Fünfunddreißig♥

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Dann wachte ich auf. Zum Glück war alles nur ein Traum. Ich öffnete langsam und vorsichtig meine schweren Augenlieder.
Ich lag auf einer Liege. Sie war hart. Mein Kopf brummte.
Ich bewegte meinen schwachen Arm. Kathleen saß neben mir und hielt meine Hand. Ich wandte meine Kopf zu ihr. "Der wie viele ist heute?", fragte ich schwach. "Der 20 Dezember, du bist gerade in Ohnmacht gefallen. Erinnerst du dich nicht mehr?" Ich schüttelte nur müde den Kopf und lächelte darüber, dass ich nicht ein Jahr lang geschlafen hatte.
"Was ist mit Mira?", fragte ich besorgt. "Es steht schlecht um sie", fing Kathleen an und beugte sich weiter zu mir runter. "Wir hab nicht mehr lange zeit, wir müssen uns beeilen." Ich nickte tapfer obwohl ich mich im Moment nicht dazu im Stande fühlte...mir wurde übel, ich kannte sie. Es war das Gefühl. "Kathleen, ich verwandelte mich gleich..."
"Können sie hier anhalten? Ich muss kurz mit ihr an die frische Luft...wir kommen nachher ins Krankenhaus nach." "Wir können sie..." "Jetzt lassen sie uns hier raus! Verdammt nochmal!" "Ist ja schon gut." Der Krankenwagen fuhr an den Straßenrand und wir stiegen schnell aus. "Beherrscht dich noch kurz, bis sie weg sind." Ich nickte und biss die Zähne zusammen. Das leuchtende Blaulicht wurde ausgeschaltet und die schweren Türen wurden zu gemacht. Ich lächelte tapfer, weil ich sah wie der Fahrer mich durch den Seitenspiegel ansah. Dann fuhren sie los. Ich spürte wie meine Haut in der Mitte riss und spürte das seidig weiche Fell auf meinem Rücken. Ich erkannte Kathleen, sie war ein Mensch. Weswegen ich weglaufen wollte aber andererseits wollte ich auch einfach hier bleiben.
Sie krümmte sich und verwandelte sich schlagartig auch in einen Wolf. Freude stieg in mir auf, eine Welle aus Gefühlen brach über mir zusammen. Bilder schossen mir durch den Kopf, wie wir zusammen über weite Wiesen...eine weite Wiese war auch in meinem 'Traum' gewesen. Eine seltsame Pflanze, was wenn es die Pflanze war, die wir suchten? Wir mussten sie so bald wie möglich finden.
Es war so als würde ich spüren wie Mira mit jeder Sekunde ein bisschen mehr Lebenskraft entzogen würde.
Ich hockte mich hin und vergrub mein Gesicht im Boden. Dann spürte ich ein Stechen in meinem Körper, Übelkeit und ich war wieder ich.
Kathleen saß neben mir und legte ihre Hand auf meine Schulter. "Was ist?", fragte sie. "Ich weiß es." "Was weißt du?" "Wie die Pflanze aussieht, die wir suchen. Ich hab sie in meinem Traum gesehen." "Träume werden nicht unbedingt Wirklichkeit", erinnerte sie mich. "Dieser schon", antwortete ich entschlossen.
Sie zuckte mit den Schultern. "Wo hast du sie gefunden?" "Auf einer Wiese." "Wie sah sie aus?" "Sie hatte hellblaue Blütenblätter mit roten Punkten, sie war klein und hatte Dornen." "Wann hast du sie gefunden." "Es war dunkel, mitten in der Nacht", ich überlegte. "Ich glaube es war Silvester. Mitternacht. Kurz war alles still, dass War wahrscheinlich als der Countdown runter gezählt wurde." "An Silvester verwandeln wir uns nicht, es ist viel zu gefährlich, wir könnten taub werden, da unser Gehör dreimal so gut ist wie bei Menschen." Ich schluckte. "Aber Mira. Ich könnte mir Watte in die Ohren stecken." "Meinst du als Wolf willst du Watte in den Ohren stecken haben, wenn die ganze Zeit die Gefahr besteht, dass du angegriffen wirst und hinterher als Silvesterbraten auf dem Tisch von irgendeinem Verrückten landest?" "Ich kann doch Nachts sehen!" Ich grinste stolz über meinen Einfall. "Wie oft warst du Nachts schon ein Wolf?" "Vollmond." "Siehst du, da sind deine Fähigkeiten viel besser." "Auch das hören." "Stimmt schon aber selbst für Menschen ist es ziemlich laut, sie merken es nur nicht so weil sie n den alltäglichen Krach gewöhnt sind." "Meinst du man kann die Pflanze nur um Mitternacht finden und nicht noch am nächsten Morgen, wenn alles ruhig und besoffen von der Silvesternacht ist?" Sie schüttelte den Kopf. "Das machte es ja so schwer sie zu finden." "Aber es ist eine Wiese, da sind meistens keine Böller in der Nähe." "Wo ist die Wiese?", fragte sie als ob sie die Antwortete schon kenne. "Am See..." "Siehst du? Am See feiern viele. Und die Gefahr das du gesehen wirst ist viel zu groß!" "Meinst du, dass es die Blume nur da gibt?" Haha! Ich konnte sie doch einfach irgendwo anders pflücken, da wo es keine Raketen oder so gab! "Bestimmt gibt es sie auch noch woanders aber wir haben nicht so viel Zeit um sie zu suchen, maximal eine Stunde. Es ist ziemlich sicher, dass sie auf der Wiese wächst." "Es war nur ein Traum, woher sollen wir wissen, dass es wirklich so ist, dass hast du selber gesagt. Und was ist, wenn wir sie nicht finden?"

Tja... was ist dann? Ich glaube nicht, das Evelyn Mira einfach so sterben lässt :) oder?
Mal sehen, ob es klappt. Evelyn hat ja noch elf Tage Zeit zu üben. Aber ob Mira es wirklich noch so lange aushält? Schreib eure Meinungen doch einfach in die Komis :) *-*

Hel, euer Gummibärchen ♡ ♥ ♡

Und alles ist andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt