Teil 110

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"Ich kann auch das von anderen aufnehmen, aber es hält mich nicht am Leben, stärkt mich nicht so wie.. deins. Wenn ich es frisch trinke, ist es.. euphorisch, berauschend. Nicht nur für mich, sondern auch für den von dem ich es nehme. Anfangs habe ich mich dagegen gesträubt, mich dafür gehasst, aber was sollte ich denn machen? Ich musste es akzeptieren, wie die anderen Kräfte. Ich habe versucht dagegen anzukämpfen, aber es endet immer gleich, es macht mich schwach, bringt mich dem Wahnsinn nah bis ich es nicht mehr aushalten kann. Es ist.. ekelhaft, nicht wahr?" Ich konnte Cory ansehen wie sehr ihn das belastete, also legte ich ihm vorsichtig die Hand auf die Brust, "Es ist jetzt ein Teil von dir, also.. nein. So würde ich es nicht nennen." murmelte ich. "Wie hast du das geschafft?" Wollte er wissen und ich runzelte die Stirn, "Dieses..Licht.. dieses Gute in dir nicht zu verlieren. Blake war zu dir viel härter als zu jedem anderen, er hat dir schlimmeres angetan und trotzdem scheinst du nicht gebrochen zu sein, du schaust noch immer so wie damals. Wenn man bei dir ist hat man das Gefühl das alles gut werden kann, dass man alles schaffen kann. Ich habe sie nur kurz gesehen aber ich bin sicher jeder dieser Menschen hier, steht bedingungslos an deiner Seite. Du bringst einen dazu sich besser zu fühlen, stärker..." ich schüttelte den Kopf, machte einen Schritt zurück. "Oh nein, mach das nicht. Tu nicht so als wäre ich besser als jemand anderes, vielleicht hast du recht und sie fühlen so, aber.. ich habe ihnen auch so viel Sorgen und Schmerz bereitet. Er packte meinen Kopf mit beiden Händen um ihn vom schütteln abzuhalten, lehnte seine Stirn an meine, so wie er es schon immer getan hatte als wir noch Kinder gewesen waren, "Das Leben ist nicht immer nur gut, aber du machst es besser, da bin ich sicher. Das war schon immer so, für mich zumindest." flüsterte er und ich schloss die Augen, legte die Hände an seine Handgelenke. "Wegen mir sind sie schon wieder hinter uns her." Flüsterte ich, "Dann entkommen wir ihnen wieder, diesmal zusammen." gab er leise zurück. Es blieb einen Moment lang ruhig zwischen uns, er war so nah das ich seinen kräftigen Herzschlag hören konnte, dann schluckte er, "Es tut mir wirklich leid, aber ich.. hab alles aufgebraucht und mich angestrengt ich.." ich löste mich etwas von ihm. "Du hast..durst?" Fragte ich und er nickte, fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe, ich spürte wie Hitze in meine Wangen schoss, "Naja.. wie also.. ich würde dir.. frisch ist es.. besser?" murmelte ich und er nickte. "Vertraust du mir?" Fragte er und ich nickte, "Ja.." murmelte ich und er zog ein kleines Messer aus der Tasche. "Es tut nur ganz kurz weh." Obwohl ich es angeboten hatte und ihm vertraute machte ich automatisch einen Schritt zurück, sodass ich mit dem Rücken gegen die Wand hinter mir stieß, "Wir müssen nicht.." begann er doch ich nickte. "Nein, tus." Brachte ich hervor, mit der einen Hand schob er mein Haar zur Seite, dann spürte ich einen kleinen Stich am Hals, spürte wie Flüssigkeit aus einer Wunde trat und dann legte er die Lippen über die Stelle und all das war vergessen. Er hatte gesagt es sei Euphorisch, aber es riss mich beinahe von den Füßen, ein schweres seufzen schlich sich über meine Lippen, das Messer landete klappernd am Boden und ich hörte ein dunkles Knurren als er an der Stelle saugte, meine Finger gruben sich in seine Oberarme.

Es war als würde Kraft durch jede Faser meines Körpers strömen, die Neven unter Strom setzen, aber nicht so das es unangenehm war, eher berauschend. Nach einer scheibar unendlichen Minute löste er sich schwer atmend von mir, "Das war.. wow." murmelte er, als er mich ansah, lag ein leicht violettes Schimmern in seinen Augen. "Es war noch nie so intensiv... es.. gehts dir gut?" Ich nickte, traute meiner Stimme nicht, vorsichtig löste er die Finger aus meinem Haar und trat einen Schritt zurück, "Das... ich glaube das hält ein paar Tage vor." ich räusperte mich. "Ich bitte Bruce darum das er mir Blut abnimmt." Meine Stimme klang rau, "Du bist unglaublich mächtig geworden." sagte Cory und ich sah ihn an, seine Augen lagen auf mir. "Hast du nie versucht mich zu finden?" Fragte er plötzlich und ich nickte, "Sie haben mich gezwungen dich zu vergessen, bis vor ein paar Tagen hatte ich vergessen das es dich überhaupt gibt, aber langsam kommen all diese vergrabenen Erinnerungen zurück, wie das mit dem Bild und das du es warst der mich davon abgehalten hat den Verstand zu verlieren. Wäre ich stärker gewesen, dann hätte ich mich vielleicht eher an dich erinnern können oder hätte dich gar nicht erst vergessen und dann hättest du viel eher das Leben haben können von dem wir früher immer geredet haben. Das auf das alle neidisch sind." sagte ich und er legte den Kopf schief, "Wie oft soll ich dir denn noch sagen das nichts davon deine Schuld gewesen ist? Auch wenn ich die letzten Jahre auf der Flucht gewesen bin, es hätte auch sehr viel schlimmer kommen können, ich war nicht allein, hatte ja zumindest Liora." meinte er. "Seid ihr ein Paar?" Wollte ich wissen und er lachte, "Was? Himmel nein, sie ist wie eine kleine Schwester für mich, zwischen uns ist nichts. Auch wenn sie nicht den Anschein macht, ist sie eine gute Seele, sie ist nur misstrauisch und sarkastisch um sich zu schützen, aber wenn sie einen ins Herz geschlossen hat, dann hat man eine gute Freundin gewonnen." daraufhin musste ich schmunzeln. "So jemanden kenne ich auch." Sagte ich, er strecke die Finger nach mir aus, berührte vorsichtig meinen Hals, "Ich befürchte das wird man eine Weile sehen, ich hoffe ich habe dir keinen Ärger mit deinen Männern eingehandelt." murmelte er und ich schluckte, war froh das ich and er Wand lehnte, da ich noch immer das Gefühl hatte das meine Knie weich waren. "Ich werde es ihnen erklären." Meinte ich und stellte mich innerlich schon auf den Streit ein den es deswegen geben würde. Ich hatte es einfach getan ohne darüber nachzudenken, wollte so nur etwas wieder gut machen, auch wenn Cory immer wieder sagte das es nicht meine Schuld war, ich hätte mein Blut natürlich auch in ein Glas laufen lassen können, doch darüber hatte ich in dem Moment gar nicht nachgedacht. Es versetzte mir eine Art Stich zu wissen das er starb wenn er nicht mein Blut bekam, dass Blake ihn zu diesem Schicksal verdammt hatte. Es ertönte ein kurzes Klopfen, dann schwang die Tür auf und Shuri und Seven kamen in den Raum, ich war einen Moment so erschrocken über die schwungvolle Bewegung der Tür das ich den Halt verlor und mit einem leisen Aufschrei an der Wand auf dem Hintern landete. "Ähm, stören wir?" Fragte Seven und ich rieb mir das schmerzende Hinterteil, "Autsch, nein, aber eigentlich wartet man auf eine Antwort wenn man schon klopft." murmelte ich und nahm Corys Hand, damit er mir aufhalf. "Oh Shuri hat geklopft, ich wollte einfach rein gehen." Sagte meine Schwester, "Wir wussten ja nicht das du Herrenbesuch hast." fügte Shuri hinzu und Seven nickte, verschränkte die Arme vor der Brust und sah Cory an. "Ja und noch dazu keinen von deinen Ehemännern. Die Emotionen hier drin sind ganz schön durcheinander." Ich versteckte das Gesicht hinter den Händen und seufzte schwer, würde ich nicht wissen wie sauer die Geister darüber verdammt wütend werden würden, wäre ich manchmal tatsächlich versucht meine klene Schwester zu erwürgen. Cory versuchte ein Auflachen als Husten zu tarnen und ich sah die beiden jungen Frauen an, "Was wollt ihr?" fragte ich, bevor es noch verrückter wurde. "Oh, mein Bruder bittet zum Essen. Er hat ganz schön aufgetischt für euch hohen Besuch, eure Hoheit." Die Prinzessin verbeugte sich spielerisch vor mir und ich überlegte auch sie zu erwürgen, doch das würde nur jede Menge politischen Ärger geben. "Bitte?" Fragte Cory und ich schüttelte den Kopf, "Das ist eine lange Geschichte. Ignorier die Beiden einfach." Seven schnaubte. "Das ist nicht nett, Schwesterchen. Shuri fndest du nicht auch das es gar nicht nett von ihr ist?" Meine Schwester sah zu ihrer Freundin rüber, die nickte, "Gar nicht nett, am besten sagen wir dem weißen Wolf und dem Captain was hier vor sich geht." ich sah die Beiden an, wie sie sich verschwörerisch angrinsten und wusste das sie nichts gutes im Sinn hatten. "Wagt es euch nicht." Drohte ich und sie hatten echt den Nerv zu kichern und raus zu rennen, "Verdammte Nervensägen." knurrte ich und setzte ihnen nach, ich hörte Cory hinter mir lachen. "Wenn ich euch in die Finger kriege, hänge ich euch an die Decke!" Drohte ich, bekam Shuri beinahe zu fassen, die kichernd um eine Ecke rannte.

Zwischen Herz und Verstand IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt