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Alte Erinnerungen lassen mich tiefer in das dunkle Loch fallen, in dem ich mich bereits befinde

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Alte Erinnerungen lassen mich tiefer in das dunkle Loch fallen, in dem ich mich bereits befinde. Sie fühlen sich an wie Messerstiche, die kein Ende finden. Adrias seidiges Haar auf meiner Haut. Ihre großen Rehaugen die zu mir aufblicken und ihre vollen, anziehenden Lippen.

Ich hantiere mit dem Hahn, bis eiskaltes Wasser von meinem mitgenommenen Körper hinabfließt. Es spült das Blut von mir weg aber leider nicht die Erinnerungen. Adria, wie sie mich anlächelt. Adria, wie sie mir aufgeregt von ihrem Studium erzählt. Adria, nackt zwischen den Bettlaken. Plötzlich sehe ich Adria weinend mitten auf der Straße. Adria, wie sie in Schwierigkeiten gerät und verzweifelt ist. Adria, blutüberströmt, die bettelt, dass man ihr nicht noch mehr wehtut.

Mit einer Verzweiflung, die ich schon länger nicht mehr gespürt habe, ramme ich meine Faust in das Badezimmerfließen. Meine Haut reißt auf. Das Blut, dass vorhin von meinem Körper herabfloss, war nicht meines. Jetzt schon.

Gereizt drehe ich das Wasser ab und schlinge ein Handtuch um meine Wunde, bevor ich mich anziehe und in mein Büro gehe. Dort schnappe ich mir eine Scotchflasche von der Bar und rufe Caleb an.

»Beweg deinen Arsch hier her!«

Ich setzte mich auf meinen Sessel und nehme einen großen Schluck von der Flasche. Der Alkohol brennt sich einen Weg in meinen Magen. Wenn es so weiter geht, werde ich noch an einer scheiß Alkoholvergiftung sterben. Doch ein Tag ohne diese Flüssigkeit ist für mich mittlerweile undenkbar geworden.

Caleb schlendert in mein Büro und bleibt in der Nähe der Tür stehen. Innerlich lache ich über diese Gäste. Denkt er wirklich, in der Nähe dieser Tür zu stehen, wird ihn vor mir schützen?

»Gibt es etwas Neues von Adria?«

Ich möchte Informationen! Einen Staat, ein Busticket, einen Hotelnamen. Irgendetwas, verdammt noch mal!

Der einzige Grund, weshalb Caleb gerade nicht tot im Graben liegt, während er von einem verrücktem Junkie in den Arsch gefickt wird, ist, dass ich ihn seit meiner Jugend kenne und er einer meiner treusten Männer ist. Was mich allerdings nicht davon abgehalten hat, ihm sämtliche Knochen zu brechen, als ich von Adrias Verschwinden erfahren habe.

»Nein. Wir überwachen alle öffentlichen Systeme. Krankenhausaufenthalte, Flugtickets, sogar Gefängnisse. Aber nirgends taucht ihr Name auf.«, redet er röchelnd, da seine Nase gebrochen ist.

Ich umklammere die Flasche in meiner Hand fester und nehme noch einen Schluck davon.

»Wie sieht es mit ihren Bankaktivitäten aus?«, frage ich ihn, obwohl ich die Antwort bereits weiß.

»Nichts.«

»Scheiße, sie hat nicht um sonst Bargeld von mir mitgehen lassen! Sie ist nicht dumm und weiß, dass ich ihre Bankdaten überwachen lasse!«

Ich streiche mir verzweifelt über das Gesicht. Der Kampf im Underground war genau das, was ich heute Nacht gebraucht habe. Ein harter, dreckiger Kampf. Am liebsten würde ich gleich noch einmal mit jemandem Kämpfen und ihm die Seele aus dem Leib prügeln. Nur das scheint mich etwas zu beruhigen.

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