1. Prolog

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An LilyLuna: Ich habe noch mal was geändert, Ihr einen anderen Namen gegeben und die Story während meiner längeren Abwesenheit beendet...Ich verrate jetzt schon mal, dass es einen Teil 2 und 3 geben wird...❤️😇

Allen anderen; Viel Spaß!

Still lag sie da. Regungslos. Schlafend. Das Mädchen hatte die Augen geschlossen, während es erschöpft und bewusstlos an der Wand der eisigen Höhle lehnte. Lange Eiszapfen hingen von der Decke und klirrten aneinander, wie ein Windspiel aus Glas. Gefährlich spitz hingen sie an der gewölbten Decke herab, aber Ria machte sich darüber keine Gedanken. Sie hatte die Kontrolle über das Eis. Solange sie nicht wollte, dass etwas passierte, würde es das auch nicht.
»Bist du sicher, dass es die richtige Entscheidung ist, Ria?«, fragte sie die tiefe Stimme ihres Mannes, Mádoll, der Gott des Feuers und des Wetters.
Sie sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
»Ich habe keine Wahl, Mádoll. Sie ist dafür bestimmt diese Bürde zu tragen. Und besser sie, als jemand anderes.«
Der Gott, der mit seinem langen dunklen Bart und seiner breitschultrigen Statur überhaupt nicht sentimental aussah, starrte auf die Gestalt herab, als würde er ernsthaft bedauern, dass sich ihr Leben ab diesem Moment für immer verändern würde.
Ria stupste ihn aufmunternd an.
»Sie wird es schaffen. Bedenke, dass sie das nicht alleine machen muss. Sie bekommt alle Hilfe, die sie auf ihrer Reise benötigt.«
Ihr Mann nickte nur, sagte aber nichts.
»Sie wird uns danach nur noch mehr hassen. Immerhin gibt sie uns schon die Schuld an dem Tod ihrer Eltern. Das wird alles in einer furchtbaren Katastrophe enden.«, sagte er resigniert. Das brachte sie zum Lächeln. »Du solltest der Gott des Pessimismus sein. Nicht der Gott des Feuers.«
»Und der Gott des Wetters.«, fügte er hinzu. Sie lächelte.
»Natürlich, Das auch.«
Sie drehte sich wieder zu dem Mädchen um. An ihrem Bein klaffte ein großer Schnitt, den ihr die Eiswölfe zugefügt hatten. Einer Sache, die der Göttin des Eises leidtat, wenn man bedachte, dass ihre Wölfe nur versucht hatten, die Höhle ihrer Herrin vor ungebetenen Gästen zu beschützten.
Sie atmete tief ein und aus.
»Dann mal los.«
Langsam schritt sie zu dem Mädchen hin, kniete sich neben ihr nieder und legte eine Hand auf ihre Brust. Die Lider des Mädchens flackerten im Schlaf und sie brummte, als würde sie spüren, dass jemand sie berührte. Die Brust des Mädchens fühlte sich warm und lebendig an, während die Haut der Göttin kalt war, wie das Eis, dass sie beherrschte.
Die zierliche Göttin schloss die Augen und beschwor ein helles Licht herauf. Kalt und klar glitzerte es und spiegelte es sich tausendfach an den Wänden wider.
Dann, ganz langsam beugte sich Ria zu der Stirn des Mädchens hin und küsste sie sanft auf die Stirn. Sofort flackerte das Licht auf und versank wie ein leichter Nebel in der Brust des Mädchens, deren Körper für eine Sekunde blau aufglühte. »Mögest du unsere Retterin sein, Tara McLorfell«, hauchte die Göttin leise und strich dem schlafenden Mädchen ein letztes Mal über das Haar. Wie aus dem Nichts verfärbte sich eine einzelne Strähne schneeweiß und hob sich deutlich von dem dunkelbraunen Haaren ab.
Ria, die Göttin des Eises erhob sich elegant und schritt mit schwebendem gang zurück zu ihrem Gemahl, der auf sie wartete. Die anderen der fünf Götter würden bereits auf sie warten. Sie hatte darum gebeten das alleine tun zu können, ohne von fünf schlechtgelaunten Gesichtern angestarrt zu werden.
Mádoll nahm ihre Hand und schenkte ihr ein Lächeln.
»Du hast alles getan, was du kannst, meine Liebe.«, beruhigte er sie liebevoll. Es war, als könnte er alleine an ihrem Blick erkennen, was sie tief in ihrer Seele fühlte. »Ab jetzt kommt es ganz auf die Beiden an, was sie tun werden.«
Ria seufzte und blickte auf die schlafende Gestalt zurück.
»Ich weiß. Nur leider habe ich das Gefühl, dass das noch ein langer Weg sein wird. In ihr ist so viel Verbitterung, Wut und Trauer.«
Mádoll nahm sie in die Arme. »Dann wird es vielleicht Zeit, dass sie endlich die Liebe kennenlernt.«
Mit diesen Worten lösten sich ihre Gestalten in einem weißen Nebel auf, der zur Decke emporstieg und im Nichts verschwand.

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