eine Hexe ist? Wieso will Sie unbedingt Rubys Macht?", fragte ich ihren Dad streng. Er machte den Mund auf und versuchte etwas zu sagen, doch es wirkte so als würde ihn etwas daran hindern. Bestimmt wieder so ein Zauber von Estelle.

Also stellte ich ihm die Fragen nochmal. Doch diesmal manipulierte ich ihn, dass er es sagen musste. Dann wartete ich ab.

Wir konnte deutlich sehen, wie es in Rubys Vater arbeitete. Er wurde durch die Manipulation gezwungen zu reden, aber der Zauber von Estelle schien einfach zu stark zu sein.

Plötzlich hielt er sich den Kopf, als würde er qualvolle Schmerzen haben.
"Dad?!", fragte Ruby voller Sorge. Auch wenn es schlimm war, was geschehen war, so liebte sie ihren Vater und wollte nicht, dass er litt.

Plötzlich schienen seine Augen völlig leer zu sein. Dieser Anblick erschreckte uns beide. Was passierte da mit ihrem Vater? Und dann stürzte er sich völlig außer Kontrolle auf mich.

"Dad!", schrie Ruby erneut, aber er brüllte sie unmenschlich an, was meinen Engel total erschreckte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, also biss ich ihn als letzten Ausweg.

Eigentlich biss ich niemanden, aber ich hatte keine Wahl. Doch als ich ein wenig von Rubys Vater Blut getrunken hatte, ließ ich von ihm ab.

Aber dann wurde mir auf einmal ganz komisch. Ich begann fürchterlich zu schwitzen und dann übergab ich mich und spukte das ganze Blut wieder aus.

Ich fühlte mich völlig erschöpft. Hier stimmte etwas nicht. „Ruby", brachte ich noch über die Lippen und dann wurde ich ohnmächtig.

Cursed Beings - Bloody RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt