If we don't safe them, who will?

|16| Eifersucht sucht was Leiden schafft (2/3)

- Sicht Amelia -

Jacky saß vor mir. Noch nie zuvor hatte ich die junge Sanitäterin im Krankenhaus gesehen und ich musste zugeben sie war hübsch. Ihre dunkel bis hellblonden Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Einige Strähne hatten sich gelöst und hingen ihr wild im Gesicht.
Am liebsten würde ich ihr diese sanft aus dem Gesicht streichen, doch ich traute mich nicht.
Am liebsten würde ich sie sanft in den Arm nehmen, aber was würde sie von mir denken?

"Was ist denn los", fragte ich sie erneut.
Sie schüttelte nur den Kopf.
"Ist okay", meinte ich nur.
Ich sah, dass sie wieder den Tränen nah war. Ihre blauen Augen schimmerten leicht wässrig.

Nachddem ich noch kurz gezögert hatte zog ich sie in eine Umarmung. Zuerst schien sie leicht überrascht zu sein, doch dann ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
"Lass es raus. Es ist okay auch mal schwach zu sein", flüsterte ich.
Ihr entwich ein leises Schluchzen. Vorsichtig strich ich Jacky über den Rücken. Auch wenn wir uns kaum kannten hatte ich das Gefühl jemanden gefunden zu haben. Jemanden den ich nie wieder verlieren wollte.
Langsam löste sie sich aus der Umarmung und sie schaute mich direkt an. Auch wenn sie verweint aussah, war sie trotzdem noch wunderschön. Minutenlang saßen wir dort und schauten uns an. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen.
"Es ist okay auch mal schwach zu sein, okay", meinte ich leise zu ihr.
Sie nickte abwesend.
Es schien so als hätte sie sich komplett auf mich fixiert.

Wir wurden durch ein Klopfen an der Tür gestört. Jacky wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht und setzte ein Lächeln auf.
"Herrein?"
Die Tür ging auf und Franco kam herrein.
"Hey Jacky, hey Amelia, ich wollte nur fragen wir es dir geht", fragte er an Jacky gewandt.
"Besser als eben. Warum bist du denn extra nochmal gekommen?"
"Ich habe grad einen Patient abgeliefert, da dachte ich schaust mal nach was du machst. Und ich glaube mit dem Essen heute Abend, dass können wir auch vergessen."

Als er das aussprach versetzte es mir einen kleinen Stich ins Herz. War sie mit Franco zusammen?

"Ja, tut mir Leid", erwiderte Jacky, doch ich erkannte, dass es keine aufrichtige Entschuldigung war.
"Das holen wir nach, versprochen", meinte Franco noch, bevor er das Arbeitszimmer verließ.

"Deine Begeisterung für das Abendessen mit Franco hat sich aber in Grenzen gehalten", meinte ich um unauffällig herrauszubekommen, ob sie mit ihm zusammen war.
"Ach, da läuft nichts zwischen uns, er möchte bestimmt, aber ich weiß ja nicht ob das was ist-"
Sie wurde durch ein Husten unterbrochen.
"Alles gut?"
Jacky nickte, schnappte jedoch leicht nach Luft und ihre Lippen färbten sich leicht bläulich.
"Schau mich mal bitte an."
Leicht hob sie den Kopf an.
"Du kriegst schlecht Luft oder?"
Sie nickte.
"Das musst du mir auch sagen, sonst kannst du gleich wirklich hierbleiben", meinte ich mit einem vorwurfsvollen Unterton zu ihr.
"Ja", nuschelte sie nur.

"Ich komme gleich wieder", meinte ich, da ich ein Sauerstoffgerät aus dem anderen Zimmer holen wollte. Als ich wieder kam hatte Jacky sich wieder hingelegt.
"Hey, Augen auf", meinte ich zu ihr, worraufhin sie zum Glück wieder die Augen öffnete. Sie setzte sich auf.
Ich setzte ihr die Sauerstoffbrille auf und strich ihr vorsichtig die Haare aus dem Gesicht.
"Es wird alles gut, okay. Du schaffst das."
Leicht Lächelte ich sie an, woraufhin sie zurück lächelte.

"Ich hab jetzt Dienstschluss, ich geh mich kurz umziehen, okay?"
Sie nickte nur.

Ich machte mich auf zu den Umkleiden, auf dem Weg, kam mir Franco entgegen.
"Was machst du denn hier?"
"Oh, ich hab meinen Melder vergessen", meinte er flüchtig. Irgendwie nahm ich ihm das nicht ab, weshalb ich ihm noch nachschauen, bis er verschwunden waren. Ich setzte meinen Weg zu den Umkleiden fort, wo ich mir dann meine schwarze Jeans und mein weißes T- Shirt überzog. Das Franco da war hatte ich wieder komplett verdrängt.