Kapitel 13

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Harry POV

Das Essen kam und ich hatte wirklich keine Ahnung, was ich bekommen würde. „Guten Appetit, die Herren.", wünschte der Kellner und ich ließ meine Hand dorthin gleiten, wo ich den Teller vermutete.

„Vorsicht, sonst tunkst du deine Finger in die Soße.", lachte Louis und ich hörte Besteck klappern, dass er mir kurz danach in die Hand drückte. „Also, ich habe das mal im Fernsehen gesehen. Ich erkläre dir jetzt, was du auf welcher Uhrzeit auf dem Teller findest."

Ich ordnete die Gabel und das Messer der richtigen Hand zu und hob dann meinen Kopf erwartungsvoll in seine Richtung.

„Du hast natürlich eine vegetarische Speise. Ich habe dir ein Curry mit Saitan bestellt. Dazu gibt es Reis. Das Curry liegt auf 11 Uhr, der Reis auf 2 Uhr und das Salatbuquet auf 6 Uhr.", erklärte er und ich begann meine Gabel über den Teller zu schaben, bevor ich es aufgab, das Messer weglegte und doch mit meinen Fingern herumfühlte.

„Ach ich liebe das.", Louis klang gerade so unfassbar gelöst und locker, dass auch ich merkte, dass ich mich langsam entspannen konnte und als ich endlich mit der Gabel den ersten Happen im Mund hatte, grinste auch ich zufrieden.

„Lecker ist es wirklich.", gab ich zur und bemühte mich dann, auch den Rest des Tellers einigermaßen anständig zu leeren.

„So, hier kommt der Nachtisch. Diesen wird ihnen ihr Partner füttern, da wir weder sie noch unser Restaurant beschmutzt sehen wollen.", der Mann der den Nachtisch brachte lachte und ich schluckte.

Gefüttert werden? Sofort dachte ich an Liam und seinen Hang zum Ageplay. Dem würde das mit Timothy sicher gefallen. Aber mir? Als erwachsener Mann gefüttert werden?

„Hey, das macht doch Spaß.", Louis schien meinen verkniffenen Gesichtsausdruck bemerkt zu haben und bevor ich überhaupt noch was sagen konnte, kam ein. „Mund auf."

Ich wollte noch protestieren, doch da schmeckte ich schon die Schokomousse auf meiner Zunge.

„So ist gut.", lobte er, als er auch den zweiten Löffel nach kurzer Zeit gekonnt in meinem Mund versenkte.

Auch wenn es mir am Anfang schwergefallen war, ließ ich mich nun komplett darauf ein, Löffel für Löffel von ihm gereicht zu bekommen und als der Teller leer war, spürte ich sogar ein Stück weit Enttäuschung. Denn eines hatte ich jetzt für mich bemerkt. Die Aufmerksamkeit, die er mir als Verantwortlicher schenkte, war noch viel größer als die Aufmerksamkeit, die ich sonst von ihm bekam.

Vielleicht sollte ich der Kontrollabgabe doch mehr Chancen einräumen, diese positiver sehen, als ich es bisher tat.

„So, mein Teller ist jetzt auch leer.", sagte er nach kurzer Zeit. „Ich gehe dann zahlen und hole dich dann gleich wieder ab.", ich hörte wie er seinen Stuhl zurückschob und kurz danach seine weichen Lippen auf meiner Wange, die mir einen Kuss aufdrückten.

„Womit hab ich das verdient?", fragte ich leise und dachte schon, er wäre schon weg, doch da spürte ich seinen heißen Atem an meinem Ohr.

„Weil du dich darauf eingelassen hast, Harry. Weil du mir heute gezeigt hast, dass du mit mir zusammen an uns arbeitest und eine der schwersten Hürden in Angriff genommen hast. Es war zwar erst der erste Schritt, aber dafür einer in die richtige Richtung."

XXX

Louis POV

Harry hatte wirklich alles ohne zu murren mitgemacht, auch wenn ich manches Mal daran gezweifelt hatte, ob er wirklich den ganzen Abend würde durchhalten können.

Natürlich war das eigentlich keine wirklich schwere Prüfung, das war mir und auch Niclas bewusst. Die würden erst nach und nach folgen, denn das was der Therapeut vorhatte, war wirklich ein kompletter Rollentausch.

Should I really trust you, again? (L.S.) 2.Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt